Mittwoch, 23. August 2017
Die “Systemschmarotzer” – nun der Flüchtlingsarbeit
Wie Landräte in NRW mit Abschiebungen Geld verdienen könnten: Sie
fordern, den Flughafen Paderborn-Lippstadt zum zentralen Ort für
Abschiebungen zu machen.
"... Wenn die einen nicht mehr reisen wollen, muss man die anderen
eben dazu zwingen. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt war ein besonders
beliebter Abflugsort für Türkei-Touristen, aber nach den vielen
Anschlägen und den Festnahmen seit dem Putschversuch fliegen die
lieber nach Mallorca. Der Flughafen hat die niedrigsten
Passagierzahlen seit 20 Jahren. Nun haben sich die Landräte der Region
eine Lösung für das Problem ausgedacht: Sie wollen die Passagiere in
noch viel schlimmere Krisenregionen fliegen – und das notfalls in
Handschellen. Marokkaner, Afghanen und Tunesier sollen künftig von dem
Provinzflughafen in ihre Heimatländer abgeschoben werden. Das
zumindest ist der Plan von sieben Landräten in Ostwestfalen-Lippe
(OWL) und dem Oberbürgermeister von Bielefeld. "Da wittert man eine
Chance für die Region, ein Geschäft mit Geflüchteten", kritisiert die
Vorsitzende der gemeinsamen Fraktion von Linken und Piraten im
Stadtrat Paderborn, Sabine Martiny, in einem Statement. "Es wird damit
geworben, Abschiebung schneller und leichter möglich zu machen." Und
genau das ist auch das Ziel. Die Landräte und der Oberbürgermeister
wollen, dass an dem Flughafen mehr Zwangsabschiebungen stattfinden,
und haben deshalb der Landesregierung einen Brief geschrieben, der
VICE vorliegt..." Beitrag von Frederik Seeler und Nora Kolhoff vom 17.
August 2017 bei VICE
https://www.vice.com/de/article/5993x5/wie-landraete-in-nrw-mit-abschiebungen-geld-verdienen-konnten
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