Freitag, 28. März 2014
Grußwort zu Veranstaltungen und weiteren Aktivitäten von Oliver Rast
Die Reaktivierung des 18. März als Kampftag für die politischen Gefangenen, die 1996 durch die Initiative Libertad! Angeschoben wurde, ist bedeutungsvoll. Jahr um Jahr ist es gelungen, Fälle von politischer Gefangenschaft und staatlicher Repression zu thematisieren und kampagnenartig in die Straßenzüge und die Veranstaltungsorte zu tragen.
Jahrelang habe ich diese 18. März-Kampagnen mitgetragen. Seit mehreren Jahren hat sich allerdings mein Blickwinkel knastbedingt verschoben: von Mitorganisator von Antirepressionsaktivitäten und praktischer Solidarität für die GenossInnen und KollegInnen hinter den Gittern zum politischen Gefangenen in den Verwahranstalten dieses Staates.
Aktuell sitze ich die Strafhaft aus einem Staatsschutzurteil des Berliner Kammergerichts nach §129 u.a. wegen Mitgliedschaft in der militanten gruppe (mg) ab, die von 2001 bis 2009 die klandestin-militante Debatte und Praxis in der BRD mitprägte.
Seit dem 22. Mai 2013 bin ich mit einem neuen §129-Verfahren konfrontiert, das sich gegen den Komplex „RAZ/RL/radikal“ richtet. Ich gehe davon aus, dass uns dieser weitere Zerschlagungsversuch linksradikaler Strukturen durch staatliche Repressionsbehörden einige Jahre beschäftigen wird.
Einen langen Atem und ein zähes Durchhaltevermögen werden wir uns gegenseitig abfordern müssen. Zentral ist in diesem Zusammenhang immer, dass wir als radikale Linke Mittel und Wege finden, um den erfolgten Repressionsschlägen weit möglichst die Wirkung zu nehmen. Aktivitäten rund um den 18. März bilden dabei gewichtige Marksteine der Solidarität mit den Repressierten der Klassenjustiz.
Trotz der erheblichen Einschränkung, die die Haft mitbringt, ist mensch als politisches Subjekt hinter den Knastmauern nicht in jeder Hinsicht handlungsfähig. Das Engagement als rättekommunistisch-unionistischer Aktivist der Industrial Workers of the world (IWW), als Mitglied der Roten Hilfe e.V. und Unterstüter der Kommission für den Aufbau einer Roten Hilfe International (RHI) schafft mir eine wichtige Basis, um unter den spezifischen Knast-Bedingungen des Eingezäumt-Seins Raum zu finden...
Ich möchte Euch noch um Folgendes bitten: in der unmittelbar kommenden Zeit ist damit zu rechnen, dass die inhaftierten GenossInnen unterschiedlicher Fraktionen der radikalen Linken in den griechischen Knästen in einem Knast zwangsverlegt werden. Achtet auf entsprechende Ankündigungen und solidarisiert Euch!
Wir hören voneinander und Glück auf, GenossInnen und KollegInnen
Olli - §129-Gefangener aus dem mg-Verfahren
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