Handelsblatt.com
vom 24.03.2017, 19:21 Uhr
Der
Waffenhersteller Heckler&Koch wächst und
baut die hohen Schulden etwas ab. Der neue
Vorstandschef Norbert Scheuch will endlich aus
den Schlagzeilen: „Wir sind nicht der
Prügelknabe der Nation.“
Auf der Suche nach
stabilen Geschäften
Mündungslauf
eines Sturmgewehres vom Typ G36
Zwar gewann
das Unternehmen den Rechtsstreit mit dem
Bundesverteidigungsministerium um die
Funktionstauglichkeit des G36. Aber die
Auseinandersetzung verbessert nicht gerade die
Ausgangsposition bei der Vergabe des
Nachfolge-Sturmgewehrs an die Bundeswehr.
Oberndorf/Neckar
Wenn Unternehmen ihre aktuellen Zahlen
freitagabends auf ihre Website stellen, dann
sind sie in der Regel nicht an einer großen
Verbreitung interessiert oder es sind schlicht
schlechte Zahlen. Die Oberndorfer Waffenschmiede
Heckler&Koch arbeitet gerne ohne große
Publicity. Kein Wunder, denn meistens ist das
Unternehmen Zielscheibe herber Kritik. Die
Oberndorfer sind seit jeher Lieblingsopfer der
Friedensaktivisten, weil sie Waffen herstellen,
die im Ernstfall zum Töten konstruiert sind.
Aber es gibt auch hausgemachte Image-Probleme
durch Verwicklungen in illegale Waffengeschäfte.
Zudem nagte die Auseinandersetzung mit der
Bundesverteidigungsministerin Ursula
von der Leyen um die
Funktionstauglichkeit des Sturmgewehr G36 am
Image.
Aber diesmal
gab es eigentlich keinen Grund für die vornehme
Zurückhaltung: Heckler & Koch macht dank
gestiegener Nachfrage nach Gewehren und Pistolen
deutlich bessere Geschäfte. Im vergangenen Jahr
habe man ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(Ebit) von rund 39 Millionen Euro erzielt,
vertraute Firmenchef Norbert Scheuch der
Nachrichtenagentur dpa an. 2015 war das Ebit bei
dem Hersteller von Handfeuerwaffen noch sieben
Millionen Euro im Minus.
Auf der
Firma mit gut 800 Mitarbeitern lastet noch immer
ein hoher Schuldenberg, der 2016 den Angaben
zufolge aber um 24 Millionen Euro auf 220
Millionen Euro gedrückt werden konnte. Zugleich
stieg der Kassenbestand von 18 auf 25 Millionen
Euro. „Wir haben mehr Geld in der Kasse und
weniger Schulden“, zeigte sich Scheuch
zufrieden. Der Umsatz stieg von 177 Millionen
auf 202 Millionen Euro – ein Plus von gut 14
Prozent. Der Firmenchef begründete die positiven
Zahlen mit effizienteren Produktionsabläufen,
einem Abbau von Lagerbeständen und einer
insgesamt gestiegenen Nachfrage nach
H&K-Waffen. So habe man im vergangenen Jahr
zum Beispiel Maschinengewehre an die Bundeswehr
verkauft und Maschinenpistolen an die Polizei
von Baden-Württemberg.
Der
Nachsteuergewinn sank den Angaben zufolge zwar
von 22 Millionen Euro (2015) auf 7 Millionen
Euro im Jahr 2016. Allerdings war der Wert von
2015 durch eine Finanzspritze des
Firmeneigentümers Andreas Heeschen beeinflusst,
also nicht aus eigener operativer Kraft
erwirtschaftet. Für 2017 sagte H&K-Chef
Scheuch, Umsatz und Ergebnis würden „auf leicht
verbessertem Niveau stabilisiert“.
Der Manager
ist seit gut einem Jahr im Amt. Er hat die
Vorgabe gemacht, nur noch Aufträge aus
sogenannten grünen Ländern anzunehmen, also
stabilen, demokratischen und nicht-korrupten
Staaten aus der Nato
oder Nato-Einflusssphäre.
Die Türkei fällt dadurch beispielsweise weg. Der
Umsatzanteil für das Geschäft mit den grünen
Ländern lag 2016 nach den Worten von Scheuch bei
96 Prozent. „Wir haben noch Altgeschäft aus
Nicht-Grünen-Ländern aus der Vergangenheit, das
wir in den nächsten Jahren abwickeln werden,
dessen Tendenz ist beim Umsatzanteil aber in
Richtung schwindend gering. “
Die
schwäbische Firma gilt finanziell als
angeschlagen und stand schon mal kurz vor der
Pleite. Zuletzt liefen die Geschäfte wieder
etwas besser. So bestellte beispielsweise
Frankreichs Armee gut 100.000 Sturmgewehre.
Letztlich wirkt sich auch die erhöhte
Terrorgefahr positiv auf die Auftragsbücher aus.
Nach dem Anschlag von Nizza bestellte
Frankreichs Polizei 2000 Sturmgewehre.
Eigentümer
Heeschen hatte interimsweise das Unternehmen
geführt. Scheuch kommt vom Betonpumpenhersteller
Putzmeister. Dort hatte er die Übernahme durch
den chinesischen Sany-Konzern begleitet. Nach
seinem Amtsantritt in Oberndorf sagte Scheuch:
„Wir möchten keine Vorlage mehr bieten, um
erneut in die Schlagzeilen zu kommen.“ Er
überraschte mit der Ankündigung, keine Waffen
mehr in „politisch schwierige Länder“ liefern zu
wollen. Es mache keinen Sinn, gegen den
Mainstream anzulaufen: „Wir sind nicht der
Prügelknabe der Nation.“
Aber ganz
aus den Schlagzeilen zu verschwinden wird nicht
gelingen. Zwar gewann das Unternehmen den
Rechtsstreit mit dem
Bundesverteidigungsministerium um die
Funktionstauglichkeit des G36. Aber die
Auseinandersetzung verbessert nicht gerade die
Ausgangsposition bei der Vergabe des
Nachfolge-Sturmgewehrs an die Bundeswehr.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen
hatte im vergangenen Jahr entschieden, alle
167.000 G36-Gewehre wegen unzureichender
Treffsicherheit bei Dauerfeuer oder großer Hitze
auszumustern. Allerdings dürfte es vor der
Bundestagswahl kaum zu dem politisch heiklen
Auftrag kommen.
Spätestens
wenn es wegen der illegalen Waffenlieferungen
zum Prozess gegen drei Angestellte und zwei
Ex-Geschäftsführer des Waffenherstellers kommt,
wird das Unternehmen seine Vergangenheit wieder
einholen. Das Landgericht Stuttgart hat die
Anklage zugelassen. Die Staatsanwaltschaft wirft
den Angeklagten vor, in den Jahren 2006 bis 2009
an 16 Lieferungen von G36-Sturmgewehren und
Zubehörteilen nach Mexiko beteiligt gewesen zu
sein. Die Waffen sollen in mexikanische
Bundesstaaten geliefert worden sein, für die es
keine Exportgenehmigungen gab. Der
Gerichtstermin steht noch nicht fest.
SWR.DE vom 24.3.2017,
17.43 Uhr
Waffenlieferant aus
Oberndorf am Neckar
Heckler & Koch
kann Schulden abbauen
Nach
finanziell schwierigen Jahren läuft es beim
Waffenhersteller Heckler & Koch wieder
besser, wie am Freitag bekannt wurde.
Gestiegene Nachfrage hat zu einer deutlich
positiveren Bilanz geführt.
Waffen von
Heckler & Koch angesichts Terrorgefahr
EU-weit begehrt (Archivbild)
Im
vergangenen Jahr habe man ein Betriebsergebnis
vor Zinsen und Steuern (Ebit) von rund 39
Millionen Euro erzielt, sagte Firmenchef Norbert
Scheuch am Freitag im schwäbischen Oberndorf
(Kreis Rottweil) der Deutschen Presse-Agentur
2015 war das Ebit bei dem Hersteller von
Handfeuerwaffen noch sieben Millionen Euro im
Minus.
Auf der
Firma mit gut 800 Mitarbeitern lastet noch immer
ein hoher Schuldenberg, der 2016 den Angaben
zufolge aber um 24 Millionen Euro auf 220
Millionen Euro gedrückt werden konnte. Zugleich
stieg der Kassenbestand von 18 auf 25
Millionen Euro. "Wir haben mehr Geld in der
Kasse und weniger Schulden", zeigte sich Scheuch
zufrieden.
Gestiegene
Nachfrage
Der
Firmenchef begründete die positiven Zahlen mit
effizienteren Produktionsabläufen, einem Abbau
von Lagerbeständen und insgesamt einer
gestiegenen Nachfrage nach Waffen von Heckler
& Koch (H&K). So habe man im vergangenen
Jahr zum Beispiel Maschinengewehre an die
Bundeswehr verkauft und Maschinenpistolen an die
Polizei von Baden-Württemberg. Die Firma
profitiert davon, dass Behörden in Deutschland
und anderen EU-Staaten angesichts der
Terrorgefahr mehr neue Waffen haben wollen.
Der
Nachsteuergewinn sank den Angaben zufolge zwar
von 22 Millionen Euro (2015) auf 7 Millionen
Euro 2016 - allerdings war der Wert von 2015
durch eine Finanzspritze des Firmeneigentümers
Andreas Heeschen beeinflusst, also nicht aus
eigener operativer Kraft erwirtschaftet. Für
2017 sagte H&K-Chef Scheuch, Umsatz und
Ergebnis würden "auf leicht verbessertem Niveau
stabilisiert".
anbei der
spanischsprachige Internetbericht von PRESSENZA zu
dem - aus unserer Sicht - illegalen
Maschinenexport nach Mexiko. Mit den Maschinen der
Pforzheimer Firma HMP sollen beim nachweislich
militärischen Empfänger Läufe für Sturmgewehre
gefertigt werden. Mit unserer Strafanzeige seitens
der Kampagne "Aktion Aufschrei - Stoppt den
Waffenhandel!" (Hoffmann / Russmann / Grässlin) -
eingebracht von RA Rothbauer -wollen wir die
Produktionsaufnahme in Mexiko verhindern. Die
Meldung geht jetzt um die Welt!
Anbei der
spanischsprachige Medienbericht mit dem Link zum
deutschsprachigen Originaltext.
Herzlichst
Jürgen Grässlin
____________________
PRESSENZA
07.03.2017
Empresa
alemana vende a México maquinaria para la
fabricación de fusiles sin autorización
Este
artículo también está disponible en: Alemán
Inauguración
de un monumento creado por Aktion Aufschrei
frente a la cancillería alemana (Imagen de
Dominik Thomas Butzmann)
La
empresa HMP de Pforzheim (Alemania) tiene
previsto exportar en los próximos días un tipo
de maquinaria con la que se pueden fabricar
cañones de fusil y que, según documentos de la
organización alemana en contra de la exportación
de armamento, Aktion Aufschrei, está destinada a
ese fin. La receptora de la partida es la
Secretaría de Defensa Nacional (SEDENA) de
México, un país en el que las fuerzas de
seguridad del Estado están involucradas en la
guerra contra el narcotráfico y sobre las cuales
Amnistía Internacional denuncia regularmente
violaciones a los derechos humanos, además de la
vulneraciones perpetradas por los militares.
Desde que en 2010 Aktion Aufschrei destapara la
venta de armas por parte de Heckler & Koch a
una zona conflictiva de México, existe una
prohibición general de exportar armas ligeras a
dicho país.
Sigmar
Gabriel, ex-ministro de economía alemán y, como
tal, responsable de los procedimientos de
autorización de armamento, declaró hace un año,
cuando todavía estaba en el cargo: “Hemos
aprobado nuevas medidas para las armas ligeras.
Con ello hemos acabado con prácticas que
lamentablemente eran muy frecuentes en el
pasado, como autorizar la exportación de
fabricas de armas a terceros estados”.
“Es totalmente absurdo y no puede
ser”
La
empresa HMP ha hecho unas declaraciones en la
cadena de televisión SWR: “Puesto que para este
tipo de exportaciones no se necesita
autorización, no hemos solicitado ninguna”.
Finalmente se enviará la maquinaria sin las
herramientas específicas necesarias, ya que es
en este paso donde se necesita la autorización.
Ni la empresa HMP, ni el ministerio de economía
alemán han querido conceder una entrevista a
SWR.
Sin
embargo, el abogado Holger Rothbauer no puede
concebir que se permita a una empresa la
exportación de máquinas para la producción de
fusiles sin una autorización específica: “Es
totalmente absurdo y no puede ser, ya que esto
tergiversa todo el sistema de control”. Por eso,
Rothbauer ha presentado una denuncia contra HMP
en nombre de Aktion Aufschrei. No
obstante, según la fiscalía, no se ha hallado de
momento ningún indicio de delito.
Jürgen
Grässlin, portavoz de Aktion Aufschrei
añade: “El caso de la exportación, posiblemente
ilegal, de maquinaria para la SEDENA demuestra
que el sistema alemán para el control sobre las
exportaciones es un fracaso, tanto si se trata
de maquinaria de uso civil como militar. Según
los directivos de HMP es necesario realizar
ninguna solicitud de exportación a las
instituciones responsables del control de
exportación de armamento, ni siquiera cuando los
destinatarios son organismos militares. Aquí hay
que apelar urgentemente a los legisladores. Si
no, estamos dejando las puertas abiertas al
abuso – con consecuencias mortales en el caso
del comercio de armas”.
El
diputado del SPD que quiere endurecer las
leyes
El
diputado socialdemócrata en el Bundestag, Frank
Schwabe, responsable de derechos humanos en su
grupo parlamentario, opina que se trata de un
vacío en la legislación. Por eso respalda un
cambio legislativo, si se confirma que se trata
de un negocio legal: “No queremos que esas
máquinas para fabricar armas se envíen a México.
Y si eso es posible sin una autorización,
entonces debemos endurecer las leyes
urgentemente. ¡Llevaremos
a cabo tanto control del armamento bélico como
sea necesario!”.
La
aduana alemana y la Oficina Federal para el
Control de la Exportación (BAFA) han vuelto a
dirigirse a HMP para recibir más información
sobre la exportación, ya que, a través de la
solicitud de SWR, se han enterado del negocio
realizado con los militares mexicanos. La
empresa, de momento, no se ha dejado impresionar
por los controles de importación y tiene
previsto realizar la entrega en los próximos
días.
¿Es
posible todavía realizar alguna acción contra la
exportación de este material? Grässlin se
muestra combativo. Han presentado la denuncia
antes de que se exporte el material y ahora es
necesario apelar a todas las partes implicadas:
“Hay que parar la exportación de máquinas para
la fabricación de armas a países en conflicto
como México, si no las armas que se fabriquen
podrán utilizarse contra la población civil”.
Traducción
del alemán por Natalia Ribés
Chiapas98 Mailingliste
JPBerlin - Mailbox und Politischer Provider
Chiapas98@listi.jpberlin.de
https://listi.jpberlin.de/mailman/listinfo/chiapas98
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen