Dienstag, 30. Juli 2019

Mit welchem Recht – und mit welcher Absicht - organisiert die bundesdeutsche Regierung eine internationale Geheim-Konferenz zur Entwicklung im Sudan – mit Saudi-Arabien, aber ohne Sudanesen?



Es war bereits am 21. Juni 2019, als sich in Berlin eine mehr als  
seltsame Gruppe traf – geheim, ohne irgendwelche Öffentlichkeit. (Und  
wenn diese kommentierte Dokumentation erst spät nachträglich  
geschieht, dann deshalb, weil die Bekundungen des Außenministeriums  
nicht zum normalen „Katalog“ jener Webseiten gehören, die die  
Redaktion LabourNet Germany regelmäßig besucht – und offensichtlich  
auch nicht die Aktiven, die uns so oft entsprechende Hinweise  
zusenden). Geladen von einem bundesdeutschen Außenminister, der  
bereits auf seiner kürzlichen Südamerika-Reise seine Nähe zu extrem  
reaktionären Kräften öffentlich, deutlich und freiwillig unterstrich.  
Was in Südamerika die wenig feinen Herren Bolsonaro, Macri und Duque  
sind, mit denen er sich so gut verstand, sind in der Sudan-Frage der  
ägyptische Militärdiktator al Sisi und die mörderische Saud-Bande –  
die waren „natürlich“ von ihrem bundesdeutschen Ministerfreund  
eingeladen. Aus dem Sudan niemand – aber dort haben ja alle, die da  
waren, „ihre Truppen“, sei es im Militär des Bashir-Regimes oder bei  
den Milizen, die eigentlich „nur“ Flüchtlinge morden sollten – mit den  
Geldern, die sie aus dieser Versammlung für ihre Bewaffnung bekommen  
haben. Dementsprechend sind vor allen Dingen zwei Aussagen in der  
Mitteilung des Außenministeriums wichtig und zentral. Die erste ist:  
Nur in einer Übereinkunft zwischen Militärjunta und ziviler Opposition  
liege eine Lösung für die Situation im Sudan. Was aus  
diplomatendeutsch übersetzt heißen soll: Wagt es ja nicht, diese Junta  
dorthin zu schicken, wohin sie gehört (obwohl LabourNet keineswegs  
christlich ist: Zum Teufel) – “wir brauchen sie noch, wir wollen sie”.  
Infam wird es beim zweiten Punkt: Wenn diese Versammlung es wagt, den  
Massenmord ihrer Milizionäre am 3. Juni 2019 eine „Tragödie“ zu nennen  
(statt, wie es die Faktenlage zeigt: Massenmord). Da wünscht man sich  
fast, diese Versammlung hätte den Mut, das in einer  
Nachbarschaftsversammlung in Khartum den Hinterbliebenen ins Gesicht  
zu sagen. Dies zur Pressemitteilung des Geheimtreffens der  
Milizen-Finanziers „Außenminister Maas zum informellen  
Koordinierungs-Treffen zu Sudan“ vom  21.06.2019, deren Lektüre  
ausgesprochen „empfehlenswert“ ist. Siehe dazu auch einen aktuellen  
Beitrag zu den Untersuchungen gegen die Milizen und einen Bericht über  
Proteste für eine unabhängige Untersuchungskommission, sowie den  
Hinweis auf den bisher letzten unserer zahlreichen Beiträge zur  
demokratischen Massenbewegung im Sudan gegen Bashir – und seine Leute
http://www.labournet.de/?p=152240

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