Mittwoch, 26. Februar 2020
Bernie Sanders gewinnt die Vorwahl in Nevada. Warum das interessant ist? Weil der Vorstand der größten Gewerkschaft des US-Bundesstaates ihm die Unterstützung verweigerte: Die CWU ist gegen eine allgemeine Krankenversicherung
Der Bundesstaat Nevada hat – nicht zuletzt wirtschaftlich – so seine
Besonderheiten. Nevada, mit rund 3 Millionen Menschen einer der
kleineren Bundesstaaten, ist geprägt vom Tourismus – Stichwort „Las
Vegas“. Dies, und die Tatsache, dass das Leben und Arbeiten etwa in
Casinos und Hotels denn doch ziemlich anders ist, als es aus zahllosen
Hollywood-Produktionen „bekannt“ ist, führt dazu, dass die CWU
(Culinary Workers Union) mit über 60.000 Mitgliedern die mit Abstand
stärkste Gewerkschaft in Nevada ist. Die im Übrigen durchaus einiges
erreicht hat: Vor allem eben ein Abkommen über die
Krankenversicherung, das deutlich besser ist, als in den USA allgemein
verbreitet. Dies wolle man nicht aufgeben, deswegen die Ablehnung der
allgemeinen Versicherung. Der – faktische – Aufruf, gegen Sanders zu
stimmen (offiziell wurde es "Neutralität" genannt) scheint reichlich
erfolglos geblieben zu sein – bei dem Ergebnis müssen viele der
CWU-Mitglieder für Sanders gestimmt haben. Und es würde ja wohl auch
niemand der Gewerkschaft verbieten, einen Tarifvertrag auszuhandeln
(besser: Zu erkämpfen), dessen Bestimmungen besser wären, als
gesetzliche Vorgaben. Es ist aber auch ein Hinweis auf die komplexe
Lage des Kampfes um „Medicare for All“, weswegen wir versuchen, mit
der Materialsammlung „Medicare for All – und die Gegner“ vom 24.
Februar 2020 die Verhältnisse deutlicher zu machen
https://www.labournet.de/?p=163394
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