Von
Leticia
Hillenbrand [1]
amerika21
Mexiko-Stadt. Vertreter der unabhängigen Lehrergewerkschaft (CNTE) haben sich erneut mit Mexikos Innenminister Miguel Osorio Chong getroffen, um eine Lösung für den Konflikt um die Bildungsreform zu finden. Familienangehörige der Opfer des gewaltsamen Polizeieinsatzes gegen die protestierenden Lehrer und Einwohner der Gemeinde Nochtixtlán im Bundesstaat Oaxaca am 19. Juni waren ebenfalls anwesend. Dabei waren mindestens zehn Menschen getötet und 60 durch Schusswaffen verletzt worden.
Die Ereignisse von Nochtixtlán waren das Hauptthema dieser
sieben Stunden dauernden Zusammenkunft. Die Regierung
verpflichtete sich, den Polizeieinsatz zu untersuchen und
Ermittlungen einzuleiten, die Angehörigen der Opfer zu
entschädigen und medizinische Versorgung für die Verletzten
zu gewährleisten. "Wir sind mit den Ergebnissen des Treffens
in Bezug auf Nochtixtlán zufrieden", sagte
[4] der Lehrer Alfredo
Alejandro Gómez am Ende der Sitzung.
Die Regierung verlangt
[5] nach wie vor eine
grundsätzliche Akzeptanz der Bildungsreform als
Voraussetzung, um den Dialog mit den protestierenden Lehrern
fortzusetzen. Die CNTE dagegen wiederholte ihre Forderungen
[6]: Die Rücknahme der
von der Regierung eingeleiteten Bildungsreform; eine
landesweite Debatte über die Bildung, an der sich Eltern,
Lehrkräfte, Akademiker, Schüler, Pädagogen und
Intellektuelle beteiligen; die Freilassung der inhaftierten
Lehrer.
Mittlerweile haben sich die Proteste und die Solidarität
mit den Lehrern im ganzen Land ausgebreitet
[7]. In der Hauptstadt
Mexiko-Stadt haben sich 267 Schulen dem Streik
angeschlossen. Allein am Donnerstag gab es vier große
Demonstrationen, bei denen 30 der wichtigsten Straßen der
Hauptstadt stundenlang blockiert waren.
Weitere soziale Organisationen, unter anderem von
LKW-Fahrern, Tagelöhnern, Mitarbeitern des Gesundheitswesens
sowie Akademiker der wichtigsten Universitäten und
Hochschulen des Landes haben sich mit den Protestaktionen
solidarisiert.
Die Gemeinden der Region Mixe im Bundesstaat Oaxaca haben
entschieden, die Durchfahrt von LKWs mit Produkten der
Unternehmen Coca Cola, Sabritas und Grupo Bimbo ‒ einer der
weltweit größten Lebensmittelproduzenten ‒ zu verhindern.
Damit protestieren sie gegen das Massaker von Nochixtlán,
aber auch gegen Falschmeldungen, dass in der Region aufgrund
der Straßenblockaden der Lehrer ein Lebensmittelnotstand
herrsche. Diese Meldungen hatten die privaten Medien
Televisa und TV Azteca massiv verbreitet.
Unterdessen hat eine Gruppe von Abgeordneten des
Europäischen Parlaments in einem offenen Brief an die
mexikanischen Behörden und die Europäische Union (EU) die
"Welle der Gewalt" gegen die streikenden Lehrer und ihre
Unterstützer verurteilt. Die Parlamentarier fordern die
sofortige "Aussetzung der Erneuerung des Allgemeinen
Abkommens EU-Mexiko". Die Regierung von Präsident Enrique
Peña Nieto müsse die Repression gegen die Protestierenden
stoppen, die Verantwortlichen für Polizeigewalt zur
Rechenschaft ziehen und eine friedliche Lösung des Konflikts
um die Bildungsreform ermöglichen, heißt es in dem Schreiben
vom 8. Juli. Unter den Unterzeichnern ist auch die außen-
und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion der
Grünen / Freie Europäische Allianz, Barbara Lochbihler aus
Deutschland.
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[1] https://amerika21.de/autor/leticia-hillenbrand
[2] http://www.somoselmedio.org/content/marchan-de-cuatro-puntos-de-la-cdmx-en-apoyo-la-cnte
[3] https://creativecommons.org/licenses/by/4.0/
[4] http://www.jornada.unam.mx/ultimas/2016/06/28/atencion-a-nochixtlan-primer-acuerdo-segob-cnte
[5] http://www.gob.mx/segob/documentos/documentos-de-la-reunion-entre-la-secretaria-de-gobernacion-y-la-snte-cnte?idiom=es
[6] http://kehuelga.net/spip.php?article4496&lang=es
[7] https://desinformemonos.org/con-4-marchas-y-mas-de-30-bloqueos-la-cdmx-dice-no-a-la-reforma-educativa/
[8] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2016%2F07%2F155925%2Fkonflikt-bildungsreform&title=Konflikt%20um%20die%20Bildungsreform%20in%20Mexiko%20weiterhin%20ohne%20L%C3%B6sung&description=Mexiko-Stadt.%20Vertreter%20der%20unabh%C3%A4ngigen%20Lehrergewerkschaft%20%28CNTE%29%20haben%20sich%20erneut%20mit%20Mexikos%20Innenminister%20Miguel%20Osorio%20Chong%20getroffen%2C%20um%20eine%20L%C3%B6sung%20f%C3%BCr%20den%20Konflikt%20um%20die%20Bildungsreform%20zu%20finden.&language=de_DE&category=text
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[5] http://www.gob.mx/segob/documentos/documentos-de-la-reunion-entre-la-secretaria-de-gobernacion-y-la-snte-cnte?idiom=es
[6] http://kehuelga.net/spip.php?article4496&lang=es
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