Mittwoch, 23. August 2017

Erloschen mit Kalkül? Vor 20 Jahren machte die Großwerft Bremer Vulkan dicht: Die folgenschwere Pleite des Konzerns lässt weiter Fragen offen



"Vor 20 Jahren, am 15. August 1997, schloss die traditionsreiche  
Vulkan-Werft im Norden Bremens für immer ihre Pforten. Sie war weit  
mehr als nur ein großer, lokaler Schiffbaubetrieb: Die 1893 gegründete  
»Bremer Vulkan« war erst in den 1980er Jahren zu einem mächtigen  
regionalen Werftenverbund und kurz darauf durch Einverleibung  
einstiger DDR-Staatswerften in Mecklenburg-Vorpommern zu einem  
maritimen Konzern ausgebaut worden. Dessen Angebotspalette reichte von  
Schiffbau über Anlagen- und Maschinenbau bis zur Systemelektronik.  
Kurz vor dem Aus des Unternehmens beschäftigte der Verbund mehr als  
22.000 Menschen, knapp die Hälfte davon im Schiffbau. Das Ende hatte  
knapp zwei Jahre zuvor begonnen: Gerüchte besagten, die Konzernspitze  
habe für ostdeutsche Werften bereitgestellte EU-Fördergelder in  
westdeutsche Kassen umgelenkt. Dies verschärfte akute  
Liquiditätsprobleme und führte in der Folge 1996 zur Insolvenz des  
Konzerns. (...) Unklar bleibt bis heute, ob dahinter Kalkül steckte,  
um nach dem Kollaps des Riesen die Trümmer aufzuräumen und die von der  
EU zugeteilten Schiffbaukapazitäten neu aufzuteilen. Letztlich gaben  
dann die verschwundenen Fördergelder dem angeschlagenen Verbund den  
Rest." Beitrag von Burkhard Ilschner bei der jungen Welt vom 22.  
August 2017
https://www.jungewelt.de/artikel/316768.erloschen-mit-kalk%C3%BCl.html

Wir erinnern an den Beitrag von 2001 im LabourNet-Archiv: "Der Betrieb  
ging den Bach runter und meine Gesundheit auch". Gesundheitsschäden  
ehemaliger Werftarbeiter des Bremer Vulkan
http://archiv.labournet.de/diskussion/arbeitsalltag/gh/vulkan.html

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