Mittwoch, 13. April 2016

Die Stalinsche Pädagogik


Quelle: Sowjetische Lehrerzeitung vom 14.07.1988

Übersetzung: Florian Geißler, Jena

lehrerWas ist mit Stalinscher Pädagogik gemeint?

Wenn ein Häftling nach dem Bau des Belomor-Kanals einen Orden bekam, so ist Stalinsche Pädagogik. Wenn Jugendliche aufgrund ihres körperlichen Zustands nicht in die Rote Armee aufgenommen wurde, sich aber anstrengten ihn zu verbessern, so ist das Stalinsche Pädagogik. Wenn der ehemalige, verwahrloste Matrossow mit seinem Körper eine Schießscharte verdeckte, und wenn Maresjew ohne seine beiden Beine einen „Barinja“ tanzte, um aufstehen zu können und die Faschisten zu schlagen – wissen Sie, auch dann ist das Stalinsche Pädagogik. Wenn ein hinter den Ural evakuierter Betrieb bereits nach 3-4 Monaten die Produktion wieder aufnahm, und wenn an der Werkbank auf einem Kasten hungrige Jungs in zerrissenen, väterlichen Filzstiefeln standen – so wurden sie mit Stalinscher Pädagogik erzogen.

Was ist Nach-Stalinsche Pädagogik?

Wenn heute (1988, d.Übers) junge Männer nicht mehr in der Sowjetarmee dienen wollen, so ist das ein Ergebnis Nach-Stalinscher Pädagogik. Wenn ein 20-25jähriger junger Mann auf dem Markt mit seiner Großmutter Blümchen verkauft, so ist das ebenfalls ein Ergebnis der Nach-Stalinschen Pädagogik. Wenn junge Männer anstelle militärischer Bildungseinrichtungen ein Geistliches Seminar besuchen oder sich als Kellner irgendwo herumdrücken, so ist auch das ein Ergebnis der Nach-Stalinschen Pädagogik. Wenn es 1941 den Deutschen nicht gelang, die Parade auf dem Roten Platz in Moskau zu stören, und ein halbes Jahrhundert später ein Nachkomme eben jener Deutschen mit seinem Flugzeug ungehindert auf dem Roten Platz landen konnte, so bedeutet das, daß er unterwegs von keinem Jagdflieger aufgehalten wurde, der mit Stalinscher Pädagogik großgezogen wurde. Wenn ein sowjetischer Halbwüchsiger das faschistische Hakenkreuz auf ein Ehrenmal für die gefallenen sowjetischen Helden pinselt, so ist das das schlimmste Ergebnis der Nach-Stalinschen Pädagogik.

Was führte die Sowjetunion zu ihrem großen Erfolg?

Stalin war ein hervorragender pädagogischer Praktiker und Psychologe. Stalin hat niemals auch nur einen begünstigt, der das besitzlose Volk für ein paar Kopeken höhnisch für sich arbeiten ließ. Ohne Sinn und Verstand hassen Jugendliche heute Stalin, weil sie sich mit dem Leben jener Zeit nicht auskennen und sich dabei nicht zurechtfinden, warum und von wem heute Verleumderisches darüber gesagt und geschrieben wird. Nur feste Disziplin, nur ein strenges ökonomisches Regime und nur ein werktätiges Volk, das begeistert den Aufrufen Stalins folgte, haben das Land aus seiner großen Armut herausgeführt und zu einem anständigen Leben gebracht.

Künftige Generationen werden Stalin vollständig rehabilitieren!

Wenn Stalin wirklich ein Henker gewesen wäre, dann hätte das Volk ihn schnell beseitigt, so wie einst den Zaren oder Chruschtschow. Man darf  die Geschichte nicht nachträglich verbessern wollen, man muß sie sehen, wie sie ist. Auch Peter I. wurde dafür verurteilt, daß er die Festung Petrograd auf den Knochen der Menschen aufgebaut hat. Und Stalin war, ist und bleibt der Nachfolger Lenins. Er hat das Land stets klug geführt. Und wenn schon nicht die heutige Generation, so werden künftige Generationen alles richtig bewerten und diese hervorragende Persönlichkeit, den Generalissimus J.W. Stalin, vollständig rehabilitieren.

Der Stalinismus – die Blütezeit unserer Heimat!

(Sowjetische Lehrerzeitung vom 14.07.1988)

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