Montag, 14. August 2017

Erziehung zu Patri(di)oten: Wehrkunde-Unterricht in Ungarn beschlossen



„Er hält bereits jetzt die Pädagogen an, den "Patriotismus der Jugend 
durch Erlernen und Respektieren der Werte und Traditionen der 
ungarischen Kultur" zu erhöhen. Ziel ist das "Zugehörigkeitsgefühl zur 
Gemeinschaft der Patrioten des Ungarntums zu steigern". Nun soll 
dieser Passus noch um einen Punkt ergänzt werden der, die "bessere 
Verteidigungsfähigkeit der Jugend" auch in der "physischen Ausbildung" 
herstellt, denn "die Verteidigung Ungarns im Notfall ist die Pflicht 
jeden Bürgers." Es ist kein Zufall, dass dieser "Notfall" nicht klar 
definiert ist, z.B. als Krieg. Bereits seit 2013 erarbeitete das 
private, dem Ministerium für Humanressourcen unterstellte Institut 
SZÁLMAK, zusammen mit der Kaderuni für den öffentlichen Dienst, NKA, 
Methoden und Lehrpläne für eine "patriotische und militärische 
Grundausbildung", die ab dem ersten Schuljahr durchgeführt werden 
soll. Militärische Angebote gibt es bereits an vielen Schulen, sind 
bis dato jedoch uneinheitlich und sozusagen freiwillig, auch wenn 
natürlich durch den Gruppenzwang die Freiwilligkeit von der gleichen 
Qualität ist, wie damals bei der HJ. Eigentlich ist die 
vormilitärische Ausbildung seit 2012 verbindlich, durch den Mangel an 
Ausbildern, Lehrplänen und Organisation beschränkte sich diese jedoch 
auf Einzelprojekte und besonders auf Angebote von militärischen 
Ferienlagern, die nicht selten von Vertretern rechtsextremer 
Paramilitärs durchgeführt werden“ – aus dem Artikel „Landsknechte für 
Orbán: Militarisierung an Schulen in Ungarn“ am 07. August 2017 im 
Pester Lloyd – über eine Orientierung, mit der die Orban-Riege in der 
EU keineswegs so alleine da steht, wie meist nahe gelegt wird.
http://www.pesterlloyd.net/html/1732orbanjugend.html

Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge mit gewerkschaftlichen und 
sonstigen kritischen  Reaktionen auf diese Neuerung
http://www.labournet.de/?p=119859

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