Montag, 23. Juli 2012

DIE SCHLACHT UM DAMASKUS HAT BEGONNEN

Imperialistische Aggression gegen Syrien von Thierry Meissan übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Havanna, 20. Juni 2012, Cubadebate / Voltairenet. (auf Kommunisten-online am 23. Juli 2012) – Die Westmächte und die Golfstaaten haben den umfangreichsten verdeckten Krieg eingeleitet, welchen die Menschheit seit dem Einsatz der konterrevolutionären Söldner gegen Nikaragua zu sehen bekam. Bereits vor fünf Tagen starteten Washington und Paris die Operation „Vulkan Damaskus und Erdbeben Syrien“. Dieses Mal geht es um keine Serie mörderischer Flächenbombardements, sondern um die verdeckte Kriegsführung, die vergleichbar den imperialistischen Interventionen zur Zeit von Reagan in Mittelamerika ist. Zwischen 40.000 und 60.000 konterrevolutionäre Söldner aus Libyen sind in wenigen Tagen in Syrien eingeschleust worden. Dies erfolgte vor allem über die jordanische Grenze. Die Mehrheit steht in Kontakt mit der „Freien Syrischen Armee“, die von den Kommando-Ebenen her von der Türkei aus strukturiert ist und die geheimen militärischen Handlungen auf Befehl von NATO-Stellen ausführt. Einige dieser Söldner stammen aus fanatischen Gruppen wie Al-Quaida, welche sich auf Befehle aus Katar gebildet haben und auch einem Zweig der Königsfamilie von Saudi-Arabien unterstehen: den Sudairis. Bei ihrem Einfallen in syrisches Territorium bemächtigten sie sich einiger Grenzstationen, bevor sie in der syrischen Hauptstadt Damaskus ankamen. Dort sorgten sie für Verwirrung und griffen etliche Objekte wie vereinzelte Polizeiwachen und militärische Posten auf ihrem Weg an. Am Mittwochmorgen zerstörte eine Explosion den Sitz des syrischen Geheimdienstes, wo sich etliche Mitglieder des Nationalen Sicherheitsrates Syriens versammelt hatten. Diese Explosion kostete das Leben von General Daud Rajha, dem syrischen Verteidigungsminister, General Asseh Chawkat, einem beigeordneten Minister, und General Hassan Trukman, einem Mitarbeiter des stellvertretenden Präsidenten der Republik Syrien. Noch immer ist nicht die konkrete Art und Weise bekannt, wie dieser Anschlag sich abspielte. Es kann sich um ein schmutziges Attentat oder einen Drohnenangriff gehandelt haben. Washington erhofft sich, daß die teilweise Enthauptung des militärischen Apparats dazu führt, daß möglichst viele hohe Offiziere mit ihren Truppen desertieren oder sich gegen die Zivilregierung stellen werden. Aber diese Situation ist nicht eingetreten. Syriens Präsident Bashar al-Assad ernannte die Stellvertreter der Getöteten zu ihren Amtsnachfolgern, was die Erhaltung des staatlichen Machtapparates sicherte. In Paris, Berlin und Washington haben sich diejenigen, die den verdeckten Krieg anordneten, ein Mal mehr in schmutzige Machenschaften verstrickt. Sie verurteilten einerseits das terroristische Vorgehen und bekräftigten andererseits ihre politische und militärisch-logistische Unterstützung für die eingesetzten Söldnerverbände. Völlig unverschämt erklärten sie die Opfer der Aggression zu den Tätern der ausgeführten Anschläge, weil sie als Angehörige der syrischen Truppen nicht unter dem ausgeübten Druck desertiert seien und ihre Heimat nicht den Gelüsten des Westens ausgeliefert hatten. Caracas und Teheran haben Syrien ihr Beileid bekundet und hervorgehoben, daß der Angriff von den Westmächten und den Golfländern geleitet und finanziert worden ist. Moskau hat auch sein Beileid bekundet und bemerkt, daß die Sanktionsanträge gegen Syrien im UN-Sicherheitsrat eine politische Unterstützung für die das Land angreifenden Terroristen darstellen. Die syrischen Fernsehsender begannen mit der Ausstrahlung patriotischer Lieder und zeigten die syrische Armee. Informationsminister Omran al-Zou'bi unterbrach das normale Fernsehprogramm mit einem Aufruf zur Mobilisierung des gesamten Volkes. Es hieß, dies sei nicht der Moment für Querelen zwischen Regierung und Opposition. Die Nation sieht sich einer Aggression von außen ausgesetzt. Er erinnerte an den in der Komsomolskaja Prawda veröffentlichten Artikel, in welchem der Medieneinsatz zur Demoralisierung der Syrer in den westlichen Medienanstalten und am Golf vorbereitet worden war (1). Der Minister alarmierte zugleich die Bürger Syriens über den bereits erfolgten Beginn des verdeckten Angriffskrieges von außen. Später dementierte er die Fälschungen aus den Fernsehanstalten der Golfregion über eine angebliche Bewegung der 4. Division und eine Reihe von Explosionen, die die Hauptkaserne dieser Division zerstört haben sollten. Die syrischen Fernsehsender übertrugen immer wieder stundenlang die notwendigen Hinweise, damit die Fernsehzuschauer aus Syrien ihre Programme über den Satelliten Atlantic Bird empfangen konnten, sollte die Übertragung über die Satelliten ArabSat und NileSat unterbrochen werden. Im Libanon erinnerte Hassan Nasrallah an die Waffenbrüderschaft zwischen der Hisbollah und Syrien im Kampf gegen die zionistische Expansion und sicherte der Syrischen Arabischen Armee jede Unterstützung zu. Der Sprengstoffanschlag war das Fanal des Auftakts für den zweiten Teil des verdeckten Krieges gegen Syrien. Die eingeschleusten bewaffneten Söldnerbanden widmeten sich den Angriffen auf einige ausgewählte Objekte in der Hauptstadt Damaskus. So griff eine Hundertschaft der Konterrevolutionäre ein Haus in meiner Nachbarschaft mit dem Ruf „Allah akbar“ an. Dort wohnt ein alter hochrangiger Militärangehöriger. Es kam zu einem zehnstündigen ununterbrochenen Feuerwechsel. Als es Nacht wurde, reagierte die syrische Armee gezielt auf die Angriffe der eingedrungenen Söldnerverbände. Etwas später dann gab man dort Befehl auf stärkste Feuereröffnung gegen die Angreifer. In dieser Stufe des Kampfes ging es schon nicht mehr darum, gegen ein paar Terroristen zu kämpfen, die Syrien destabilisieren sollten. Jetzt handelte es sich um eine neue Stufe des Kampfes. Die Auseinandersetzung mußte gegen eine unbestreitbar vorhandene ausländische Invasion zur Verteidigung der Heimat in Gefahr geführt werden. Die syrische Luftwaffe flog Angriffe zur Zerschlagung der Söldnereinheiten bei ihrem Vormarsch auf Damaskus. Morgens kehrte allmählich wieder Ruhe in Damaskus ein. Die angreifenden Söldnerverbände und ihre Kollaborateure waren zum Rückzug gezwungen worden. Der öffentliche Verkehr setzte wieder ein. An den wichtigsten Straßen wurden Straßenkontrollen errichtet, um den Verkehr Richtung Innenstadt zu überwachen. Das Leben nahm wieder seinen gewohnten Gang, obwohl an einzelnen Stellen noch Schußwechsel zu hören waren. Die Mehrzahl der Geschäfte blieb geschlossen. Längere Schlangen bildeten sich vor den Bäckereien. Einige dachten, daß in der Nacht von Donnerstag nach Freitag der finale Sturmangriff auf Damaskus bevorstand und am Freitag die Stadt eingenommen sein würde. Zweifelsfrei ging die syrische Armee erneut siegreich aus den Gefechten hervor, weil das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten ausfiel. Diese Wehrpflichtigenarmee genießt die Unterstützung der Bevölkerung und auch die Unterstützun der einheimischen politischen Opposition. Wie vorherzusehen war, unterbrachen die Satelliten ArabSat und NileSat am Abend die Ausstrahlung des Signals des syrischen Fernsehkanals Ad-Dounia. Die CIA legte den Account von Ad-Dounia bei Twitter still und manipulierte ihn völlig für das Übertragen von Falschmeldungen, die einen Rückzug der syrischen Truppen verkündeten. Die Fernsehkanäle der Golfstaaten kündigten den Zerfall der syrischen Währung an und nannten dies ein Vorspiel des angeblichen Zusammenbrechens des syrischen Staates. Der Gouverneur der Zentralbank, Adib Mayaleh, ging vor die Kameras der Fernsehsender Syriens, um die neuerliche Brunnenvergiftung zu dementieren und zu bestätigen, daß der Wechselkurs weiterhin bei 68,3 syrischen Pfund pro US-Dollar steht. Es gab eine Pressekonferenz von General Robert Mood über die Schlacht von Damaskus, welche jener General vom Fenster seines Hotelzimmers aus verfolgte. Die Sicherheitskräfte an der Plaza Omeyas wurden zum Schutz des staatlichen Fernsehens verstärkt, weil alle Feinde eines freien Syriens das Fernsehen als vorrangiges Ziel ihrer Angriffe sehen mußten. Es wurden Nebenstudios des Fernsehens im Hotel Rose von Damaskus eröffnet, wo die UN-Beobachter sehr angenehm ihre Zeit verbringen. Die Anwesenheit dieser militärischen Beobachter der UNO, die sich ihr annehmliches Dasein nicht von der gegen Damaskus geführten Offensive stören ließen, ist zugleich auch ein Schutz für die syrischen Berichterstatter, die unter Einsatz ihres Lebens Informationen für ihre Bürger beschafften. Der UNO-Sicherheitsrat, die Russische Föderation und China griffen zum dritten Mal zu ihrem Vetorecht zur Verhinderung eines Sicherheitsbeschlusses, durch welchen sich die Westmächte und die Golfmonarchien den Weg für eine internationale militärische Intervention gegen Syrien freischaufeln wollten. Die Vertreter Rußlands und Chinas im UNO-Sicherheitsrat haben bisher unermüdlich die spannungsanheizende Propaganda angeprangert, welche als in Blut gebadeten Volksaufstand darzustellen versucht, was in Wirklichkeit eine vom Ausland erfolgende Aggression gegen den syrischen Staat ist. Bei all dem wird eingeschätzt, daß die Schlacht von Damaskus heute abend erneut aufflackern kann. (Entnommen aus dem Netz Voltaire) Quelle: http://www.cubadebate.cu/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen