Freitag, 28. März 2014
Zur Kampagne von EU- und USA-Imperialismus gegen Russland
„HALTET DEN DIEB!“ – RUFEN DIE DIEBE
von César Gómez Chacón, Kuba
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Havanna, 7. März 2014, Cubadebate.- Die Welt liegt am Boden. „Russland greift wieder an“, ist offenbar der Titel des neuen Films, welchen die großbürgerlichen imperialistischen Massenmedien der USA und Westeuropas uns ein paar Tage nach den Oscar-Verleihungen verkaufen wollen.
Unter der erdrückenden Last dieser schwergewichtigen „Informationsfluten“ müsste die große Mehrheit der Erdbevölkerung längst völlig überzeugt davon sein, dass der russische kommunistische Koloss, jener im „kalten Krieg“ tödlich angeschlagene gefährliche Bär, sich wieder erhoben hat und jetzt Rachegelüsten frönt.
Die gewaltige Medienkampagne der letzten Wochen, welche mit den in der Ukraine losgetretenen Ereignissen einsetzte, nahm von Anfang an das Hauptziel ins Visier: die Russische Föderation. Dies nicht erst in letzter Minute, sondern nach einem Drehbuch, welches bereits seit über 20 Jahren geschrieben vorliegt.
Die fast völlig einheitliche Stoßrichtung und Aufmachung der großen weltweit tätigen Desinformations- und Massenmanipulationsmedien ist nichts weiter als die Spitze des Eisbergs. Hinter all dem steckt die US-imperialistische Globalstrategie zur Erreichung der Weltherrschaft. Die Ukraine ist nur die Vorspeise und fürwahr recht appetitlich als solche, allerdings schwer zu verdauen. Aber Russland war und ist im Grunde das Hauptziel.
Nur zwei Jahrzehnte nach dem Zerfall der UDSSR, des größten Landes der Welt mit einem Territorium von über 17 Millionen Quadratkilometern und einer Bevölkerung von mehr als 143 Millionen Einwohnern, ersteht da etwas vereint und kraftvoll erneut auf. Ohne Pauken und Trompeten hat die Russische Föderation Schritt für Schritt damit begonnen, den ihr zustehenden Platz im Konzert der Nationen einzunehmen.
Ihre gemeinsam mit China zunehmende Rolle in der internationalen Arena stellt letztlich die Vorherrschaft der westlich-imperialistischen Mächte einer „einpoligen“ Welt in Frage. Die harte Konfrontation gegen die US-imperialistischen Bestrebungen einer Wiederholung dessen in Syrien, was zuvor drehbuchgemäß in Irak und in Libyen abgelaufen war, zeigte die Stärke und die Fähigkeiten der russischen Diplomatie auf. Präsident Wladimir Putin und sein Mitarbeiterstab im Außenministerium gaben die US-Amerikaner, Westeuropäer und Israelis der Lächerlichkeit vor aller Welt preis, welche Barack Obama in seiner frischen Uniform für die Party vor einem weiteren Krieg den Friedensnobelpreis überlassen hatte. Keines seiner Verbrechen wird vergessen und ungesühnt bleiben.
Sie stürzen sich auf den Kuchen wie die Wölfe auf die Beute
Die Ukraine sollte die Trumpfkarte des Sieges bei den Bestrebungen zur Isolierung und Zerschlagung Russlands werden. Darüber weiß man bereits viel, und immer mehr kommt mit der Zeit zutage. Es ist stets dieselbe Vorgehensweise, welche der US-Imperialismus in den letzten Jahren an etlichen Teilen der Welt praktiziert. Ganz dieselben von außen geschürten Spannungen wiederholen sich da heute auch in Venezuela.
Hinter den Destabilisierungen in Kiew und in den anderen Städten der einstigen sozialistischen Sowjetrepublik Ukraine steckt die verdeckte Kriegsführung der CIA, aber nicht nur das. Heute wurde nachgewiesen, dass einstige Angehörige von Spezialistenkommandos der israelischen Sicherheitskräfte an den subversiven Handlungen in der Ukraine beteiligt gewesen sind.
Man muss schon politisch völlig vertrottelt sein um nicht wahrzunehmen, dass die Geschwindigkeit, der Grad an Gewalttätigkeit und an Organisiertheit, mit welchem die „Maidan-Demonstranten“ vorgingen, nichts mit einer „spontanen“ Protestbewegung einiger Einwohner der Ukraine zu tun haben konnte, die angeblich über eine Entscheidung der Regierung des gewählten Präsidenten Viktor Janukowitsch empört waren, was dann das ganze Land letztlich langfristig arg beschädigte. An den Barrikaden des Maidan-Platzes wurde nicht nur viel Wodka ausgeteilt, wie inzwischen bestens bekannt geworden ist.
Am vergangenen Donnerstag enthüllte die russische Presse ein Telefongespräch zwischen dem estnischen Außenminister Urmas Paet und der EU-Chefdiplomatin Catherine Ashton, in welchem Paet vermeldete, dass hinter den Scharfschützen der letzten Wochen in Kiew nicht Präsident Viktor Janukowitsch, „sondern jemand von der neuen Koalition“ gesteckt hatte.
Das Ziel, die Ukraine den geopolitischen Bestrebungen des US-Imperialismus und der imperialistischen westeuropäischen Mächte unterzuordnen, wird mit einem minutiös vorgegebenen Plan von langer Hand angepackt. Im Kern geht es darum, die Reichweite der militärischen Einsatzmittel der NATO unverzüglich noch weiter an die Westgrenzen Russlands zu verlagern.
Dabei darf nicht außer acht gelassen werden, von welcher Bedeutung die Erdgasleitungen durch ukrainisches Territorium sind, welche ca. 26.602 Kilometer Länge betragen. Sie pumpen das Erdgas von Russland nach Mittel- und Westeuropa. Sie unter der Kontrolle eines „Freundes“ zu wissen, ist durchaus Teil der imperialistischen Strategie gegen Moskau.
Die bisherigen Ereignisse zeigen genau diese Stossrichtung. Die Presse plauderte kurz vor dem Besuch des US-Außenministers John Kerry in Kiew am 4. März und seiner Mitteilung über ca. 1 Mrd. Dollars „Wirtschaftshilfe“ an das ukrainische Putschregime aus, dass die Ukraine Stationierungsland für „Bestandteile“ des „Antiraketen-Schutzschildes“ der USA werden kann, dies als Gegenleistung für die Finanzhilfe aus Washington.
Gleichzeitig beabsichtigte eine Delegation des IWF die unmittelbare Aufnahme ihrer Tätigkeit in der Ukraine für Dienstag. Und es ist die Rede davon, dass das Putschregime in Kiew sich davon einen Kredit von mindestens 15 Mrd. Dollars (10,9 Mrd. Euros) zur Abwendung des Staatsbankrotts erhofft.
Mit anderen Worten, – der Kampf um den Kuchen hat bereits begonnen. Aber es bleibt dabei, dass der größte Happen dabei stets Moskau gewesen ist.
Die sich in ihren eigenen Wirtschaftsproblemen aufreibende EU wollte weder noch stellte sie jemals in Aussicht, eine verarmte und aufgespaltete Ukraine mit höchsten Korruptionsniveaus auf allen Gebieten zu ihrem Mitglied zu machen. Die Tropfen auf den heißen Stein, die sie letztlich Kiew angeboten hat, lösen keines der großen wirklichen Probleme des Landes und sind lediglich Teil des Propagandaplans, um einen Teil der nationalistischen und antirussischen Kräfte in deren historischem Herkunftsgebiet im westlichsten Teil der Ukraine an sich zu binden.
Ein weiterer Krieg, der in der Presse begonnen hat
Die Drahtzieher hinter der imperialistischen Globalstrategie haben die Verfechter der imperialistischen Weltherrschaftspolitik in den weltweit agierenden großen Konzernen der Lügenpresse und Halbwahrheiten-Verbreiter seit dem ersten Funken des Brandes auf dem Maidan-Platz in Kiew an ihrer Seite.
Ende November 2013 und somit noch vor dem Höhepunkt des Medienfeuers um den Maidan-Platz war bereits zu spüren, dass die imperialistischen Informationsstrategen der USA und Westeuropas Russland ganz unbedingt und sofort auf die Anklagebank setzen, indem sie in die Welt logen, dass der Kreml Kiew unter Druck setzen würde, nicht das Assoziierungsabkommen mit der EU zu unterzeichnen.
Russland dränge die Ukraine, damit die Regierung Janukowitsch den politischen Kurs nicht ändert, so eine der damaligen Schlagzeilen. Und im darauf folgenden Akt wurde erklärt: Moskau ist über eine mögliche Annäherung der Ukraine an die EU besorgt, und zwar nach der Beratung des ukrainischen Präsidenten mit Catherine Ashton. Moskau drohe mit Einstellung der finanziellen Hilfen, usw.
Von da an und somit lange vor der gewalttätigen Phase der Ereignisse in der Ukraine verlief nicht ein einziger Tag, an welchem die großbürgerlichen Medienkonzerne nicht von Russland und seinen möglichen und „gefährlichen“ Reaktionen sprachen. Dies war bereits die Kriegserklärung.
Nach kaum einer Woche der logischen Entscheidung aus Moskau, die auf der Krim gemäß einem Abkommen mit der Vorgängerregierung von Janukowitsch stationierten russischen Truppen vor dem Vandalismus und den Bedrohungen der extremistischen und faschistischen Kräfte in der Ukraine zu schützen, wurde eine Sudel- und Lügenkampagne losgetreten, die die Weltöffentlichkeit beinahe vom Beginn eines wirklichen Krieges in der Ukraine überzeugt.
Eine Schlagzeile der britischen Nachrichtenagentur Reuters vom 1. März sagt es deutlich: „Russland bereit zur Invasion der Ukraine: Kiew alarmiert über den Krieg“. Und als Füllstoff nimmt man noch ein paar Tatsachen verdrehende Phrasen: „Die russische Flotte im Schwarzen Meer hat einen Stützpunkt auf der Krim, und Moskau errichtet seine volle Kontrolle über die Halbinsel, die Teil der Ukraine ist (…) Zuvor zitierte Interfax eine nicht näher bezeichnete Quelle aus dem Verteidigungsministerium, wonach der Kommandant der Schwarzmeerflotte die Frist für die Kapitulation auf 3 Uhr GMZ gesetzt hat.“
Die Drahtzieher hinter dem imperialistischen Propagandanetz sitzen wie üblich in der Medienmaschinerie der USA. Die USA sind das Land, welches die meisten Bombenangriffe, die meisten Truppenkontingente, die meisten Aggressionen und Invasionen im 20. und 21. Jahrhundert dieser Welt beschert hat. Somit ist dies alles eine lächerliche Neuauflage der bekannten Geschichte des Diebes, welcher brüllt: „Haltet den Dieb“. Um dadurch die Aufmerksamkeit seiner Verfolger von sich abzulenken.
Die sogenannten großen Medien und selbst einige westliche Politiker sind nicht müde geworden, unablässig verlogen seitdem jede noch so minimale Bewegung oder Verstärkung der russischen Streitkräfte auf ihren Stützpunkten als „Okkupation“, „Aggression“ und „Intervention“ auf der Krim zu brandmarken. Da spielte es gar keine Rolle, dass Präsident Wladimir Putin auf seiner Pressekonferenz am 4. März erklärte: „Es gab keinen einzigen Schuss und kein einziges Opfer“ auf der Krim. Die Bevölkerungsmehrheit der Erde wird hinsichtlich der Ereignisse dort von den Massenmedien dauerberieselt, dass die Russen mit ihren „Besatzungstruppen“ einen Krieg begonnen haben.
Ein Nebenkapitel verdienen die Presseversionen über diese Pressekonferenz Putins mit den Journalisten, die einige Stunden lang dauerte. Eine Meldung von AP besagte: „Während der russische Präsident mit den Journalisten in seiner privaten Residenz sprach, traf sich in Kiew der US-Außenminister John Kerry mit der neuen Regierung der Ukraine und rief dazu auf, dass Putin sich aus diesem Land zurückzieht.“ Alles ganz logisch, natürlich doch! Der russische Präsident plauscht da ganz privat in seinem Haus, während seine Truppen in der Ukraine einmarschieren, und ein aufopferungsvoller Kerry reist auf das Schlachtfeld zwecks diplomatischer Lösung.
„Putin hielt dort eine seiner charakteristischen Reden voller Arroganz eines Machos und übler Scherze, in denen er den Westen anschuldigte (…)“, so AP weiter über die recht aussagekräftigen Erklärungen des russischen Präsidenten gegenüber der Presse. Um dann später zu bekräftigen, was für AP und die imperialistischen Medienmeute „Nachrichten“ heißt: der Krieg, der bis heute nicht eingetreten ist.
„Russland besetzte die strategische Halbinsel Krim am Samstag und seine Truppen übernahmen die Kontrolle der Flughäfen und der Anlegestellen, der Militärstützpunkte und der Grenzübergangsstellen. Zwei Marineschiffe der Ukraine halten sich noch im Hintergrund im Hafen von Sewastopol auf der Krim auf, ihre Bewegungen werden durch die Schiffe der russischen Marine blockiert.“
Und wie immer bei derlei Kriegsgeheul muss es am Ende einen Sieger oder zumindest einen am Boden liegenden Besiegten geben. Auch damit hat sich die „freie“ Weltpresse befasst und vor einigen Stunden veröffentlicht: „Die teilweise Lösung der Krise in der Ukraine ist von einigen Experten als eine Niederlage für die Expansionspläne Russlands bewertet worden.“
Die Krise ist bei all dem ganz sicherlich noch nicht beendet. Und auch nicht die imperialistische Medienkampagne gegen Russland und seinen Präsidenten, dessen Nominierung für den Friedensnobelpreis in Frage steht. Gott schütze Obama! So die Medienmeute stereotyp in jeder Minute. Für sie geht es immer um alles, bis hin zur Wiederbelebung des Gespenstes des Kommunismus. Das Foto eines Mannes mit der umgehängten roten Fahne der Sowjetunion in irgendeiner Kundgebung, wo man nicht mal den Ort weiß, füllt heute die ersten Seiten der großen digitalen Medien.
US-Amerikaner und Westeuropäer mimen mal wieder auf weiße Weste, wenn sie um Sanktionen gegen Russland ersuchen und welche erfinden wollen. Da zeigt sich all die Doppelmoral bzw. im Klartext: Dies ist ihre Moral, zu welcher jemand stehen mag oder sie ablehnen mag, in diesem „globalen Dorf“ des 21. Jahrhunderts.
Die Herren über den Planeten verpassen uns gerade darüber hinaus eine interessante Lektion, wie sich die Welt und die Presse, so sie wirklich frei wären, gegenüber den tatsächlich sich ereignenden Aggressionen, den Bombenangriffen und den Mordanschlägen in großer Masse durch die US-amerikanischen Streitkräfte und ihre Verbündeten in Afghanistan, Irak, Libyen usw. verhalten sollten.
Aufgepasst, der wahre Dieb und seine Komplizen spielen da ihre Spielchen!
Quelle:
http://www.cubadebate.cu/especiales/2014/03/07/la-campana-contra-rusia-ladron-que-grita-al-ladron/#.Uxs5nM69UXw
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen