Unser Reden seit ewig, denn der Irrtum, lediglich den "Missbrauch"
bekämpfen zu wollen hat für mittlerweile über eine Million im
Sklavenhandel beschäftigte Menschen kathastrophale Folgen. Wer nicht
auf uns hört, hört aber vielleicht auf Markus Krüsemann, der es in
seinem Artikel "Der Arbeitskräftemissbrauch durch Leiharbeit hat
System" am 28.02.2018 bei miese-jobs wunderbar auf den Punkt gebracht
hat: "... Doch kann man wirklich nur von Missbrauch sprechen, den es
zu bekämpfen gelte, oder hat die stete Expandiererei der Branche nicht
eher Methode? Gegen die These des bloßen Missbrauchs und eines
willkürlich aus dem Ruder laufenden, an sich aber gut gemeinten und
sinnvollen Instruments sprechen zumindest drei Anhaltspunkte (...) Das
Gebaren der Arbeitsagenturen ist übrigens nicht neu. Schon seit
mehreren Jahren liegen die Anteile der insgesamt durch die BA in
Leiharbeit vermittelten Arbeitslosen bei über 30 Prozent. Damit macht
sie eine Branche zum Großabnehmer, in der (bisher!) nur drei Prozent
aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten tätig sind. (...)
Nein, das Problem ist nicht eines von bedauerlichen oder
kritikwürdigen Fehlanwendungen. Es ist ein systemisches, denn der
Missbrauch von Arbeitskräften selbst ist das System, ohne das die
Verleiherei gar nicht derart raumgreifend funktionieren könnte. Es
gibt keinen Missbrauch der Leiharbeit, es gibt einen Missbrauch durch
Leiharbeit. Und daran wird sich in den kommenden Jahren nur dann etwas
ändern, wenn sich auf Seiten der Beschäftigten (ob mit oder ohne die
etablierten Gewerkschaften) mehr Widerstand regt und organisiert..."
https://www.miese-jobs.de/chroniken/2018/28-02-18/
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