Samstag, 19. August 2017

Hunderte gegen rechte »Arschlöcher« auf der Straße


Rund 500 Neonazis marschieren in Berlin-Spandau auf / Bunter Gegenprotest stoppt NS-Verherrlicher

Hunderte gegen rechte »Arschlöcher« auf der Straße
Berlin. Hunderte Menschen protestieren in Berlin-Spandau gegen einen Aufmarsch von Neonazis - und das mit Erfolg. Schon kurze Zeit nach dem Start des Zuges von rund 500 Rechtsextremen wurde dieser von linken Demonstranten gestoppt. Parteien wie SPD, Grüne und Linke, Gewerkschaften und Bündnisse gegen Rechts unterstützten die Gegenproteste - neben dem Demonstrationszug waren auch verschiedene Kundgebungen geplant. In der Spandauer Altstadt läuteten Kirchenglocken, um damit ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen.
 
An der Zulassung der Neonazi-Aktion hatte es Kritik gegeben. Der rechte Aufmarsch Demonstration anlässlich des 30. Todestags des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß ist laut Innensenator Andreas Geisel mit hohen Auflagen verbunden. »Ein Verbot wäre mir sehr sympathisch gewesen, wir haben das sehr sorgfältig geprüft und festgestellt, dass die freiheitlich-demokratische Grundordnung leider auch für Arschlöcher gilt«, sagte der SPD-Politiker dem RBB-Inforadio. Größere Zwischenfälle oder Festnahmen gab es nach Angaben eines Polizeisprechers vor Ort bis zum frühen Nachmittag nicht. Rund 1.000 Polizisten waren im Einsatz.
Die Neonazis wollten vom Bahnhof zur Wilhelmstraße ziehen. Dort stand das ehemalige Kriegsverbrechergefängnis der Alliierten, in dem Heß einsaß. Am 17. August 1987 tötete er sich im Alter von 93 Jahren selbst. Das Gefängnis wurde danach abgerissen. Rund um den 17. August gab es immer wieder Aufmärsche von Neonazis. Zum Teil wurden sie verboten. Heß wurde 1946 wegen Planung eines Angriffskrieges und Verschwörung gegen den Weltfrieden von einem internationalen Gerichtshof zu lebenslanger Haft verurteilt. Bis zuletzt blieb er bei seiner Gesinnung und stand damit hinter den Verbrechen des Naziregimes. Agenturen/nd
Hunderte gegen rechte »Arschlöcher« auf der Straße

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen