Dass die Polizei auf den Philippinen als erstes wusste, wer die 9 Menschen in Sagay nicht ermordet hatte, war schon Gegenstand unseres ersten Beitrags zu diesem neuerlichen Massaker gewesen. Das haben verschiedene demokratische Gruppierungen des Landes auch massiv kritisiert und auf die Kontinuität der Repression der Proteste von Kleinbauern und Landlosen verwiesen. In dem Beitrag „NPA on the Sagay massacre: RPA, AFP and landlords did it“ am 24. Oktober 2018 bei Kodao wird nun auch die Stellungnahme der Neuen Volksarmee (von der Polizei als erster mutmaßlicher Täter erkannt, was nun wahrlich keine Überraschung darstellt) dokumentiert und kommentiert, die ganz im Gegensatz zur polizeilichen Kampagne gerade Großgrundbesitzer und Armee als Täter anprangert. Die NPA verweist dazu insbesondere auf die Tatsache, dass die ungenutzten Ländereien, die die Opfer in ihrer kollektiven Aktion bepflanzen wollten, zum Familienkonzern des Gouverneurs der Provinz Negros Ocidental gehöre – und dass die nahe stationierte Armeeeinheit bei der Verfolgung von Landprotesten traditionell eine besonders üble Rolle spiele. Siehe dazu auch einen Beitrag über Repression auf dem Land in den Tagen vor dem Massaker und den Hinweis auf den Solidaritäts-Twitterkanal:
- „‘October Resistance’: Farmers protest human rights violations“ am 20. Oktober 2018 bei Kodao ist ein Bericht über den Protest, den eine Reihe von Kleinbauern- und Landlosen-Organisationen durchführten, um gegen die Repressionswelle auf dem Land zu protestieren, die sich in zahlreichen Polizeieinsätzen und gezielten Festnahmen entfaltete. Hintergrund der aktuellen Repression sei, dass der „Oktober des Widerstands“ den die sozialen Bewegungen auf dem Lande ausgerufen hatten, von Regierung und Armee als ein Putschplan uter dem Namen „Roter Oktober“ dargestellt werden soll, mit dem Präsident Duterte beseitigt werden solle.
- „#Sagay9“ ist der Twitter-Kanal, auf dem Solidarität mit den Opfern bekundet und organisiert wird.
- Dazu zuerst: „Nach dem Massaker von Sagay an den Zuckerrohrarbeitern und LandbesetzerInnen: Die Polizei der Philippinen weiß noch nichts. Außer, dass es nicht Großgrundbesitzer waren und auch nicht die Armee…“ am 24. Oktober 2018 im LabourNet Germany
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