Samstag, 8. Februar 2020
Schon ein Tag würde genügen: Wie die Rechten aller Parteien ihren Sieg in Thüringen feiern – und dafür mobilisieren, ihn zu wiederholen
„... „Nichts ist wieder in Ordnung“, sagt Konrad Erben von der
Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD). Den Jenaer beruhigt
es nicht, dass der durch die Stimmen der AfD frisch gewählte
Ministerpräsident Thüringens Thomas Kemmerich (FDP) sein Amt nach
knapp 24 Stunden wieder abgeben will. „Wir stehen vor den Trümmern
dessen, was CDU, FDP und AfD angerichtet haben.“ (...) „Wir haben es
immer geahnt: Wenn es hart auf hart kommt, dann sind alle politischen
Ansagten nichtig“, sagt auch Mamad Mohamad. Er ist Vorstandsmitglied
des Dachverbands Migrantenorganisationen in Ostdeutschland (DaMOst)
und Geschäftsführer der Migrantenorganisationen in Sachsen-Anhalt. Die
Wahl Kemmerichs mithilfe der AfD habe erneut gezeigt, „dass wir keine
politische Lobby haben, dass unsere Sorgen nicht zählen“, sagt
Mohamad. „Das verunsichert uns als Menschen, die wir hier in
Ostdeutschland leben.“ (...) Nicht nur in Deutschland, auch in Europa
und den USA nehme der Nationalismus zu. „Ob bewusst oder unbewusst –
unsere Mitglieder wissen, dass eine Zunahme des Nationalismus immer
mit Problemen für die Minderheiten verbunden ist.“ Besonders die
jungen Leute überlegten nun, ob es nicht besser sei, nach Israel zu
gehen, statt in Deutschland einen Studien- oder Arbeitsplatz zu
suchen...“ so einige der zitierten Stimmen in dem Beitrag „„Wir stehen
vor Trümmern““ von Dinah Riese am 06. Februar 2020 in der taz online
über die Reaktion von Menschen, die zu den Zielobjekten jener Kräfte
gehören, die sich da in Thüringen vereint haben. Siehe dazu eine
kleine aktuelle Materialsammlung, die unter anderem Beiträge über die
Reaktionen der (parteiübergreifenden) Rechten ebenso deutlich macht,
wie Ansätze erster Analysen des Vorgangs – und jeweils einen
beispielhaften Beitrag zu den Protesten gegen das Vorgehen der
Thüringer Front und zur Problematik des „Bedienens der Mitte“ durch
Linke...
https://www.labournet.de/?p=162453
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