Menschenrechtsorganisation: Nur ein Soldat wegen Ungehorsams zu einem Jahr Haft verurteilt
Mexiko-Stadt – Ein Militärgericht in Mexiko hat sechs Soldaten nach einem Massaker freigesprochen. Lediglich ein Soldat sei wegen Ungehorsams zu einem Jahr Haft verurteilt worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Prodh am Mittwoch mit. Das Urteil war bereits im Oktober gefallen, aber erst jetzt öffentlich geworden. Im Juni 2014 waren bei einem Gefecht zwischen den Streitkräften und mutmaßlichen Bandenmitgliedern in der Ortschaft Tlatlaya 22 Menschen ums Leben gekommen. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden mindestens acht Opfer erschossen, nachdem sie sich schon ergeben hatten. Die Nationale Menschenrechtskommission geht davon aus, dass zwölf bis 15 Verdächtige nach den Kämpfen gezielt getötet wurden. "Der Freispruch zeigt die Parteilichkeit der Militärtribunale", erklärte Prodh. "Eine der schwersten Verletzungen des Rechts auf Leben in der jüngeren Geschichte bleibt ungesühnt." Der Einsatz der Streitkräfte in der Verbrechensbekämpfung in Mexiko wird von Menschenrechtsorganisationen immer wieder kritisiert. In den kommenden Monaten sollen die Soldaten aus einigen Bundesstaaten abgezogen werden. -URL: derstandard.at/2000033915569/Soldaten-nach-Militaermassaker-in-Mexiko-freigesprochen
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