Mittwoch, 26. Februar 2020

Fragwürdige Prozessbedingungen für Julian Assange

Prozessbeobachter kritisieren Verstöße gegen die Verfahrensrechte, die dem Angeklagten zustehen



  • Von Daniel Lücking
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  • Lesedauer: 4 Min.
    • London. Der Prozess gegen den Wikileaksgründer Julian Assange findet unter Protesten statt. Prozessbeobachter und Verteidiger schildern, wie mit dem Angeklagten und dessen Unterstützern umgegangen wird. So wurde am Gericht in Belmarsh gestern dem derzeitigen Chefredakteur von Wikileaks Kristinn Hrafnsson zunächst ohne Angabe von Gründen verweigert. »Mir wurde mitgeteilt, das Gericht habe entschieden, mich von der Besuchertribüne zu verbannen«, zitiert »Zeit Online« den isländischen Journalisten.
      Für Julian Assange, der unter den Auswirkungen der Haft in einem Hochsicherheitsgefängnis leidet, wird der Prozess nach Angaben seiner Verteidiger zusehends erschwert. Am ersten Prozesstag musste Assange fünf Mal die Gefängniszelle wechseln. Elfmal wurden ihm Handschellen angelegt und er wurde zwei Mal durchsucht. Ärzte bezeichnen den Gesundheitszustand von Assange weiterhin als fragil und gehen davon aus, Assange werde im Falle einer Auslieferung an die USA - ihm drohen dort bis zu 175 Einzelhaft - einen Weg finden, um Suizid zu begehen.
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