VonJana Flörchinger [1]
amerika21, 11.04.2016
Berlin. Mexikos Staatspräsident Enrique Peña Nieto ist ab heute für zwei Tage in Deutschland, um verschiedene Abkommen mit der Bundesregierung zu unterzeichnen. Menschenrechtsorganisationen befürchten, dass durch die Förderung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Ländern die gravierenden Menschenrechtsverletzungen in Mexiko nicht angesprochen werden.
Die deutsche "Menschenrechtskoordination Mexiko" richtet
[4] sich beispielsweise
in einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin und den
Bundespräsidenten, in dem die Verantwortung der
mexikanischen Regierung an zahlreichen Fällen von Folter,
willkürlichen Verhaftungen und Morden aufgezeigt wird. Die
Straflosigkeit von 98 Prozent bei Menschenrechtsverletzungen
mache deutlich, dass seitens der Politik kein Interesse
besteht, die Situation zu verbessern. Hinzu kommen derzeit
rund 27.000 Fälle verschwundener Menschen. Das Vertrauen der
Bevölkerung in staatliche Einrichtungen sei daher schon
lange nicht mehr gegeben.
Kanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck
werden aufgefordert, in den Gesprächen mit Peña Nieto nicht
nur die Situation in Mexiko zu thematisieren, sondern
"konkrete Schritte hin zu einer Verbesserung der
Menschenrechtslage in Mexiko einzufordern".
Auch Amnesty International (AI) rief
[5] zu Protestaktionen
anlässlich des Staatsbesuches von Peña Nieto auf, um
politischen Druck auf den Präsidenten und seine Regierung
aufzubauen. Dafür startete AI eine Twitter-Aktion, um sowohl
den Präsidenten über den internationalen Protest, als auch
die mexikanische Bevölkerung über die Solidarität zu
informieren.
Der Staatsbesuch, bei dem sich Peña Nieto mit Merkel und
Gauck treffen wird, dient der Vertiefung wirtschaftlicher
Beziehungen, die in der Vergangenheit bereits aufgrund
deutscher Rüstungsexporte in Krisenregionen des
nordamerikanischen Landes in der Kritik standen. Der
mexikanische Präsident wird auch vor dem
Unternehmensnetzwerk "Lateinamerikaverein" in Hamburg
sprechen, das sich als "Informationsplattform für die
deutsche Wirtschaft mit Interessen in und an Lateinamerika"
beschreibt, und wird dort für Mexiko als
Investitionsstandort werben.
Peña Nieto reist anschließend nach Dänemark weiter.
chiapas
[6]
Links:
[1] https://amerika21.de/autor/jana-floerchinger
[2] http://fotospublicas.com/o-presidente-do-mexico-enrique-pena-nieto-durante-cerimonia-do-90o-aniversario-do-banco-do-mexico/
[3] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/deed.pt_BR
[4] https://www.amnesty.de/2016/4/8/besuch-des-mexikanischen-praesidenten-menschenrechte-auf-die-agenda
[5] https://www.amnesty.de/2016/4/5/fordern-sie-vom-mexikanischen-praesidenten-stop-folter
[6] http://www.chiapas.eu/news.php?id=8744
[7] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2016%2F04%2F150493%2Fdeutschlandbesuch-epn&title=Kritik%20an%20Deutschlandbesuch%20des%20mexikanischen%20Pr%C3%A4sidenten&description=Berlin.%20Mexikos%20Staatspr%C3%A4sident%20Enrique%20Pe%C3%B1a%20Nieto%20ist%20ab%20heute%20f%C3%BCr%20zwei%20Tage%20in%20Deutschland%2C%20um%20verschiedene%20Abkommen%20mit%20der%20Bundesregierung%20zu%20unterze ichnen.&language=de_DE&category=text
[1] https://amerika21.de/autor/jana-floerchinger
[2] http://fotospublicas.com/o-presidente-do-mexico-enrique-pena-nieto-durante-cerimonia-do-90o-aniversario-do-banco-do-mexico/
[3] http://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/deed.pt_BR
[4] https://www.amnesty.de/2016/4/8/besuch-des-mexikanischen-praesidenten-menschenrechte-auf-die-agenda
[5] https://www.amnesty.de/2016/4/5/fordern-sie-vom-mexikanischen-praesidenten-stop-folter
[6] http://www.chiapas.eu/news.php?id=8744
[7] https://flattr.com/submit/auto?user_id=amerika21&url=https%3A%2F%2Famerika21.de%2F2016%2F04%2F150493%2Fdeutschlandbesuch-epn&title=Kritik%20an%20Deutschlandbesuch%20des%20mexikanischen%20Pr%C3%A4sidenten&description=Berlin.%20Mexikos%20Staatspr%C3%A4sident%20Enrique%20Pe%C3%B1a%20Nieto%20ist%20ab%20heute%20f%C3%BCr%20zwei%20Tage%20in%20Deutschland%2C%20um%20verschiedene%20Abkommen%20mit%20der%20Bundesregierung%20zu%20unterze ichnen.&language=de_DE&category=text
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