Dienstag, 30. Juli 2019
Transportarbeitergewerkschaften fordern Freilassung von Seeleuten eines britischen Tankers, der von iranischen Garden gekapert wurde. Und verlieren kein Wort über den gekaperten iranischen Tanker...
Vor die Wahl gestellt zwischen Johnson und Rouhani entscheidet sich
nicht nur LabourNet Germany für das Original: Gebt uns gleich ein
Brechmittel. Die Eskalation, die die verschiedenen reaktionären
Regimes am Golf (nenne man ihn arabisch, persisch oder von uns aus
auch gar nichts) betreiben, ist gefährlich, reaktionär und sicherlich
nicht im Interesse irgendeiner Normalbevölkerung. Nun hat die
Internationale Transportarbeiterföderation ITF eine Stellungnahme
veröffentlicht, in der sie die Freilassung und den Schutz der
Besatzungen der beiden gekaperten britischen Tanker fordert – völlig
zu Recht. Wohlgemerkt, wie in der Branche üblich: Die Tanker sind
britisch, die Besatzungen nicht, kein einziger davon ist britischer
Staatsbürger – weswegen wohl auch die britische Regierung in all ihren
Äußerungen zu den Vorfällen bestenfalls am Rande von den Besatzungen
spricht. Was ohne Zweifel eine positive gewerkschaftliche Initiative
wäre, bekommt einen „ganz schalen Beigeschmack“ durch die schlichte
Tatsache, dass über die Forderung der Freilassung der Besatzung des
zuerst vor Gibraltar gekaperten iranischen Tankers kein Wort verloren
wird. Wenn es aber um die Sicherheit der Seeleute geht, sollte es auch
um die Sicherheit der Seeleute gehen – aller Seeleute. Die ITF sollte
mal drüber nachdenken, ihre Forderungen entsprechend zu erweitern – um
sich nicht sonst keineswegs grundlosen Verdächtigungen auszusetzen...
Siehe dazu vier aktuelle Beiträge inklusive einer Analyse der
Konfrontation der USA mit dem Iran – und der Rolle der EU dabei
http://www.labournet.de/?p=152226
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