Dossier
“Die Mitteilung des Tesla-Chefs Elon Musk, er wolle „in der Nähe von Berlin“ eine neue Tesla-Fabrik errichten und „Tausende neue Arbeitsplätze“ schaffen, wird von so gut wie allen Seiten des politischen Spektrums gelobt: Der CDU-Bundeswirtschaftsminister, der SPD-Ministerpräsident von Brandenburg, die Grüne Berliner Verkehrssenatorin – alle sind begeistert. Es gehe schließlich nicht nur um neue Jobs, sondern vor allem um einen Beitrag für eine „klimafreundliche Mobilität“. Das ist Augenwischerei, Wunschdenken und in weiten Teilen barer Unsinn. Es handelt sich bei dem Vorhaben von Tesla erstens um eine Investition, mit der eher Luxusmobilität für eine gut betuchte, westliche Gruppe optimiert und gesteigert werden soll. Zweitens handelt es sich um eine Investition im Rahmen des allgemeinen Hypes um Elektro-Pkw-Mobilität, die ablenkt von den eigentlichen Aufgaben einer Mobilitäts- und Transportorganisation, die den Anforderungen des Klimawandels gerecht wird. Drittens sind die wenigen tausend neuen Jobs in der möglichen neuen Tesla-Fabrik ab dem Jahr 2022 in ein Verhältnis zu setzen zu den mehreren zehntausend Jobs in der Autoindustrie, die aktuell vor dem Abbau stehen, und zu den mehreren Tausend Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien, so der Windkraft-Industrie, die aktuell konkret abgebaut werden. (…) Die Autokonzerne und die Zulieferer haben für die deutschen Fabriken einen Jobabbau angekündigt, der bei mehr als 20.000 Stellen in den nächsten zwei Jahren liegt. Dieser hat nichts – oder so gut wie nichts – mit einer Umstellung auf die E-Mobilität zu tun. Es geht schlicht um Rationalisierungsprozesse und um den Beginn einer neuen Branchenkrise. Diese wird die konventionelle Pkw-Herstellung ebenso treffen wie den E-Auto-Sektor. ” Artikel von Winfried Wolf vom 14. November 2019 bei den Nachdenkseiten – siehe daraus noch Infos zu Tesla als “Arbeitgeber” und demgegenüber die Freude der IG Metall Berlin…
- Tesla: Es gibt keinen „grünen“ Kapitalismus! / Tesla produziert keinen Klimaschutz
- E-Autofabrik in Brandenburg: Tesla produziert keinen Klimaschutz“Der Elektroautobauer Tesla will bei Berlin eine neue Gigafactory für die Autoproduktion hochziehen. Ein Blick auf die Ökobilanz zeigt, wie verdreht “Klimaschutzpolitik” am Ende sein kann. Gerechte Mobilität kann es mit dem Auto nicht geben. (…) Lassen wir außer Acht, dass Tesla-Chef Elon Musk eine Marktwirtschaft der speziellen Art praktiziert, die mit öffentlichen Förderungen und Vorauszahlungen der Kunden Profite generiert. Lassen wir außer Acht, dass Tesla die weltgrößte Batteriefabrik in den Sand der Wüste Nevadas setzt und mehr Lithium-Ionen-Akkus produzieren will als alle anderen zusammen. Lassen wir außer Acht, dass die dort angepeilten Produktionszahlen 126.000 Tonnen Graphit brauchen – was die Nachfrage nach Graphit in batterietauglicher Qualität auf einen Schlag auf das Zweieinhalbfache steigen ließe . Lassen wir auch noch außer Acht, dass entweder die Zahl der Pkw weiter steigt oder die Arbeitsplätze bei Tesla zulasten der Arbeitsplätze an anderen Produktionsstandorten gehen … und dass die IG Metall Gründe hat zur Befürchtung , dass Tesla Mitbestimmungsrechte umgeht und auf billige, willige Arbeitskräfte aus dem nahen Polen schielt. Lassen wir schließlich außer Acht, dass das US-Wirtschaftsmagazin Forbes davon träumt , dass die Börsenkurse weiter explodieren, wenn die Google-Holding Alphabet Tesla kauft und das Ganze mit 2.500 Milliarden Dollar etwa so viel wert wäre wie Amazon und Apple plus ein halbes Microsoft zusammen (und fragen wir nicht, wem das nützt). Nehmen wir nur dieses in den Blick: Kein Auto ist gut für Umwelt und Klima. Ein großer Teil der Umweltzerstörung durch das Auto passiert vor dem ersten gefahrenen Kilometer. 1,3 Tonnen Metall und andere Rohstoffe stecken in einem Mittelklassewagen…” Gastbeitrag von Sabine Leidig vom 25. Februar 2020 bei Klimareporter
- Tesla: Es gibt keinen „grünen“ Kapitalismus!“Die Macht der fossilen Automobilindustrie als Rückgrat des deutschen Exportkapitalismus ist noch längst nicht gebrochen. Die Berliner Klima-AG argumentiert, dass es trotzdem strategisch richtig ist, jetzt mit Tesla die Illusion einer ökologischen Verkehrswende durch elektrisch angetriebene PKW und damit den »grünen« Kapitalismus anzugreifen. (…) Blieb der Diskurs um Elektromobilität in Deutschland lange noch recht abstrakt, so materialisiert er sich nun mit der geplanten »Giga-Factory«. Dort sollen schon ab 2021 bis zu 500.000 Elektro-SUVs vom Band gehen (das entspräche ca. 10% der gesamten Jahresproduktion an PKW in Deutschland). Dafür wird aktuell bereits eine 300 Hektar große Nutzwaldfläche mitten in einem Trinkwasserschutzgebiet abgeholzt. Zudem schätzt Tesla selbst den Wasserverbrauch der Fabrik auf 372.000 Liter pro Stunde (!) – und das im ohnehin schon trockenen Brandenburg, wo in den letzten Sommern immer wieder Waldbrände ausbrachen. Während bei einem Teil der deutschen Automobilindustrie die Angst vor der womöglich innovativeren Konkurrenz umgeht, feiern die Fans des Unternehmer-Gurus Elon Musk, aber auch Spitzenpolitiker*innen aller Couleur (mit Ausnahme der AfD) das Projekt als wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der Region und zur Bekämpfung des Klimawandels. Selbst in der Ökologiebewegung wird Tesla teilweise als progressiver Akteur wahrgenommen, der die deutsche Autoindustrie unter Zugzwang bringt und nachhaltige Zukunftstechnologien auf den Markt wirft. Bei näherem Hinsehen erweist sich die Tesla-Euphorie jedoch als Ausdruck eines finanzmarktgetriebenen Hypes und einer besonders erfolgreichen Greenwashing-Kampagne. Tesla ist ein ideales Beispiel für das, was in der Klimagerechtigkeitsbewegung als »false solutions« bekannt ist: Eine Scheinlösung, die in Wirklichkeit keine Antwort auf die Klimakrise ist, sondern das Problem höchstens verlagert und dabei neue schafft. (…) Wie auch immer das unternehmerische Geschick des charismatischen Elon Musk und die technische Innovationskraft seiner Forschungsabteilungen einzuschätzen sein mag: Die von Tesla geschürten Hoffnungen auf eine Lösung der ökologischen Probleme des Verkehrssektors durch elektrifizierten Individualverkehr sind haltlos. (…) Bei den Tesla-Modellen »Y« und »3«, die in Grünheide gebaut werden sollen, handelt es sich um großräumige Luxuskarossen im Preisklassement ab 50.000 Euro. Es sind schnittige SUVs, die damit beworben werden, in rund 3 Sekunden von Null auf Hundert km/h zu beschleunigen. Also alles andere als massentaugliche und ressourcenschonende Kleinwagen. (…) Auch Gewerkschaftsfeindlichkeit und Löhne weit unter Branchenniveau wollen nicht so recht in das Bild von Tesla als sozial-ökologischer Visionsschmiede passen. (…) Das Argument ist hier also nicht, die fossile Automobilindustrie als Klimabewegung aus der Verantwortung zu nehmen, sondern den Umbau hin zum elektrifizierten Individualverkehr als Scheinlösung anzugreifen, bevor dieser vollzogen ist…“ Beitrag der Klima-AG der IL Berlin vom Februar 2020
- Kiefer-Plantage hin oder her: „Elektromobilität ist nicht umweltfreundlich“
“Im Streit um Rodungen für die geplante Tesla-Fabrik in Brandenburg sieht der Journalist Tobi Müller grundlegende Probleme: Weder der von Umweltgruppen geforderte Waldschutz, noch das US-Unternehmen hätten viel mit Umweltschutz zu tun. (…) Auf der anderen Seite stehe mit Tesla ein global agierendes Unternehmen: „Das eigentliche Problem ist, Elektromobilität ist nicht umweltfreundlich – und keine der großen Parteien will das anerkennen. Man ist da seltsam wissenschaftsresistent.“ Für E-Fahrzeuge müssten Kobalt und Lithium abgebaut werden, das geschehe im Kongo oder auch in Südamerika – mit großen Umweltschäden. „Die CO2-Bilanz eines Teslas ist schon vor dem ersten Meter verheerend“, sagt Müller. „Das Denken, das dahintersteht, ist das des Wachstums, dass wir das auch mit einem nachhaltigen, grünen Wachstum hinkriegen werden.“ Doch das sei nicht der Fall. Der US-Autobauer Tesla will in Grünheide bis zu 12.000 Jobs schaffen. Ein Plan, auf den auch immer wieder Politiker verweisen. Müller sieht jedoch einen „unauflöslichen Widerspruch“ zwischen Arbeitsplätzen und nachhaltiger Wirtschaft …“ Tobi Müller im Gespräch mit Anke Schaefer am 19.02.2020 bei Deutschlandfunk Kultur - Interventionistische Linke solidarisiert sich mit der Waldbesetzung in Grünheide und ruft zu Protesten am Samstag, den 22. Februar 2020 gegen Tesla auf
“Am Wochenende konnte eine Klage der Grünen Liga Brandenburg die Rodungsarbeiten von Tesla vorerst stoppen. Daraufhin besetzen am 17. Februar 2020 Aktivist*innen bedrohte Bäume in der Nähe von Grünheide und wurden noch am Nachmittag. “Als Interventionistische Linke solidarisieren wir uns mit der Waldbesetzung und unterstützen die Proteste von Anwohner*innen und Umweltverbände. Es ist ein Skandal, dass ein Grünes Umweltministerium die Profitinteressen eines Autokonzerns vor Umweltfragen stellt,” so Jonas Bauer von der Interventionistischen Linken Berlin. Die Interventionistische Linke ruft deshalb alle klimabewegten Gruppen und Einzelpersonen dazu auf, am Samstag, den 22. Februar 2020, um 11 Uhr nach Grünheide zu kommen, um die Waldbesetzung und die Proteste der lokalen Bürger*inneninitiative zu unterstützen. “Gemeinsam werden wir Teslas Giga-Factory verhindern.” Die positive Wahrnehmnung Teslas in der Öffentlichkeit beruht auf Desinformation und erfolgreichem Greenwashing. Die Giga-Factory bei Grünheide soll bis zu 500.000 SUVs pro Jahr fertigstellen – rund 10% der gesamten Automobilproduktion in Deutschland. Tesla leitet in Grünheide nicht die dringend nötige Verkehrswende ein, sondern baut Luxuskarossen, die in nur 2,9 Sekunden von Null auf Hundert km/h beschleunigen und deren Preis mit ca. 55.000 Euro etwa zwei durchschnittlichen Jahresgehältern eines Vollzeitbeschäftigten in Brandenburg entspricht. Ihr CO2-Ausstoß liegt nur geringfügig unter dem eines Benziner-PKWs und der Ressourcenverbrauch in der Produktion ist deutlich höher…” Aus der Pressemitteilung der Interventionistischen Linke Berlin vom 18.2.2020 per e-mail - Oberverwaltungsgericht stoppt die Rodung für das geplante Tesla-Werk / Wann dürfen für Investoren Bäume gefällt werden?
- Auf Antrag der Grünen Liga: Oberverwaltungsgericht stoppt Rodung auf Tesla-Gelände“Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin-Brandenburg hat die laufenden Rodungsarbeiten auf dem Gelände für die geplante Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) vorläufig gestoppt. Wie das Gericht am Samstagabend mitteilte, entsprach es damit einem Antrag der Grünen Liga Brandenburg (Az.: OVG 11 S 8.20). Noch am Freitag waren der Umweltverein und der Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern (VLAB) mit ihrem Antrag, die Fällarbeiten zu verhindern, vor dem Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) gescheitert. (…) Der VLAB hatte seinen Eilantrag mit der “überfallartig begonnenen Rodung” eines “für den Klima- und Artenschutz wichtigen Waldgebietes” in Grünheide begründet und den sofortigen Stopp der Baumfällungen beantragt…” Meldung vom 15.02.20 bei RBB24
- Tesla: Das Recht der Umwelt. Wann dürfen für Investoren Bäume gefällt werden?“Am Tag nach der Entscheidung sind Teile der Republik prompt in Wallung. Ein Oberverwaltungsgericht stoppt die Rodung für das geplante Tesla-Werk? Deutschland drohe “total blockiert” zu werden, twittern empörte FDP-Parlamentarier, während Parteifreunde Internet-Abstimmungen lancieren: Soll doch das Volk über die Baugenehmigung entscheiden, nicht der Staat. Man fragt sich, was dieselben Leute sagen würden, sollten auf ihrem Nachbargrundstück die Bulldozer anrollen, obwohl der Nachbar noch gar keine Baugenehmigung hat. Nichts anderes steht zur Debatte, nicht mehr und nicht weniger. Die Grüne Liga, ein ostdeutscher Umweltverband, hat die Frage aufgeworfen, ob Investoren Bäume für einen Neubau fällen dürfen, der noch nicht mal genehmigt ist. Das ist keine Investoren-Lästerung, sondern die erwünschte Klärung der Rechtslage. Gerade eine FDP, die sich als Partei des Rechtsstaats sieht, müsste das verstehen…” Kommentar von Michael Bauchmüller vom 16. Februar 2020 bei der Süddeutschen Zeitung online
- Petition: “Es eilt! Tesla will 152 Hektar Wald roden!”
“Der Auto-Konzern Tesla will in Brandenburg für eine Fabrik so schnell wie möglich 152 Hektar Wald roden. Das Projekt reiht sich ein in Vorhaben, bei denen die Natur und landwirtschaftliche Flächen für Siedlungen, Straße und Industrie planiert werden. Deutschlandweit sind das jeden Tag 58 Hektar. Dieser Flächenfrass muss ein Ende haben! (…) Es geht Schlag auf Schlag: Derzeit liegen die Pläne aus, bis zum 5. März können Bürger Stellung nehmen, für den 18. März ist ein Erörterungstermin geplant – 2021 soll die Produktion beginnen. (…) Die insgesamt 300 Hektar große Fläche liegt inmitten des Landschaftsschutzgebietes Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet und beherbergt womöglich Fledermäuse, Zauneidechsen und Wölfe. Obwohl das bisher nicht detailliert untersucht wurde, steht die Genehmigung unmittelbar bevor…“ Petition bei Rettet den Regenwald e.V. - Geplante Tesla-Fabrik in Grünheide: IG Metall befürchtet Aushebelung von Arbeitnehmerrechten
“Die IG Metall sieht nach eigener Aussage die Arbeitnehmerrechte in der geplanten Teslafabrik in Grünheide (Oder-Spree) in Gefahr. Die für die Gigafabrik angestrebte Gesellschaftsform der Europäischen Aktiengesellschaft (kurz SE – nach dem lateinischen Societas Europaea) nutze eine Gesetzeslücke im deutschen Mitbestimmungsrecht, sagte Rudolf Luz, Leiter des Funktionsbereichs Betriebspolitik beim Vorstand der IG Metall, am Freitag im rbb. Er sprach von einem “klaren Missbrauch der Rechtsform Europäische Aktiengesellschaft”. Dabei gelte das sogenannte Vorher-Nachher-Prinzip. Da die Gesellschaft offensichtlich im Voraus in Düsseldorf ohne Mitbestimmungsstrukturen gegründet worden sei, bestehe auch zukünftig keine Möglichkeit, eine Beteiligung der Arbeitnehmerseite – zum Beispiel durch Betriebsräte – im Aufsichtsrat des Brandenburger Standorts juristisch durchzusetzen, so Luz. Die IG Metall fordere Tesla deshalb auf, die deutsche Mitbestimmung zu respektieren. (…) Grundsätzlich stellt sich die IG Metall auf harte Auseinandersetzungen mit Tesla ein. Wenn der US-Konzern für sein geplantes Werk bei Berlin deutsche Infrastruktur nutze und zugleich niedrig entlohnte Arbeitskräfte aus Polen hole, sei das “purer Kapitalismus”, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann bei der Jahrespressekonferenz der Gewerkschaft am Freitag in Frankfurt. “Ich sehe da ordentlich Krach für uns”, sagte Hofmann.“ Beitrag vom 24.01.2020 bei RBB24 – weder bei IGM Berlin noch Bezirk Berlin Brandenburg Sachsen gibt es Infos dazu, nur alte „Lobbeiträge zu Tesla“… - [Rekrutierung in Polen?] Gegen das geplante Tesla-Werk in Brandenburg regt sich neuer Widerstand
“Diesmal sorgt eine Stellenanzeige für Unmut. Gefragt sind unter anderem fließende Polnischkenntnisse. Offenbar sollen die Mitarbeiter nicht nur aus dem unmittelbaren Umfeld kommen. Triumph und Tristesse bei Großprojekten liegen häufig nah beieinander. Erst wird gefeiert, dann kommen die bösen Überraschungen. Das geplante Tesla-Werk in Brandenburg ist nur ein weiteres Beispiel dafür. Die vielgepriesene “Gigafactory” ist plötzlich gar nicht giga, weil dort zumindest vorläufig keine Batterien für Elektroautos gebaut werden. Dann stellt sich heraus, die E-Autoschmiede ist auch nicht öko, weil sie kein Solardach bekommt. Und jetzt will Tesla seine neuen Arbeitnehmer auch noch in Polen anwerben. Eine jüngst entdeckte Stellenausschreibung für die neue Personalabteilung im Werk im beschaulichen 8000-Seelenort Grünheide ist für manchen ein richtiger Schlag ins Gesicht. Gesucht wird ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin mit fließenden Deutsch-, Englisch- sowie Polnischkenntnissen. Der Verdacht drängt sich auf, dass Tesla offenbar auch hinter der nur 60 Kilometer entfernten deutsch-polnischen Landesgrenze nach Mitarbeitern suchen will. Eigentlich hatten sich die Landespolitiker Tausende neuer Jobs für Brandenburger und Berliner erhofft. An Arbeiter aus Polen hatten wohl zunächst die wenigsten gedacht. (…) Dass Tesla möglicherweise damit liebäugelt, polnische Arbeiter zu niedrigeren Löhnen einzustellen, hält Bonin schon aus rechtlichen Gründen für unmöglich. Innerhalb des europäischen Binnenmarkts verbiete sich das. “Die Regelungen zur EU-Arbeitnehmerfreizügigkeit sehen vor, dass Mitarbeiter aus dem EU-Ausland nicht systematisch diskriminiert werden dürfen”, sagt er ntv.de. Ein Vertrag, der festlegen würde, dass nur Deutsche die Jobs bekommen, widerspreche klar dem geltenden Recht in der Europäischen Union…“ Beitrag von Diana Dittmer vom 16.01.2020 bei ntv online - Tesla-Fabrik spaltet Grünheide: Ansiedlung des US-amerikanischen Autokonzerns führte am Wochenende zu Protesten“… Gersdorf ist Initiator der Bürgerinitiative gegen die Tesla-Ansiedlung in Grünheide. Eine Bürgerinitiative, die erst vor einer Woche gegründet wurde, und die seitdem die vermeintlichen Umweltauswirkungen durch den Bau der »Gigafactory« von Tesla auf einem Gelände südlich von Grünheide scharf kritisiert. (…) 300 bis 400 Menschen sind gekommen, um gegen den kalifornischen Autobauer aus den USA zu protestieren. »Tesla gräbt uns das Wasser ab« und »Keine Großfabrik im Wald« steht auf den Schildern, die die Zuhörer*innen in die Luft halten. (…) Hauptkritikpunkt ist zum einen die Zerstörung des Waldes, der eigentlich keiner ist. Vor 20 Jahren wollte hier BMW schon mal bauen, seitdem existiert ein Bebauungsplan von damals. Der landete nach dem Rückzug von BMW in der Schublade, der Autokonzern baute in Sachsen, die Bäume auf dem 300 Hektar messenden Gelände wuchsen weiter, wurden aber nie ein »Wald«, weil es sich offiziell um ein Industriegebiet handelt. Diese Situation dürfte schließlich dazu geführt haben, dass das Gelände Tesla recht schnell angeboten werden konnte. Neben der geplanten Abholzung des Waldes macht Gersdorf vor allem der Wasserverbrauch Sorgen. 3,2 Millionen Kubikmeter Wasser verbrauche die Fabrik im ersten Bauabschnitt jährlich, zwei mal so viel, wie der Störitzsee fasst, erklärt er. »Wir werden mit Absicht an der Nase herumgeführt«, ist er sich sicher und ruft alle auf, die zwölf Aktenordner zu dem Vorgang im Rathaus einzusehen. »Schaut Euch die Unterlagen an, macht Einwände«, ruft er…” Bericht von Tim Zülch vom 19.01.2020 beim ND online , siehe auch:
- Proteste gegen Tesla in Brandenburg: Nach der Euphorie kommt die Ernüchterung“… Die Stimmung im brandenburgischen Grünheide am südöstlichen Stadtrand von Berlin ist gereizt. Der US-Elektroautohersteller Tesla will dort – in einer waldreichen Gegend, umgeben von Seen, am Rand des idyllischen Berliner Urstromtals – Europas erste Autofabrik bauen. Nach der anfänglichen Euphorie kippt die Stimmung. Die Menschen sind verunsichert, besorgt – und protestieren gegen die Industrieansiedlung. Ursprünglich hatte man am Samstag mit 50 bis 100 Demonstranten gerechnet, gekommen sind etwa 250 Menschen. Mehr als das Doppelte. (…) „Geheim verhandelt – Umwelt verschandelt“ oder „Trinkwasser statt Tesla“ steht auf Protest-Plakaten, die Menschen haben Trillerpfeifen im Mund. Die Stimmung ist aufgeheizt. Für mächtige Irritationen sorgt der immense Wasserverbrauch, den der US-Autobauer für sein Autowerk in Grünheide angemeldet hat. Es ist die Rede – laut Projektbeschreibung – von einem jährlichen Wasserverbrauch, der am Ende dem Bedarf einer 60.000 Einwohner großen Stadt entspreche. Das passe nicht mit der problematischen Wassersituation vor Ort zusammen, sagen die Anwohner. Zudem sei die Gegend ein Wasserschutzgebiet. Und: Die Region sei massiv von Austrocknung betroffen. (…) Grünheide ist gespalten. Denn während auf dem Marktplatz die Kritiker demonstrieren, versammelten sich am Samstag am anderen Ende des Ortes die Befürworter. Sie nennen sich „Grünheide für Future“ und „Gestalten statt verhindern“. Zu deren Kundgebung sind 30, 40 Leute gekommen. Wer will, dass in Zukunft in Grünheide noch Menschen leben, der müsse das Autowerk unterstützen. Ohne Wenn und Aber, sagt Roland Gastell, ein Anwalt aus Berlin, der in Grünheide lebt. (…) Man hat den Eindruck, dass das dem US-Autobauer Tesla nicht gefällt. Weshalb das Unternehmen nun in die Offensive geht und vergangenen Donnerstag ein Informationsbüro in einem kleinen Ladenlokal eröffnet hat. Mit dem Makel, dass keiner der öffentlichkeitsscheuen Tesla-Verantwortlichen vor Ort war…“ Beitrag von Christoph Richter vom 20.01.2020 beim Deutschlandfunk
- Elektroauto- und Batteriefabrik in Brandenburg: Teslas deutsche “Gigafactory” wird weder “öko” noch “giga”
“… Das Werk soll bereits im Juli 2021 den Betrieb aufnehmen. Dafür muss Tesla erstmal 155 Hektar Wald abholzen lassen. Täglich werden Dutzende Lkw Baumaterial liefern, und einige Fahrer dürften wohl auch in der neben der Tankstelle liegenden Trucker-Stube vorbeischauen. Welche Dimensionen das Werk haben wird und was das für die Bewohner der Region bedeutet, zeigen die umfangreichen Unterlagen für die Bau-Vorprüfung, die bis Anfang Februar an vier Orten in Brandenburg öffentlich ausliegen. manager magazin hat sich Teslas Pläne im Rathaus von Grünheide angesehen. Die Dokumente füllen fünf Aktenordner und verraten, worauf der US-Autokonzern zumindest im ersten Bauabschnitt verzichtet: Auf eine eigene Ökostromproduktion etwa und überraschenderweise auch auf die Fertigung von Lithium-Ionen-Batteriezellen. Denn in den Plänen findet sich kein Hinweis darauf, dass Tesla in seinem Werk in Grünheide Photovoltaikanlagen auf das Fabrikdach setzen und so selbst CO2-frei Strom erzeugen will. (…) Teslas neues Werk in Brandenburg wird damit zumindest im ersten Bauabschnitt in zwei Aspekten weniger “giga”, als es sein Name suggeriert: Bei einer möglichst CO2-armen Produktionsweise und bei der Integration sämtlicher für ein Elektroauto notwendiger Bestandteile unter einem Dach. Ob und wann eine Lithium-Ionen-Zellenfertigung nach Brandenburg kommt, dazu hält sich Tesla noch bedeckt. Dabei würden für die Zellenfertigung aktuell hohe EU-Förderungen winken. Ein kleiner Wurf wird das Werk aber auch nicht, wie die Unterlagen zeigen. Das Hauptproduktionsgebäude wird rund 744 Meter lang und 312 Meter breit sein, heißt es in den Unterlagen. Es wird eine Grundfläche von insgesamt 380.000 Quadratmetern einnehmen. Eine Fläche von 90 Hektar will Tesla dafür frühzeitig roden lassen, also bis Ende Februar und noch vor Genehmigung des Bauantrags, der frühestens Anfang März möglich ist. Grund für die Eile ist der Vegetationsbeginn, heißt es in den entsprechenden Anträgen. (…) Täglich sollen 463 Lkw das Werk mit Nachschub versorgen, heißt es in der mit eingereichten Umweltverträglichkeitsprüfung, und täglich auch sechs mit Tesla-Elektroautos beladene Züge das Werk verlassen. Laut Tesla werden pro Schicht 2828 Fahrzeuge mit Mitarbeitern zur Fabrik fahren – und das drei Mal innerhalb von 24 Stunden. (…) Auf die 8000-Einwohner-Gemeinde Grünheide (Mark) rollt also wohl bald einiges zu. (…)T esla wird für das insgesamt 300 Hektar große Areal, das als Industriegelände ausgewiesen und noch großteils mit Nadelbäumen bewachsen ist, 41 Millionen Euro bezahlen. Das Land Brandenburg hat den Grundstücksverkauf an Tesla vor kurzem in wesentlichen Teilen durchgewinkt…” Bericht von Wilfried Eckl-Dorna vom 14. Januar 2020 beim manager magazin online - Tesla könnte Verkehrschaos produzieren. Verkehrsclub VCD verlangt, dass Arbeiter mit Bus und Bahn oder mit dem Rad in die geplante Fabrik gelangen können“Elektromobilität könne einen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Verkehr leisten. Sie stelle jedoch weder die wichtigste noch die alleinige Lösung dar, betont der alternativ ausgerichtete Verkehrsclub Deutschland (VCD) in einer Stellungnahme zur geplanten Fabrik des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide (Oder-Spree). Bereits 2021 soll die Produktion starten. Von deutlich mehr als 5000 Beschäftigten ist die Rede. Perspektivisch könnten es sogar 10.000 Arbeiter sein, die zur Schicht ins Werk kommen. 500.000 Fahrzeuge der Typen Y und Model 3 sollen pro Jahr vom Band laufen. »Mehr als 5000 Personen täglich und 500.000 neue Autos jährlich müssen bewegt werden«, bemerkt der VCD-Landesvorsitzende Fritz Viertel. Die geplante Fabrik bringe ein großes zusätzliches Verkehrsaufkommen in eine Region, »die zum Teil jetzt schon erhebliche Verkehrsprobleme hat«. Ohne konsequente Maßnahmen zur Verlagerung des Verkehrs sei durch die Ansiedlung von Tesla mit 8500 zusätzlichen Pkw-Fahrten am Tag zu rechnen. Dazu käme ein erhöhtes Güterverkehrsaufkommen. Dies allein über die Straße abzuwickeln, wäre in der ohnehin schon angespannten Situation im südöstlichen Berliner Umland »katastrophal«, meint Viertel…” Artikel von Andreas Fritsche vom 16.01.2020 beim ND online
- Landschaftsschutzgebiet verschenkt: Autobauer Tesla soll für 41 Millionen Euro Gelände in Grünheide in Brandenburg bekommen
“Der US-Elektroautohersteller Tesla soll das 300-Hektar-Gelände für seine geplante »Gigafabrik« in Grünheide in Brandenburg für knapp 41 Millionen Euro erhalten. Das geht aus einer Vorlage für den Landtagshaushaltsausschuss hervor, über die Bild und die Berliner Zeitung berichtet haben. Der Kaufpreis entspricht rund 13,50 Euro pro Quadratmeter, im angrenzenden Gewerbegebiet Freienbrink liegt der Richtwert dagegen bei 40 Euro pro Quadratmeter, im Europarc Dreilinden laut Land bei 310 Euro. Dort ist das Gelände im Gegensatz zu Grünheide bereits erschlossen. Ein Gutachten zum Grundstückswert steht allerdings noch aus. (…) Das Gelände, das der Autobauer kaufen will, umfasst genau 304 Hektar. Es liegt in einem Waldgebiet. In der ersten Baustufe ist zunächst geplant, nur 152 Hektar zu nutzen. (…) Laut Naturschutzbund (NABU) Fürstenwalde liegt das »20 Jahre alte Plangebiet (…) inmitten des Landschaftsschutzgebietes Müggelspree-Löcknitzer Wald- und Seengebiet«. Im Rahmen eines alten Planverfahrens sei es auf Bemühungen des damaligen Amtsdirektors ausgegliedert worden, um sich für ein BMW-Werk zu bewerben. Viele Fragen seien noch offen, aber es stehe fest, dass ein Teil des Geländes als Erholungswald kartiert sei und das Gebiet fast hälftig in einer Trinkwasserschutzzone liege. In einem ökologisch so »sensiblen Gebiet eine Fabrik mit einer Lithium-Batterien-Fertigung, Eisengießerei und Lackiererei ansiedeln zu wollen«, so der NABU auf seiner Internetseite, »ist äußerst kritisch zu bewerten«. Bei der Entsorgung und im Havariefall seien Grundwasserkontaminationen zu befürchten, die sogar die gesamte Müggelseeregion betreffen könnten.“ dpa-Beitrag in der jungen Welt vom 09.01.2020 - Der Heilige Elon von Giga
“Elon Musk sagt, er werde eine Riesenfabrik in Brandenburg bauen. Alles jubelt, aber warum? Dass der Mann ein Windbeutel ist, hat er schon oft bewiesen (…) CDU-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier feierte die Ankündigung als „Beweis für die Attraktivität des Automobilstandortes Deutschland“ und „Meilenstein“. Ungleich schlauer begrüßte der IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin und Brandenburg, Oliver Höbel, das Projekt: Die „technologische Innovationskraft von Tesla“ werde in Berlin „Hand in Hand gehen mit der sozialen Innovationskraft von Tarifverträgen und Mitbestimmung als Grundlage für erfolgreiche, nachhaltige Produkte“. Das ist doch mal eine wahrhaft schöne Aussicht: Tesla-Gründer Elon Musk möge in Berlin die disruptive Kraft eines Betriebsrates kennenlernen. Bisher nämlich hält Musk von Gewerkschaften herzlich wenig: Er wendet nicht wenig seiner Innovationskraft dafür auf, sie und ihr Hinwirken auf Mitbestimmung und Arbeitsschutz in seinen „Gigafabriken“ zu sabotieren und zu verhindern. Apropos „Gigafabrik“: Der Financial Times verdanken wir den Hinweis, eine Gigafabrik sei in jeder Hinsicht dasselbe wie eine normale Fabrik, bis auf den Umstand, dass sie mit der Anwesenheit des Heiligen Elon gesegnet sei. Bei aller Freude darüber, dass hier jemand ankündigt, mehrere Tausend Industriearbeitsplätze in Brandenburg schaffen zu wollen, sollte man zweierlei nicht außer Acht lassen. Erstens: Elon Musk ist einer der windigsten Windbeutel, welche die auch sonst an Luftnummern reiche Start-up-Szene kennt…“ Beitrag von Pepe Eger vom 21.11.2019 in Der Freitag online - “Tesla – ein hoch subventionierter und hochdefizitärer Autobauer
Das Unternehmen Tesla hat aktuell knapp 50.000 Beschäftigte weltweit. Zum Vergleich: VW beschäftigt 694.000 Menschen. Alle Tesla-Werke befinden sich bislang in den USA. Tesla produziert im Jahr knapp 500.000 Pkw. Das sind weniger Autos als der eher kleine Hersteller Volvo produziert (650.000 Pkw). Zum Vergleich: VW, Renault-Nissan (ohne Fiat) und Toyota produzieren JEWEILS mehr als 10 Millionen Pkw.
Außer Pkw produziert Tesla zusammen mit dem japanischen Elektronikhersteller Panasonic Batterien (Fabrik “Solar City”). Schließlich ist Musk Eigentümer von Space X, dem Hersteller von Weltraumraketen.
In China entsteht aktuell im Umland von Schanghai ein neues Tesla-Werk zur Produktion von Tesla-Pkw. Es dürfte noch in diesem Jahr die Fertigung aufnehmen. Angekündigt war die Fabrik mit einer Wochenleistung von 3000 Pkw. Aktuell ist nur noch die Rede von 1000 Pkw je Woche. Ausgelegt ist die Fabrik für gut 300.000 Pkw/Jahr. Die Fabrik wird also massive Überkapazitäten haben. Und diese werden sich in den nächsten Monaten noch deutlich vergrößern. Allerdings erhielt Tesla für die Ansiedlung massive staatliche Subventionen. Da kann sich Musk Überkapazitäten ein paar Jahre lang leisten.
Die Zahl der Beschäftigten im chinesischen Werk ist nicht bekannt. Geschätzt sind es weniger als 5000. Es sind vor allem deutlich weniger als ursprünglich angekündigt. Man habe, so Elon Musk, in China “Überkapazitäten bei den Beschäftigten”.
Tesla zahlt grundsätzlich deutlich weniger je Stunde als die Autokonkurrenz. Der Konzern ist ein ausgesprochen schlechter Arbeitgeber. In den USA zahlt Tesla zwischen 18-25 US-Dollar/Stunde (brutto). Das entspricht rund 15-21 Euro in der Stunde. Es geht hier, wohlgemerkt, um Bruttolöhne, einschließlich aller Versicherungsabzüge und der Arbeitgeberanteile. Die Tesla-US-Löhne entsprechen rund 65 bis 70 Prozent des Bruttolohns in anderen US-Autowerken (GM, Ford, Chrysler). Es gibt bei Tesla immer wieder willkürliche Entlassungswellen. Eine solche letzte erfolgte im Sommer 2018. Musk verfolgt das Prinzip von „hire and fire“.
Das Betriebsklima bei Tesla ist deutlich unterdurchschnittlich; latent schlecht – aufgrund der niedrigeren Löhne, der hohen Arbeitsintensität und der erheblichen Fluktuation. Tesla versucht auch – allerdings wie andere Autokonzerne in den USA auch und auch wie VW in den USA – die Gewerkschaft (UAW) aus dem Betrieb herauszuhalten und keine gewerkschaftliche Organisierung zu ermöglichen. (…) Das Tesla-Werk in Brandenburg soll nach den bisherigen, eher vagen, Angaben „5-6000 Beschäftigte“ haben. Hier sei angemerkt: ALLE ursprünglichen Angaben zu den Beschäftigten in Tesla-Fabriken wurden später massiv reduziert – siehe China. Es könnten also auch 3000 Beschäftigte sein – plus einige hundert bei den Zulieferern usw. (…) Die deutschen Autokonzerne kündigten für die nächsten zwei Jahre einen Belegschaftsabbau von mehr als 20.000 Beschäftigten an. Das wird auch die ostdeutschen Autofertigungen (in Eisenach und Zwickau) treffen. Dagegen wären die neuen (3-5000) Jobs in Brandenburg, die es frühestens 2021 geben wird, gegenzurechnen. Vor allem müssen die möglichen Jobs in der E-Autobranche, bei der es ja – wie aufgezeigt – um ein Plus an Pkw und um ein Plus an CO-2 geht, im Lichte des Abbaus von Jobs in Branchen gesehen werden, die für eine nachhaltige Klimapolitik tatsächlich wichtig sind. So gab es in Deutschland vor knapp zwei Jahrzehnten noch 120.000 Arbeitsplätze in der Solarbranche. Heute sind es weniger als 80.000. In der Windenergie-Branche stehen aktuell mehrere Tausend Arbeitsplätze auf der Kippe. Die Bundesregierung reduziert systematisch die Förderung der erneuerbaren Energien. Und lässt es zu, dass zehntausende Arbeitsplätze in diesen Bereichen abgebaut werden…” Aus dem Artikel von Winfried Wolf vom 14. November 2019 bei den Nachdenkseiten
- Berlin und Brandenburg machen das Rennen um Teslas Elektroauto-Gigafabrik in Europa!
“… Monatelang hatten Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) mit Elon Musk, den Gründer von Tesla, im Geheimen verhandelt und erreichen können, dass sich Berlin-Brandenburg gegen andere europäische Regionen und auch innerhalb Deutschlands gegen andere Bundesländer durchsetzen konnte. Ende 2021 könnte die Riesenfabrik für die Belieferung des europäischen Marktes mit Elektroautos von Tesla fertig sein. Für die Metropolregion Berlin ist das Industrie-Zukunft pur: Es soll nicht nur die hochmoderne Elektroauto-Fabrik mit – laut Ramona Pop – bis zu 6.000 Arbeitsplätzen geben. In Berlin sollen im Entwicklungs- und Designzentrum ebenfalls viele hundert Arbeitsplätze entstehen. Hinzu kommen neue Jobs in Zulieferindustrie und Startups, die sich in und um Berlin ansiedeln werden – und die potenzielle Zusammenarbeit mit Think-tanks und Entwicklungszentren wie etwa dem Siemens-Campus in Siemensstadt. Insgesamt könnten im Laufe der Jahre bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze entstehen. …“ Mitteilung vom 13.11.2019 bei der IG Metall Berlin (unter dem Beitrag einige Links zur Nachricht zu Tesla in verschiedenen Medien) und darin v.a.: „Das sind sehr großartige Nachrichten, die uns gerade erreichen“, sagt Birgit Dietze, die Erste Bevollmächtigte der IG Metall Berlin. „Wir freuen uns auf die neuen Kolleginnen und Kollegen und auf die zukunftsweisende Elektroauto-Technik designed in Berlin. Berlins Industrie wird einen kräftigen Wachstumsimplus bekommen. Und als IG Metall freuen wir uns natürlich auf viele neue Kolleginnen und Kollegen.“
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