Ein Pyrrhussieg der Rückwärtsgewandten (Berlin-Kreuzberg, 7.9.2018)
Foto: Christian-Ditsch.de
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In einer zunehmend vernetzten und digitalen Welt verheißt ihre Ankunft in einer Stadt zugleich den Einzug der Zukunft: Google, Amazon, Facebook, Zalando und wie sie alle heißen mögen. Mit ihren Projekten zur Förderung innovativer Geschäftsideen füllen diese fortschrittlichen Unternehmen heruntergekommene Bezirke wieder mit neuem Leben. Sie locken von überall her die klügsten und kreativsten Köpfe in die sonst nur von Chaoten und Unruhestiftern, Asozialen und Ahnungslosen bewohnten Teile Berlins. Doch nun stehen dieser Stadt dunkle Zeiten bevor. Der Google-Konzern hat in dieser Woche das Aus für seinen »Google-Campus« im ehemaligen Kreuzberger Umspannwerk am Paul-Lincke-Ufer verkündet und musste damit angesichts des ständigen Terrors der Straße klein beigeben.
Damit daraus kein Exodus aller Innovatoren und Investoren folgt, müssen freilich alle weltoffenen und vernünftigen Menschen ihre Stimme erheben. »Dieser Teil Kreuzbergs müsste jetzt aber mal lauter werden, als die kleine Gruppe zukunftsverweigernder Schreihälse«, wie deshalb Sebastian Czaja, seines Zeichens Vorsitzender der FDP-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, am Freitag über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.
Dort wurde bereits der Verlust für die Stadt an der Spree von vielen beklagt, während zugleich die Spekulationen über einen Ausweichstandort angeheizt wurden. Schließlich gibt es genügend Großstädte in der Bundesrepublik, welche sich über einen »Google-Campus« als Leuchtturm der Innovation von Herzen freuen würden.
Google wird jedenfalls bestimmt ein neues Zuhause finden. Aber was soll aus Berlin werden? Die CDU-Fraktion im dortigen Stadtparlament hat schon mal ihren Zukunftsplan vorgelegt, wie sie am Freitag ebenfalls per Twitter mitteilte.
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