Mittwoch, 26. Februar 2020

Marie Frank über den Umgang der Politik mit Flüchtlingshelfern

Auch fünf Jahre nach dem »Sommer der Migration«, in dem so viele Schutzsuchende nach Deutschland kamen wie nie zuvor, ist ein Großteil der Willkommensinitiativen immer noch am Start. Zwar haben sich ihre Aufgaben durch die Abschottung Europas sowie die von völkischer Hetze flankierte staatliche Repression gegen Migrant*innen verändert, das Engagement der vielen Ehrenamtlichen ist aber nach wie vor nötig.
Denn auch wenn mittlerweile immer weniger Geflüchtete lebend die Ufer Europas erreichen, wo sie dann unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten werden, um schließlich doch wieder zurück in Elend, Krieg und Terror geschickt zu werden, sind die Aufgaben nicht weniger geworden.
Viele der Ehrenamtlichen, die sich 2015 solidarisch gezeigt und praktische Hilfe geleistet haben, taten das in der Überzeugung, dass die staatliche Infrastruktur nachgebessert würde und sie dann nicht mehr vonnöten seien. Ein Irrtum, wie sich herausstellte. Umso bemerkenswerter, dass die Engagierten nicht nur am Ball bleiben, sondern sich auch immer neue Initiativen bilden. Etwa wenn es um die Aufnahme von aus Seenot geretteten Flüchtlingen geht. Für die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen hat die Politik allerdings seit Jahren bloß warme Worte statt Taten übrig. Außer natürlich wenn es darum geht, ihnen Steine in den Weg zu legen.

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