Montag, 23. Juli 2012

RWE setzt zur Kontrolle der Solarstromerzeugung an

Die Bluetentraeume der Energiewende-Befuerworter waehrten kurz, auch wenn sie sich ueberwiegend noch in der Illusion wiegen, die erklaerte Energiewende sei, wenn nicht Sache der Regierung so doch des Mainstreams der oeffentlichen Meinung. Nun macht sich der bisherige Atomkonzern RWE daran, die Hebel der Solarstromerzeugung in seine Hand zu nehmen und ihre Entwicklung zu kontrollieren: Die Idee von der Solarstromerzeugung in Buergerhand ist damit schneller im Papierkorb angekommen, als sie Gelegenheit hatte, Wirkung zu entfalten. Fuer die meisten Anhaenger der Oekologiebewegung unerwartet aber auch unbemerkt kam der Schachzug des Atomkonzerns RWE. Nur wenige Tage nach dem Beschluß des neuen EEG zog er die Konsequenzen, um den Betreibern der Energiewende und den Befuerwortern dezentraler Energieerzeugung den Garaus zu machen: der Konzern geht nun daran, die Kontrolle der Photovoltaik in Deutschland zu uebernehmen. Zweifellos kam sie so ueberraschend fuer die Freunde der erneuerbaren Energien, dass sie ueberwiegend nicht faehig waren, die Nachricht zur Kenntnis zu nehmen oder ihre Tragweite zu ermessen: der Atomkonzern wird nun (auch) Solarstrom erzeugen. Der ein oder andere mag dies als erfreulich wahrnehmen oder als Zeichen von Lernfaehigkeit. In diesen Faellen jedoch wird die strategische Dimension dieser Entscheidung nicht verstanden. Der entscheidende Punkt ist nachzulesen im Gesetzestext der endgueltigen Neufassung des EEG: dies sieht naemlich nun eine Deckelung des Photovoltaikausbaus vor auf eine Gesamtkapazitaet von 52 GW. Dies mag manchen viel oder ausreichend erscheinen. Wem aber klar ist, auf welchen Umfang die Solarstromerzeugung damit limitiert wird, der versteht auch, warum auf diesem Weg nun die Energiewende sabotiert wird: 52 Gigawatt bedeutet gerade die Kapazitaet von 3 - 4 Atomkraftwerken, die also insgesamt beim Erreichen des Deckels durch Solarstrom uebernommen wird. Dabei geht es im Rahmen der Energiewende um 17 Atomkraftwerke, die vom Netz genommen werden sollen und deren Stromerzeugung es zu ersetzen gilt. Noch dazu ist ein Ausbau der Elektromobilitaet vorgesehen: es muessen somit zukuenftig auch in wachsender Zahl Elektrofahrzeuge mit Strom versorgt werden. Aktuell hat der Ausbau der Photovoltaik in Deutschland etwa 28 Gigawatt erreicht. Bis zur Deckelung des gefoerderten Ausbaus verbleiben damit nur noch 24 GW an Zubau. Einen großen Teil dieses Umfangs wird wahrscheinlich RWE mit seinem Konzept umsetzen und damit die hierfuer noch verfuegbare Foerderung in seine Kassen lenken koennen. Es verbleiben somit der "Solarenergie in Buergerhand" nur noch ueberschaubare Peanuts aufzusammeln - und damit die Interessen der Stromkonzerne gewahrt. Damit raecht sich nun die Unentschlossenheit der Oekostrombefuerworter, die es versaeumten, konsequent die bestehenden Chancen zu nutzen, und, anstatt sich auf die heuchlerisch-manipulativen Vorgaenge der Politik zu fokussieren, die noch bestehende - und durch niedrige Preise des Photovoltaikmarktes beguenstigte - Moeglichkeit wahrzunehmen, den Solarstromausbau in eigener Regie voranzutreiben: die hier bestehenden Traegheiten - etwa bei der Gruendung von Energiegenossenschaften - machen es Großkonzernen, wie RWE, leicht, im bevorstehenden Rennen um den verbleibenden gefoerderten Photovoltaikausbau, sich die groeßten Teile dieses Kuchens abzuschneiden und die kleinen Stromproduzenten in die Nischenrolle zurueckzudraengen. http://www.ftd.de/unternehmen/handel-dienstleister/:energiewende-rwe-macht-supermaerkte-zu-solarkraftwerken/70055178.html Fuer vollständige Info / Quellen / Bildmaterial / Videos usw. den nachfolgenden angegebenen Link zum Beitrag aufrufen! ================ globalisierungskritische Nachrichten WWW.Meta-Info.De Link zum Beitrag / Hintergrundinfo, Quellen oder Pressehinweis: www.meta-info.de?site=metainfo&lid=33765 Redaktionspool - metainfo hamburg - www.meta-info.de

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