Montag, 5. März 2018

Den DGB-Gewerkschaften ins Stammbuch: "Es gibt keinen Missbrauch der Leiharbeit, es gibt einen Missbrauch durch Leiharbeit"


Unser Reden seit ewig, denn der Irrtum, lediglich den "Missbrauch" 
bekämpfen zu wollen hat für mittlerweile über eine Million im 
Sklavenhandel beschäftigte Menschen kathastrophale Folgen. Wer nicht 
auf uns hört, hört aber vielleicht auf Markus Krüsemann, der es in 
seinem Artikel "Der Arbeitskräftemissbrauch durch Leiharbeit hat 
System" am 28.02.2018 bei miese-jobs wunderbar auf den Punkt gebracht 
hat: "... Doch kann man wirklich nur von Missbrauch sprechen, den es 
zu bekämpfen gelte, oder hat die stete Expandiererei der Branche nicht 
eher Methode? Gegen die These des bloßen Missbrauchs und eines 
willkürlich aus dem Ruder laufenden, an sich aber gut gemeinten und 
sinnvollen Instruments sprechen zumindest drei Anhaltspunkte (...) Das 
Gebaren der Arbeitsagenturen ist übrigens nicht neu. Schon seit 
mehreren Jahren liegen die Anteile der insgesamt durch die BA in 
Leiharbeit vermittelten Arbeitslosen bei über 30 Prozent. Damit macht 
sie eine Branche zum Großabnehmer, in der (bisher!) nur drei Prozent 
aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig sind. (...) 
Nein, das Problem ist nicht eines von bedauerlichen oder 
kritikwürdigen Fehlanwendungen. Es ist ein systemisches, denn der 
Missbrauch von Arbeitskräften selbst ist das System, ohne das die 
Verleiherei gar nicht derart raumgreifend funktionieren könnte. Es 
gibt keinen Missbrauch der Leiharbeit, es gibt einen Missbrauch durch 
Leiharbeit. Und daran wird sich in den kommenden Jahren nur dann etwas 
ändern, wenn sich auf Seiten der Beschäftigten (ob mit oder ohne die 
etablierten Gewerkschaften) mehr Widerstand regt und organisiert..."
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/28-02-18/

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