Sonntag, 28. Oktober 2018
Nach dem Massaker von Sagay an den Zuckerrohrarbeitern und LandbesetzerInnen: Die Polizei der Philippinen weiß noch nichts. Außer, dass es nicht Großgrundbesitzer waren und auch nicht die Armee…
Es war eine Landbesetzung der etwas anderen Art – mit vorläufigem
Einverständnis des Pächters – die da in der Region Sagay auf der Insel
Negros von der Gewerkschaft der Zuckerrohr-Arbeiter organisiert worden
war. Tödlich war sie dennoch: Am Abend des 20. Oktober 2018 wurden die
BesetzerInnen in ihrem Camp von einer Gruppe schwerbewaffneter Männer
überfallen. 9 Menschen starben in der Hacienda Nene, darunter auch
Frauen und Jugendliche. Wahrlich nicht der erste Fall eines
mörderischen Überfalls auf LandbesetzerInnen auf den Philippinen – und
schon gar nicht auf der Insel Negros, einem der Zentren des Kampfes um
Land. Die Nationale Föderation der Zuckerarbeiter NFSW betonte denn
auch in ihrem ersten Statement, dies sei ein weiterer Versuch, den
Kampf für eine wirkliche Agrarreform zu unterdrücken. Der
Bauernverband Kilusang Magbubukid ng Pilipinas hat seit der
Amtsübernahme von Präsident Duterte insgesamt die Ermordung von 172
Kleinbauern und Landlosen dokumentiert – wobei alleine 44 dieser
Verbrechen auf der Insel Negros stattfanden. Die polizeiliche
„Aufklärung“ besteht bisher vor allem darin, alle möglichen
Verdächtigen zu handeln: Zuerst kommunistische Guerillas, dann
rivalisierende Kleinbauern, auf keinen Fall aber Großgrundbesitzer
(von denen sehr viele kleinere Privatarmeen unterhalten). Nach den
Morden und erst recht nach dieser Haltung der Polizei hat sich eine
wachsende Solidaritätsbewegung formiert, die unter der Losung
„Gerechtigkeit für die 9 von Sagay“ in der Öffentlichkeit mobilisiert.
Zu den Morden und der Solidaritätsbewegung einige aktuelle Beiträge
http://www.labournet.de/?p=138986
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