Quelle: Sowjetische Lehrerzeitung vom 14.07.1988
Übersetzung: Florian Geißler, Jena
Was ist mit Stalinscher Pädagogik gemeint?
Wenn ein Häftling nach dem Bau des Belomor-Kanals einen Orden bekam,
so ist Stalinsche Pädagogik. Wenn Jugendliche aufgrund ihres
körperlichen Zustands nicht in die Rote Armee aufgenommen wurde, sich
aber anstrengten ihn zu verbessern, so ist das Stalinsche Pädagogik.
Wenn der ehemalige, verwahrloste Matrossow mit seinem Körper eine
Schießscharte verdeckte, und wenn Maresjew ohne seine beiden Beine einen
„Barinja“ tanzte, um aufstehen zu können und die Faschisten zu schlagen
– wissen Sie, auch dann ist das Stalinsche Pädagogik. Wenn ein hinter
den Ural evakuierter Betrieb bereits nach 3-4 Monaten die Produktion
wieder aufnahm, und wenn an der Werkbank auf einem Kasten hungrige Jungs
in zerrissenen, väterlichen Filzstiefeln standen – so wurden sie mit
Stalinscher Pädagogik erzogen.
Was ist Nach-Stalinsche Pädagogik?
Wenn heute (1988, d.Übers) junge Männer nicht mehr in der Sowjetarmee
dienen wollen, so ist das ein Ergebnis Nach-Stalinscher Pädagogik. Wenn
ein 20-25jähriger junger Mann auf dem Markt mit seiner Großmutter
Blümchen verkauft, so ist das ebenfalls ein Ergebnis der
Nach-Stalinschen Pädagogik. Wenn junge Männer anstelle militärischer
Bildungseinrichtungen ein Geistliches Seminar besuchen oder sich als
Kellner irgendwo herumdrücken, so ist auch das ein Ergebnis der
Nach-Stalinschen Pädagogik. Wenn es 1941 den Deutschen nicht gelang, die
Parade auf dem Roten Platz in Moskau zu stören, und ein halbes
Jahrhundert später ein Nachkomme eben jener Deutschen mit seinem
Flugzeug ungehindert auf dem Roten Platz landen konnte, so bedeutet das,
daß er unterwegs von keinem Jagdflieger aufgehalten wurde, der mit
Stalinscher Pädagogik großgezogen wurde. Wenn ein sowjetischer
Halbwüchsiger das faschistische Hakenkreuz auf ein Ehrenmal für die
gefallenen sowjetischen Helden pinselt, so ist das das schlimmste
Ergebnis der Nach-Stalinschen Pädagogik.
Was führte die Sowjetunion zu ihrem großen Erfolg?
Stalin war ein hervorragender pädagogischer Praktiker und Psychologe.
Stalin hat niemals auch nur einen begünstigt, der das besitzlose Volk
für ein paar Kopeken höhnisch für sich arbeiten ließ. Ohne Sinn und
Verstand hassen Jugendliche heute Stalin, weil sie sich mit dem Leben
jener Zeit nicht auskennen und sich dabei nicht zurechtfinden, warum und
von wem heute Verleumderisches darüber gesagt und geschrieben wird. Nur
feste Disziplin, nur ein strenges ökonomisches Regime und nur ein
werktätiges Volk, das begeistert den Aufrufen Stalins folgte, haben das
Land aus seiner großen Armut herausgeführt und zu einem anständigen
Leben gebracht.
Künftige Generationen werden Stalin vollständig rehabilitieren!
Wenn Stalin wirklich ein Henker gewesen wäre, dann hätte das Volk ihn
schnell beseitigt, so wie einst den Zaren oder Chruschtschow. Man darf
die Geschichte nicht nachträglich verbessern wollen, man muß sie sehen,
wie sie ist. Auch Peter I. wurde dafür verurteilt, daß er die Festung
Petrograd auf den Knochen der Menschen aufgebaut hat. Und Stalin war,
ist und bleibt der Nachfolger Lenins. Er hat das Land stets klug
geführt. Und wenn schon nicht die heutige Generation, so werden künftige
Generationen alles richtig bewerten und diese hervorragende
Persönlichkeit, den Generalissimus J.W. Stalin, vollständig
rehabilitieren.
Der Stalinismus – die Blütezeit unserer Heimat!
(Sowjetische Lehrerzeitung vom 14.07.1988)
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