Die von der UNO 2015 beschlossenen Nachhaltigkeitsziele (Sustainalble Development Goals – SDG) sollen bis zum Jahr 2030 erreicht werden. (https://www.sustainabledevelopment.report/reports/sustainable-development-report-2019/
)
Die Bertelsmann Stiftung hat in ihrem diesjährigen Report zu diesen Entwicklunszielen (SDGs) festgestellt, dass die Schweiz das Land ist, das am stärksten auf die Kosten anderer Länder lebt. (https://taz.de/Umsetzung-der-SDG-Ziele/!5613011/
)
Danach kommt Singapur – um mit größerem Abstand dann Luxemburg. Dieses Jahr untersuchten die AutorInnen jedes Land auf die sogenannten negativen “Spill-Over-Effekte”. Damit sind gemeint, die Kosten eines Landes, die es in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Sicherheit pro Kopf seiner Bevölkerung für die übrige Weltgemeinschaft verursacht. (https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/sustainable-development-goals-index/
)
Die Spill-over-Effekte gingen von folgenden Fragestellungen aus: Was löst eine nationale Volkswirtschaft des jeweiligen Landes durch ihre Verflechtungen mit der Außenwelt aus? Wie wirkt sich dieses Handeln einer Volkswirtschaft für die Umwelt, die Finanzen, die Regierungsstabilität, und die Sicherheit der anderen Länder aus? Wie belastend sind die Produktions- und Konsumstrukturen für andere Länder – beispielsweise bei Palmöl- oder Soja-Importen, die Waldrodungen in tropischen Ländern verstärken?
Und unter diesen Gesichtspunkten schneidet eben die Schweiz besonders schlecht ab, denn sie besitzt fast überhaupt keine Rohstoffe und muss daher auch im Vergleich zu anderen Staaten besonders viel importieren. Aber besonders negativ ins Gewicht fallen bei einer solchen umfassenden Bewertung auch – die eidgenössische Tiefsteuerpolitik und das Bankgeheimnis. Diese verleiten zur Veruntreuung ausländischer Staatsgelder und zur Korruption.
Bewertet wird weiter das Engagement der reichen Länder bei der Entwicklungshilfe, damit sich die armen Länder aus der Armutsfalle befreien können. Dieses Engagement ist gerade in der Schweiz gemessen am Bruttoinlandsprodukt sehr gering.
Im Bereich der Sicherheitspolitik beurteilt die Bertelsmann-Stiftung (https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/unsere-projekte/sustainable-development-goals-index/
) beispielsweise die negativen Folgen der Exporte von Kleinwaffen. Auf diesem Gebiet hat die Schweiz erst im letzten Jahr durch einen Parlamentsbeschluss sämtliche Restriktionen ausdrücklich aufgehoben, etwa das Verbot von Waffenexporten in Länder mit schweren Menschenrechtsverletzungen. (https://taz.de/Umsetzung-der-SDG-Ziele/!5613011/
)
Die Bertelsmann-Stiftung erstellt den jährlichen Report seit 2015 zusammen mit dem UN-Netzwerk “Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung” (Sustainable Development Solutions Network – UNSDSN) unter dem Vorsitz des US-amerikanischen Ökonomen Jeffrey Sachs. (http://unsdsn.org/
und https://de.wikipedia.org/wiki/Sustainable_Development_Solutions_Network
)
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