Dienstag, 15. November 2016
Zur Nachahmung empfohlen: Beschäftigte des Krankenhauses Spremberg sind zugleich Miteigentümer
"... Das Krankenhaus Spremberg in der brandenburgischen Lausitz setzt
auf eine überdurchschnittliche Personalausstattung. "Die Besetzung mit
Pflegekräften wie auch mit Ärzten und Ärztinnen ist bei uns sehr gut",
sagt der Betriebsratsvorsitzende Matthias Warmo, der selbst mit 40
Prozent seiner Arbeitszeit als Pfleger auf der Intensivstation
arbeitet. Zusätzlich entlaste ein flexibler Austausch beim Personal
zwischen Intensivstation, Notaufnahme und Anästhesie, erklärt er.
"Gibt es in einem Bereich mehr zu tun als sonst, dann springen die
Kolleginnen und Kollegen der Abteilung ein, auf der es gerade ruhiger
ist." (...) Das Krankenhaus mit der fast 150-jährigen Geschichte ist
aber nicht nur besser mit Personal ausgestattet als viele andere
Kliniken. Es hat vor allen Dingen eine bundesweit einzigartige
Eigentümerstruktur: Die gemeinnützig-private Einrichtung gehört zu 49
Prozent der Stadt Spremberg und zu 51 Prozent dem Förderverein
Krankenhaus Spremberg e.V.. Dessen rund 280 Mitglieder wiederum sind
in der Mehrzahl Beschäftigte des Krankenhauses. Diese Konstruktion
sichert den Mitarbeiter/innen Einfluss auf alle wichtigen Belange
ihres Betriebes und Einblick in wesentliche Fragen. Arbeitgeber- und
Arbeitnehmerseite sind nicht starr getrennt, denn der
Betriebsratsvorsitzende Matthias Warmo ist auch stellvertretender
Vorstandsvorsitzender des Fördervereins. Und Schwester Carolin und
viele ihrer Kolleg/innen sind für eine einmalige Aufnahmegebühr von
255 Euro sowie den kleinen monatlichen Beitrag von 2,50 Euro
Vereinsmitglieder, die an allen wichtigen Entscheidungen mitwirken..."
Beitrag von Gudrun Giese in ver.di-Publik 07/2016
http://publik.verdi.de/2016/ausgabe-07/gesellschaft/gesellschaft/seite-9/A0
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