Freitag, 15. Juli 2016
Öffentliche Petition für ein demokratisches Europa
"... Meiner Petition liegt die Einschätzung zugrunde, dass zwischen
der fehlenden bzw. unterentwickelten Demokratie der EU und der Zunahme
nationalistischer Bestrebungen ein enger Zusammenhang besteht. Deshalb
konzentriere ich mich auf konkrete Forderungen bezüglich der
Machtverhältnisse beim Entscheidungsprozess im EU-Rechtskonstrukt und
fordere eine vorrangig demokratische Ausrichtung. Ein Anstoß war für
mich auch das Referendum Sommer 2015 in Griechenland, was
eindrucksvoll den Wunsch in der EU zu bleiben mit der Forderung nach
einer anderen Wirtschafts- und Sozialpolitik verband. Griechenland
wurde jedoch kaum durch Forderungen bezüglich für dieses Land günstige
Änderungen in den Verträgen unterstützt, obwohl eine Weigerung durch
die Verantwortlichen sogar den Weg für Boykottmaßnahmen eröffnet
hätte. Mit der Akzeptanz der Behauptung von der rechtlichen
Unangreifbarkeit des Inhalts der Verträge wird jedoch, wenn auch
ungewollt, die herrschende neoliberale Rechtsgestaltung akzeptiert,
dies obwohl die Verträge von Lissabon nur auf Ebene der Vertreter der
Nationalstaaten und ohne Entscheidungsbefugnisse des EU-Parlaments
zustande kamen. Auf einen demokratischen Vertragsabschluss auf
europäischer Ebene wurde bewusst verzichtet und alles was "Demokratie"
betrifft den nationalen Regierungen überlassen. Diese ausschließliche
Vorrangigkeit nationaler Interessenvertretung durch Exekutivorgane der
EU-Mitgliedsstaaten ist mit ein Grund für die Zunahme bzw.
Wiederbelebung völkischer Separations- und Ausgrenzungsbestrebungen in
den Mitgliedsstaaten. Dabei ist eine EU-Rechtsänderung sicher
einfacher, als eine Änderung der kapitalistischen Grundlagen und der
damit verbunden neoliberalen Politik..." Öffentliche Petition von
Armin Kammrad vom 28. Juni 2016 (pdf)
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2016/07/kammrad_eupetition.pdf
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