Daimler gab dieser Tage für das zweite Quartal einen Verlust von 1,6 Milliarden Euro bekannt, gegenüber 2,6 Milliarden Gewinn im Vorjahr.
Korrespondenz aus Stuttgart
Der neue Daimler-Chef Ola Källenius erwartet aufgrund des aktuell angekündigten Verlusts einen Profitrückgang von 15 Prozent für 2019. Das wären 6,5 Milliarden Euro – viel zu wenig für die „armen“ Hauptaktionäre!
Hauptgrund: Folgekosten aus dem Dieselbetrug
Ein Hauptgrund: die Folgekosten aus der kriminellen Abgasmanipulation an Dieselmotoren. Doch Experten rechnen mit erheblich höheren Kosten, als den zurückgestellten 1,6 Milliarden Euro. Der Daimler-Vorstand reagiert darauf in gewohnter Manier, mit einem neuen „Spar“programm. Weil er aber weiß, dass die Belegschaft nicht bereit ist, für die von ihr nicht zu verantwortenden Gewinnrückgänge und kapitalistischen Krisen zu bluten, eiert Källenius rum. Selbst die bürgerliche Presse moniert, dass er, obwohl er angeblich keinen Personalabbau will, nicht genau sagt, wie die „härteren Einsparungen“¹ erreicht werden sollen.
Blick in die Betriebsvereinbarung hilft weiter
Ein Blick in die vor kurzem mit dem Gesamtbetriebsrat abgeschlossene Betriebsvereinbarung hilft da weiter. Da ist von einer Überprüfung der Prozesse und der Strukturen des Unternehmens die Rede. So sollen „Doppelarbeiten“ vermieden werden. „Sind nach dieser Funktionsanalyse Beschäftigte von einem teilweisen Entfall ihrer Aufgaben betroffen, soll die Weiterbeschäftigung auf dem bisherigen … oder auf anderen freien Arbeitsplätze... (sowie mit) Qualifizierungsmaßnahmen“² angestrebt werden. Auch soll ein „Insourcing“, also eine Rückholung von Arbeitsprozessen von Zulieferern oder anderen Daimler-Werken geprüft, sowie das frühere Ausscheiden von Arbeiterinnen und Arbeitern per Altersteilzeit erreicht werden.
Alles „Spar“maßnahmen, mit denen der Profit und die Ausbeutung erhöht, und Arbeitsplätze bei Daimler oder Zulieferern vernichtet werden sollen! Die Belegschaft ist deshalb mit folgendem gut beraten, wenn sie diesen Plänen den Kampf ansagt: Gewerkschaftlicher und selbständiger Kampf um jeden Arbeitsplatz von Stamm- und Leiharbeitern, für die 30-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich! Auf die Unterstützung der MLPD-Betriebsgruppen können sie sich dabei verlassen.
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