Sonntag, 28. Oktober 2018

[Chiapas98] Mexiko bietet Migranten Bleiberecht an (tagesschau.de v. 27.10.2018)

Stand: 27.10.2018 
Tausende Menschen sind auf dem Weg von Mittelamerika in die USA. Nun hat Mexiko ihnen ein Bleiberecht und Unterstützung angeboten - doch die Skepsis bei den Migranten ist groß.
Die mexikanische Regierung hat den Tausenden Migranten aus Mittelamerika Unterstützung angeboten. "Wir wollen, dass du und alle Migranten sich sicher und geschützt fühlen", sagte Präsident Enrique Peña Nieto in einem an die Migranten gerichteten Video.

Zugang zur Gesundheitsversorgung

Demnach sollen die Mittelamerikaner Zugang zur Gesundheitsversorgung erhalten, ihre Kinder zur Schule schicken und arbeiten dürfen. Voraussetzung ist, dass sie in den südlichen Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca bleiben und einen Antrag auf legale Einreise oder ein Asylgesuch stellen.
Oaxaca und Chiapas gehören zu den Bundesstaaten mit der höchsten Arbeitslosigkeit und Armut.

"Heute reicht dir Mexiko die Hand"

Peña Nieto sagte: "Wir wissen, dass du eine Chance suchst, dass du ein neues Zuhause aufbauen und eine bessere Zukunft für deine Familie und deine Lieben willst. Heute reicht dir Mexiko die Hand."

Registrierung gefordert

Peña Nieto rief die Mitglieder der sogenannten Migranten-Karawane auf ihrem Weg in die USA auf, sich zu registrieren und um einen Aufenthaltstitel zu bemühen. "Dieses Programm richtet sich nur an jene, die sich an die mexikanischen Gesetze halten", sagte der Präsident.
Sprecher der Migranten zeigten sich aber skeptisch. 80 Prozent der Asylgesuche würden abgelehnt und die Menschen abgeschoben, erklärten sie.
US-Präsident Trump beteuert immer wieder, dass Migranten keine Chance haben, ins Land zu kommen. Sie laufen trotzdem weiter Kilometer für Kilometer.

Einige Dutzend wollen Asyl beantragen

In der Kleinstadt Arriaga in Chiapas debattierten die Migranten über die Vorschläge des mexikanischen Präsidenten. Sie wurden mehrheitlich durch Abstimmungen abgewiesen, berichtet die Tagzeitung "El Universal". Nur einige Dutzend erklärten, dass sie in Mexiko bleiben und ein Asylgesuch stellen wollten.
Migranten-Sprecher Irineo Mujica schlug vor, mit dem neu gewählten Präsidenten Andrés Manuel López Obrador in Mexiko-Stadt zu verhandeln, der im Dezember sein Amt antritt. Dieser Vorschlag wurde angenommen.
Die Gruppe ist vor 14 Tagen in Honduras aufgebrochen und überwiegend zu Fuß unterwegs. Weitere, kleinere Gruppen haben sich seitdem auf den Weg gemacht, um sich dem Treck anzuschließen.
US-Präsident Donald Trump hat bereits angekündigt, sie nicht ins Land lassen zu wollen.
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