Sonntag, 21. Januar 2018

Tag zwei im Dschungel: schlechte Verlierer

Symbolbild: Wenn's einfach nicht läuft. (Matthias Mangiapane und Jenny Frankhauser nach der vergeigten Dschungelprüfung)© RTL Symbolbild: Wenn's einfach nicht läuft. (Matthias Mangiapane und Jenny Frankhauser nach der vergeigten Dschungelprüfung)
Matthias Mangiapane und Jenny Frankhauser streiten über die vergeigte Dschungelprüfung. Und David Friedrich will nicht der Böse sein bei der Trennung von der "Bachelorette".
Thema des Tages: die Last der Vergangenheit. Wer kann auch ahnen, dass RTL einen in der Erwartung engagiert, dass man über den ganzen Mist redet, der einem widerfahren ist im Leben? Tatjana Gsell saß mal in Untersuchungshaft, weil sie verdächtigt wurde, für den unnatürlichen Tod ihres Ehemannes mitverantwortlich zu sein. Sie fühlt sich traumatisiert. Nicht von der U-Haft, sondern von RTL. "Und dann, weißt du, hören die nicht auf." Trotzdem erklärt sie noch mal kurz, wie das aus ihrer Sicht war damals, vor 17 Jahren. Die Eckpunkte: In die Villa der Gsells wurde eingebrochen. Tatjana war nicht zu Hause (sondern mit einem anderen Mann in Marbella). Ihr Ehemann traf auf die Kriminellen und erlitt aufgrund des Schocks einen Herzinfarkt (Diagnose Tatjana: "Er war 47 Jahre älter"). Was Tatjana nicht sagt: Es war auch ein Beil im Spiel.
Es folgen ermutigende Worte der Mitcamper. Jenny Frankhauser umarmt und sagt: "Keiner von uns verurteilt dich." Und Natascha Ochsenknecht kündigt an: "Dir muss ein Panzer wachsen. Ich trainier' dich jetzt jeden Tag." RTL wird es freuen. Noch besser als Traumata aus der Vergangenheit sind frische Wunden.
Worüber wurde am Lagerfeuer gesprochen? Die Camper beschäftigt einmal mehr die Frage: Warum sind wir hier? Im Fall von Jenny Frankhauser ist die Antwort klar, Mitbewohnerin Kattia Vides formuliert es so: "Du wurdest anscheinend gecastet, um deine Schwester zu belästigen." Erwähnte Schwester heißt Daniela Katzenberger und ist so etwas wie die Königin jener Fernsehpersönlichkeiten, bei denen keiner so richtig weiß, was sie eigentlich fürs Fernsehen qualifiziert. Sie sind da, weil sie da sind. Jenny hat für die eigene Medienpräsenz eine alternative Erklärung: "Ich rede immer und dann denk' ich nach."
Anschließend geht es um den Grund des Schwesternzwists, irgendwas mit einer Beerdigung und einem Selfie. So richtig steigt keiner durch am Lagerfeuer, und überhaupt wollen sich ja auch noch andere selbst reden hören. Natascha Ochsenknecht, zum Beispiel. Die fasst Jennys aktuelle Situation so zusammen: "Wenn man deinen Namen hört, denkt man: Die tut nix und lästert nur über ihre Schwester." Natascha rät Jenny, in Zukunft öfter mal "kein Kommentar" zu sagen.
War sonst noch was? Zu vorgerückter Stunde sucht Schlagersängerin Tina York verzweifelt ein Smalltalk-Thema, um mit Kuppelshow-Kandidat David Friedrich ins Gespräch zu kommen. Es läuft auf Naheliegendes hinaus: "Ich hab' gehört, du bist von deiner Bachelorette wieder getrennt?" Bei ihr klingt "Bachelorette" wie "Yogurette". David ist trotzdem dankbar für die Gelegenheit, seine eigene Rolle bei der öffentlichen Trennung zu reflektieren: Er sei vom Favoriten zum "Betrüger, Belüger und Arschloch" degradiert worden. "Aber wer ist wie schuld, und wie definiert man Schuld?"
Wenn das so weitergeht, denkt noch wer, das Philosophische Quartett sei wiederaufgelegt worden (siehe auch: Tag eins).
Und die Dschungelprüfung? Gerät zum Streitgrund. Jenny Frankhauser und Matthias Mangiapane müssen bei der Übung namens "Termiten, kaufen, wohnen" in einer unterirdischen Höhle auf Stern-Suche gehen, dabei gilt es, mit den üblichen Herausforderungen des TV-Dschungels klarzukommen: Mini-Krokodile, Babyschlangen und jede Menge Kakerlaken. Obwohl die Kandidaten brav jammern (Jenny) und kreischen (Matthias), ermahnt Moderatorin Sonja Zietlow zwischendurch, doch mal ein bisschen mehr Emotion zu zeigen. Die Zuschauer wollen schließlich Angst in den Gesichtern sehen. Am Ende hat Matthias zehn Sterne gesammelt, doch Jenny schafft es nicht, in der vorgegebenen Zeit aus der Höhle zu krabbeln. Bedeutet in den Worten von Matthias: "Reis und Bohnen, kein Känguruschwanz."
Tragende Rolle: der schlechte Verlierer, in einer Darstellung von Matthias Mangiapane. Drehbuch: RTL. Zentrale Sätze:
"Ich hätt' da unten am liebsten einen Orgasmus gekriegt und dann diese Scheiße!" (Grund der sexuellen Erregung waren übrigens die sicher geglaubten Sterne.)
"Geil, und mein Haargummi ist auch weg - suuuper."
"Ey, Eigenlob stinkt, aber ich bin so stolz, das ist mein voller Ernst."
Satz für die TV-Annalen: "Du siehst selbst schon aus wie ne Puderquaste." (Matthias Mangiapane ist kein Fan des Gsell'schen Make-ups.)
Moral der Geschichte? Es kommt nie so, wie man denkt - heißt es. Wenn man ehrlich ist, kommt es aber sehr oft genau so, wie man denkt. Matthias Mangiapane sagt: "Die lieben das doch, wenn 'ne Schwuchtel da drin ist und leiden muss." Und wird prompt zum zweiten Mal hintereinander in die Dschungelprüfung gewählt. Zur Erklärung siehe auch "Tragende Rolle".

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