06.04.16
Liebe FreundInnen, KollegInnen und Lateinamerika-Interessierte,
die aktuelle Ila widmet sich ausführlich dem Land Kolumbien, speziell der Situation in den kolumbianischen Haftanstalten und der Situation der zahlreichen politischen Gefangenen - im übrigen auch ein wichtiges Thema bei den aktuellen Friedensverhandlungen. Dazu heißt es im Editorial der gerade erschienenen April-ila:
"Im November 2012 begannen in Havanna die Gespräche zwischen den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (FARC) und der kolumbianischen Regierung, um eine Friedensvereinbarung zur Beilegung des seit mehr als 50 Jahren andauernden Konflikts zu erzielen. Die für den 23. März 2016 angekündigte Unterschrift unter den Vertrag ist zwar in letzter Minute verschoben worden, aber ein Ende der Verhandlungen ist in greifbarer Nähe. Obwohl offizielle Stimmen bereits davon schwärmen, dass nun die Zeiten des sogenannten Post-Konflikts anbrechen, herrschen nach wie vor äußerst schwierige Bedingungen, insbesondere für Oppositionelle und AktivistInnen. (...)
Bei den aktuellen Verhandlungen steht auch ein Thema auf der Agenda, das zentral für die angestrebte Beendigung des Konflikts ist: Wie umgehen mit den Kriegsgefangenen beziehungsweise den politischen Gefangenen? Wie kann eine Amnestieregelung gefunden werden, die die verschiedenen Gruppen von politischen Gefangenen erfasst? Schließlich ist Kolumbien aufgrund des Jahrzehnte lang herrschenden Konflikts und der erbarmungslosen Verfolgung und Kriminalisierung der sozialen Bewegungen dasjenige Land in Lateinamerika, das verhältnismäßig die meisten politischen Gefangenen aufweist. Politische Gefangene sind Personen, deren Handlungen sich an emanzipatorischen Motiven orientieren und die aufgrund ihrer politischen Einstellung und Taten, wegen politischer Delikte oder der Mitgliedschaft in illegalisierten politischen Organisationen in Haft sind beziehungsweise deren politische Einstellung oder politische Aktivitäten maßgeblichen Einfluss auf das Strafmaß haben. (...)
In den kolumbianischen Gefängnissen herrschen katastrophale Bedingungen – die Überbelegung erreicht in einigen Strafanstalten bis zu 300 Prozent, im Durchschnitt liegt sie bei über 50 Prozent. Die hygienisch untragbaren Zustände in Kombination mit absolut unzureichender Gesundheitsversorgung führen zu Seuchen und Todesfällen aufgrund von heilbaren Krankheiten. Auch absichtlich verdorbenes oder verunreinigtes Essen begünstigt Krankheiten, verschiedene physische und psychische Foltermethoden sind gang und gäbe. Die Strafanstalt La Tramácua in Valledupar wird landläufig gar „der Folterknast“ genannt. Eine Kampagne fordert aktuell die Schließung dieses Knastes, der im Jahr 2000 mit Geldern der US-amerikanischen „Entwicklungshilfe“-Agentur USAID als Bestandteil des Plan Colombia zur Umstrukturierung des kolumbianischen Gefängnissystems erbaut wurde. (...)"
Der Schwerpunkt "Politische Gefangene in Kolumbien" der ila 394 hat einen Umfang von 33 Seiten (das gesamte Heft 64 Seiten) und kann zum Preis von 5,00 Euro bei der ila (Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel. 0228-658613, Fax 0228-631226, E-Mail: vertrieb@ila-bonn.de, Internet:www.ila-web.de,) bestellt werden.
Hier der link zum Editorial und der Artikelübersicht der aktuellen ila:
https://www.ila-web.de/ausgaben/394
die aktuelle Ila widmet sich ausführlich dem Land Kolumbien, speziell der Situation in den kolumbianischen Haftanstalten und der Situation der zahlreichen politischen Gefangenen - im übrigen auch ein wichtiges Thema bei den aktuellen Friedensverhandlungen. Dazu heißt es im Editorial der gerade erschienenen April-ila:
"Im November 2012 begannen in Havanna die Gespräche zwischen den „Revolutionären Streitkräften Kolumbiens“ (FARC) und der kolumbianischen Regierung, um eine Friedensvereinbarung zur Beilegung des seit mehr als 50 Jahren andauernden Konflikts zu erzielen. Die für den 23. März 2016 angekündigte Unterschrift unter den Vertrag ist zwar in letzter Minute verschoben worden, aber ein Ende der Verhandlungen ist in greifbarer Nähe. Obwohl offizielle Stimmen bereits davon schwärmen, dass nun die Zeiten des sogenannten Post-Konflikts anbrechen, herrschen nach wie vor äußerst schwierige Bedingungen, insbesondere für Oppositionelle und AktivistInnen. (...)
Bei den aktuellen Verhandlungen steht auch ein Thema auf der Agenda, das zentral für die angestrebte Beendigung des Konflikts ist: Wie umgehen mit den Kriegsgefangenen beziehungsweise den politischen Gefangenen? Wie kann eine Amnestieregelung gefunden werden, die die verschiedenen Gruppen von politischen Gefangenen erfasst? Schließlich ist Kolumbien aufgrund des Jahrzehnte lang herrschenden Konflikts und der erbarmungslosen Verfolgung und Kriminalisierung der sozialen Bewegungen dasjenige Land in Lateinamerika, das verhältnismäßig die meisten politischen Gefangenen aufweist. Politische Gefangene sind Personen, deren Handlungen sich an emanzipatorischen Motiven orientieren und die aufgrund ihrer politischen Einstellung und Taten, wegen politischer Delikte oder der Mitgliedschaft in illegalisierten politischen Organisationen in Haft sind beziehungsweise deren politische Einstellung oder politische Aktivitäten maßgeblichen Einfluss auf das Strafmaß haben. (...)
In den kolumbianischen Gefängnissen herrschen katastrophale Bedingungen – die Überbelegung erreicht in einigen Strafanstalten bis zu 300 Prozent, im Durchschnitt liegt sie bei über 50 Prozent. Die hygienisch untragbaren Zustände in Kombination mit absolut unzureichender Gesundheitsversorgung führen zu Seuchen und Todesfällen aufgrund von heilbaren Krankheiten. Auch absichtlich verdorbenes oder verunreinigtes Essen begünstigt Krankheiten, verschiedene physische und psychische Foltermethoden sind gang und gäbe. Die Strafanstalt La Tramácua in Valledupar wird landläufig gar „der Folterknast“ genannt. Eine Kampagne fordert aktuell die Schließung dieses Knastes, der im Jahr 2000 mit Geldern der US-amerikanischen „Entwicklungshilfe“-Agentur USAID als Bestandteil des Plan Colombia zur Umstrukturierung des kolumbianischen Gefängnissystems erbaut wurde. (...)"
Der Schwerpunkt "Politische Gefangene in Kolumbien" der ila 394 hat einen Umfang von 33 Seiten (das gesamte Heft 64 Seiten) und kann zum Preis von 5,00 Euro bei der ila (Heerstraße 205, 53111 Bonn, Tel. 0228-658613, Fax 0228-631226, E-Mail: vertrieb@ila-bonn.de, Internet:www.ila-web.de,) bestellt werden.
Hier der link zum Editorial und der Artikelübersicht der aktuellen ila:
https://www.ila-web.de/ausgaben/394
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