Sonntag, 28. Oktober 2018
Indische Polizei nimmt Tausende streikender Autoarbeiter fest: Sie kämpfen für Gewerkschaftsrechte und gegen Leiharbeit
Der Bundesstaat Tamil Nadu ist, nach dem Industriekorridor von Delhi,
das zweitwichtigste Zentrum der indischen Automobilindustrie. Dort
streiken seit Ende September 2018 die Belegschaften von MSI, Royal
Enfield und Yamaha. Im Kampf gegen willkürliche Entlassungen und für
Gewerkschaftsrechte ebenso, wie um die „üblichen Forderungen“ gerade
in der indischen Autoindustrie: Gegen Leih- und Zeitarbeit und für
bessere Bezahlung. Aber die allgemeine Repressionswelle in Indien hat
längst die Gewerkschaftsbewegung erreicht: Verschiedentlich haben in
diesen drei Wochen sowohl die Behörden, als auch die Justiz und die
Repressionsorgane Maßnahmen getroffen, die Streikbewegung zu beenden.
Als sich nun in Oragadam etwa 2.500 Autoarbeiter aus den bestreikten
Betrieben versammelten, um vor allem die Freilassung inhaftierter
Kollegen zu fordern, wurden sie von der Polizei, mit Unterstützung von
Anti-Aufruhr-Einheiten schlichterdings alle festgenommen. Die
kollektive Festnahme einer ganzen Demonstration, bei der nichts
passiert war, was irgendeinen Grund oder einen Vorwand für diese
Aktion bedeutet hätte, ist auch in der gegenwärtigen politischen
Entwicklung Indiens und der rechtsradikalen Modi-Regierung ein Novum.
Siehe dazu vier aktuelle Beiträge über die Streiks in den drei
Unternehmen und die Chronologie der Ereignisse
http://www.labournet.de/?p=139083
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