Sonntag, 21. Januar 2018
Zur Bedeutung des britischen Bergarbeiterstreiks 1984/85
"Als die ehemalige britische Premierministerin Margret Thatcher am
8.4. 2013 starb, hat er auf die SMS „Thatcher tot“ nicht wie üblich
pflichtschuldiges Bedauern geäußert, sondern nur lapidar geantwortet
„Scargill lebt“. Die Rede ist von Arthur Scargill, in den 1980er
Jahren der legendäre Führer der britischen Bergarbeitergewerkschaft
NUM (National Union of Mineworkers) und erbitterter Thatcher-Gegner.
Heute ist Arthur Scargill 80 Jahre alt geworden. Die britischen
Bergarbeiter haben ihren einjährigen Kampf (1984/85) gegen
Privatisierung und Zechenschließungen trotz ihres großen Engagements
und ihres enormen Kampfeswillen am Ende verloren. Daran konnten auch
die gewerkschaftlichen Solidaritätsbewegungen mit den streikenden
Bergleuten in anderen Ländern nichts ändern. Die Solidaritätskampagne
mit den britischen Miners hatte etwa in Deutschland eine erstaunliche
Resonanz, aber sie musste gegen den hinhaltenden Widerstand der
sozialpartnerschaftlichen Gewerkschafsführungen namentlich der IG
Bergbau und der IG Metall durchgesetzt werden, nur unterstützt von
führenden Funktionären der damals noch selbständigen IG Druck und
Papier. Aber den Export von Streikbrecherkohle nach Großbritannien
konnte auch diese Solidaritätsbewegung nicht verhindern. (...) Im
Rückblick zeigt sich: Der britische miner’s strike wie auch zwei Jahre
später der Kampf um Rheinhausen gehören zu den letzten großen
gewerkschaftlichen Abwehrkämpfen in Europa gegen den Durchmarsch von
Neoliberalismus und Finanzkapitalismus, die sich seitdem weitgehend
ungebremst entfalten konnten..." Artikel von Helmut Schneider vom
11.1.2016 (pdf) - wir danken!
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/01/schneider_-scargill.pdf
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