Der Widerstand der indigenen Bewegung CRIC im Cauca
Landbesetzungen, Autonomie und solidarischer Kaffee-Handel
Seit 1971 kämpft der Regionale Rat der Indigenen im Cauca (CRIC) im Südwesten Kolumbiens gegen Unterdrückung, Landraub, politische Morde und die Vertreibung der indigenen Gemeinschaften durch Megaprojekte und die neoliberale Politik der kolumbianischen Regierung. Der CRIC ist die Organisation der indigenen Gemeinschaften für die eigene Regierung und die Verwirklichung der Autonomie in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Justiz, Umweltschutz und Produktion. Ihr Ziel ist das Weiterbestehen der indigenen Gemeinschaften, die Verteidigung der indigenen Territorien gegen die Ausbeutung durch Rohstoffkonzerne und der Kampf gegen die ungerechten Freihandelsabkommen mit den USA und Europa.
Um ihren Forderungen nach
Ausweitung der kollektiven Territorien Nachdruck zu verleihen, besetzen
die indigenen Gemeinschaften in der Region Cauca immer wieder
Ländereien, auf denen von Agrarkonzernen beispielsweise Monokulturen von
Zuckerrohr für die Herstellung von Agrosprit oder Pinien für die
Papierproduktion angepflanzt werden.
Bis heute werden sie
dabei von Sicherheitskräften des Staates und von den bewaffneten Banden
der Großgrundbesitzer angegriffen. Doch der Widerstand geht weiter: Im
Laufe der Jahre ist es der multi-ethnischen Bewegung nicht nur gelungen,
acht indigene Bevölkerungsgruppen solidarisch zu organisieren, sondern
auch dauerhafte Allianzen mit afrokolumbianischen Gemeinschaften,
kleinbäuerlichen Organisationen und urbanen Gruppen aufzubauen, darunter
Gewerkschaften, Frauenorganisationen oder Studierendenverbände.
Gemeinsam konnten in den letzten Jahren immer wieder große
Massenproteste in vielen kolumbianischen Städten und wochenlange
Blockaden wichtiger Überlandstraßen durchgeführt werden.
Auf der Infoveranstaltung
wird der Referent Miguel Boller die Geschichte, die
Widerstandspraktiken sowie den Aufbau autonomer Strukturen der indigenen
Gemeinschaften und der großen sozialen Bewegung um den CRIC
thematisieren. Ein weiteres Thema ist der solidarische Kaffee-Handel des
Kollektivs Aroma Zapatista mit den kleinbäuerlich produzierenden
Familien, die im CRIC organisiert sind, sowie Parallelen zur
zapatistischen Bewegung in Chiapas/Mexiko.
Do. 14.4.2016 * 19 Uhr
Baracke, Scharnhorststr. 100, Münster
Veranstalter*innen:
Gruppe B.A.S.T.A., Fachschaft Politik, Fachschaft Soziologie, Kaffeekollektiv Aroma Zapatista eG, Zwischenzeit e.V.
Gruppe B.A.S.T.A., Fachschaft Politik, Fachschaft Soziologie, Kaffeekollektiv Aroma Zapatista eG, Zwischenzeit e.V.
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