Um Geständnisse zu erzwingen, werden in
mexikanischen Gefängnissen laut Menschenrechtlern Frauen
gefoltert.
Tiroler Tageszeitung v. 28.6.2016
Mexiko-Stadt – Amnesty International (AI)
hat 100 Frauen in mexikanischen Bundesgefängnissen über ihre
Festnahme und Vernehmung befragt und die Ergebnisse im Bericht
„Surviving Death: Police and Military Torture in Mexico“
zusammengefasst, der am Dienstag veröffentlicht wurde. Dieser
zeige das schockierende Ausmaß an Gewalt durch Sicherheitskräfte,
der Frauen ausgesetzt seien.
Alle hätten angegeben, sexualisierte Gewalt oder psychische
Misshandlungen erfahren zu haben. 97 sagten, sie seien körperlichen
Misshandlungen ausgesetzt gewesen. 72 wären während ihrer Verhaftung
oder in den darauf folgenden Stunden sexuell missbraucht worden, 33
wurden vergewaltigt.
Maja Liebing, Mexiko-Expertin von Amnesty
International in Deutschland: „Diese Frauen werden von Behörden
und Sicherheitskräften als einfache Ziele wahrgenommen und ihre
erzwungenen ‚Geständnisse‘ benutzt, um die Statistiken zu
verbessern und Erfolge gegen die organisierte Kriminalität
vorzutäuschen.“ Obwohl 66 der Befragten die Misshandlungen einem
Richter oder den Behörden meldeten, wären in nur 22 Fällen
Ermittlungen gegen die Täter eingeleitet worden. Amnesty
International sind keine Strafanzeigen bekannt, die aus diesen
Ermittlungen hervorgegangen sind. „Amnesty International fordert
die mexikanische Regierung dazu auf, endlich effektive
Schutzmechanismen gegen Folter umzusetzen“, sagte Liebing.
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