Mittwoch, 4. Juli 2012

DIE WIEDERKEHR DES ALTEN MARX

von Genosse Luis Figuera, KP Venezuelas übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Caracas, 27. Juni 2012, Tribuna Popular (TP). (auf Kommunisten-online am 1. Juli 2012) – „Am 14. März, nachmittags ein Viertel vor drei, hat der größte lebende Denker aufgehört zu denken. Kaum zwei Minuten allein gelassen, fanden wir ihn beim Eintreten in seinem Sessel ruhig entschlummert - aber für immer.“ Mit diesen Worten verabschiedete sich Friedrich Engels von seinem großen Freund Karl Marx. Eric Hobsbawn gibt wie George Soros erstaunt zu, daß man ihn unverschämterweise nach dem Werk „Das Kapital“ fragte, dessen Verkäufe dermaßen angestiegen sind, daß es in Deutschland zum meistverkauften Buch gekürt wurde. Auf der letzten Internationalen Messe in Madrid hatte „Das Kommunistische Manifest“ dasselbe Glück. Diese kleinen Geschehnisse könnten unbemerkt vorübergehen. Dennoch sind sie spürbare Anzeichen dafür, daß eine neue Erscheinung bei den traditionellen Geistesschaffenden aufgekeimt ist. In seiner Grabrede brachte Friedrich Engels zum Ausdruck, was für einige als die zutreffendste Definition des historischen Materialismus gilt: „Marx entdeckte auch das spezielle Bewegungsgesetz der heutigen kapitalistischen Produktionsweise und der von ihr erzeugten bürgerlichen Gesellschaft. Mit der Entdeckung des Mehrwerts war hier plötzlich Licht geschaffen, während alle früheren Untersuchungen, sowohl der bürgerlichen Ökonomen wie der sozialistischen Kritiker, im Dunkel sich verirrt hatten.“ Der lange außer acht gelassene wichtige Teil des ökonomischen Denkens machte unmöglich, daß die informationserfassende Hirnzelle eine zutreffende Diagnose des Gesetzes anbietet, welches die Bewegung des Kapitalismus leitet, und verhindert, die Komplexität der gegenwärtigen Wirtschaftskrise zu verstehen, von welcher vorausgesagt worden ist, daß sie schlimmer als die große Weltwirtschaftskrise von 1929-32 sein kann. Das Problem zur Lösung der weltweiten Krise wurzelt in der Vielfalt von regionalen Elementen, die diese Vielfalt in jeder Zone oder in jedem Land ausmachen. In Spanien und in Großbritannien ist das Grundproblem die Immobilienblase. In China ist es die Beziehung zwischen den Exporten und dem Verrbrauch, in den USA die Verschuldung der öffentlichen Haushalte. Die finanzielle Instabilität der Euro-Zone, das Problem des Kapitalismus in den USA, die Notlagen in Deutschland, Italien, Frankreich, Großbritannien, der Bankrott Griechenlands und Spaniens sind Ausdruck einer viel tiefer liegenden und komplexeren Erscheinung, die eine Reaktion bezüglich der Produktionsweise erfordert. Das Brutto-Inlandsprodukt der Welt wird auf 48,1 Trilliarden Dollar hochgerechnet. Das in Umlauf gebrachte Geld weltweit sind 151,8 Trilliarden Dollar. Dies bedeutet, die in Umlauf befindliche Geldmenge liegt um das Dreifache über dem Brutto-Inlandsprodukt. Es wird eingeschätzt, daß die reale Wirtschaft mit 50 Trilliarden Dollar arbeitet. Das heißt, 66,2% dieser Geldmenge bestehen aus leeren Titeln, wertlosen Gutscheinen und wertlosem Geld. Das GlobalEurope Anticipation Bulletin Nummer 66 vom 20. Juni 2012 hebt unter den Risikofaktoren hervor: Die Zerbrechlichkeit der Finanzmittel als souveräne Schulden. Bei all dem erhalten die größten Banken in Griechenland „Rettungsgelder“ zu einem Zinssatz von 1%, die weiterverkauft werden, um die souveränen Schulden von anderen Ländern zu kaufen, die höhere Zinsen erzielen. Dies erzeugt eine Art Kreislauf-Spiel, welches die gesamte Finanzstruktur Europas gefährdet. Das allgemeingültige Gesetz, welches die wirtschaftliche Welt gemäß der von Marx gemachten Entdeckung leitet, ist richtig. Bei all dem können seine Analysen über die weltweite Katastrophe kurzgefasst werden. Die gegenwärtig von uns durchlebte Krise ist mal gerade ein kalter Windstoß gegenüber dem eisigen Sturm, den die Sachverständigen vorhersagen. Quelle: http://www.tribuna-popular.org/

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