Ende Oktober traten
ca. 1500 ArbeiterInnen der rumänischen Post in den Streik. Der von der
Regierung als „wilder Streik“ bezeichnete Protest der ArbeiterInnen,
wurde nach den ersten Verhandlungen spontan weitergeführt, gegen den
Willen der Gewerkschaftsführung, die sich mit einer Gehaltserhöhung von
100 Lei (das sind 22€) zufriedengeben wollte.
Die ArbeiterInnen
forderten höhere Löhne sowie mehr Arbeiterrechte. Die PostarbeiterInnen
in Rumänien werden gezwungen pro Tag 12 Stunden zu arbeiten, auch
Samstags, und bekommen dafür aber keine Überstunden ausgezahlt. Die
rumänische Post, die sich noch zum Großteil in Staatsbesitz befindet,
soll vollständig privatisiert, und an ausländische Unternehmen verkauft
werden. Das ist der Plan der Regierung sowie der Unternehmensführung der
Post. In den letzten Jahren, sei 2014, wurden die ArbeiterInnen bei der
rumänischen Post schon von 32.000 auf 25.000 im Jahr 2016 verringert.
Der zweitgrößte Zusteller für Postsendungen, nach der Rumänischen Post,
ist die private Firma Postmaster S. R. L. die seit 2013 zu 100% der
Österreichischen Post AG gehörte. Postmaster S. R. L. trieb vor allem
die rapide Senkung der Löhne, sowie einen raschen Abbau der
Arbeitsrechte voran. Ganz deutlich wird hier, dass an den miesen
Arbeitsbedingungen der rumänischen PostarbeiterInnen Monopolfirmen aus
imperialistischen Länder eine Hauptschuld tragen.
In den letzten
Jahren gab es immer wieder Proteste und Streiks der rumänischen
PostarbeiterInnen, 2014 und im Frühjahr 2016 fanden diese ihre
Höhepunkte, wo sich jeweils über 20.000 Postler an diesen Kampfmaßnahmen
beteiligten. Bei dem Streik Anfang November drohten die ArbeiterInnen,
nachdem ihr Protest als illegal bezeichnet wurde, auch in den
Hungerstreik zu treten, wenn ihre Forderungen nicht erfüllt werden
sollten. Der Streik endete jedoch nachdem die Gewerkschaftsführung der
Freien Gewerkschaft der Postangestellten (SLPR) eine Einigung mit dem
Post-Vorstand erreichte. Das Ergebnis fiel schlecht für die
ArbeiterInnen aus, 80 Lei Gehaltserhöhung im Monat, sowie die Erhöhung
der Essenstickets pro Tag von 9 Lei auf 11,50 Lei.
Es ist anzunehmen dass dies nicht die letzte Kampfaktion der rumänischen Postler bleiben wird.
- Geschrieben von Ailin Ueber
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