“Die Zahl der Leiharbeiter in Deutschland ist zuletzt gestiegen.
Zwischen Juli 2016 und Juli 2017 waren im Schnitt 1,01 Millionen
Menschen in der sogenannten Arbeitnehmerüberlassung beschäftigt – 34.000
oder vier Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus neuen
Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA) hervor, die dem
RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND/Montagausgaben) vorliegen. Ende Juli
2017 gab es 1,13 Millionen Beschäftigungsverhältnisse zwischen
Leiharbeitsfirmen und Leiharbeitnehmern – ein gutes Drittel davon
bestand seit mindestens 18 Monaten, ein Fünftel zwischen neun und unter
18 Monaten. (…) Von den rund 1,9 Millionen Arbeitslosen, die zwischen
November 2016 und Oktober 2017 einen sozialversicherungspflichtigen Job
am ersten Arbeitsmarkt aufgenommen haben, war fast jeder fünfte
(358.000) in der Zeitarbeit beschäftigt. Laut Bundesagentur fanden in
diesem Zeitraum auch 15.000 Arbeitslose aus den wichtigsten
Asyl-Herkunftsländern einen Job als Leiharbeiter. Gut vier von zehn
Zeitarbeitern war zwischen Juli 2016 und Juni 2017 in der Produktion
tätig, knapp jeder dritte – etwa in der Sicherheits- und
Reinigungsbranche – in einem wirtschaftlichen Dienstleistungsberuf. Mit
1816 Euro brutto im Monat liegt der mittlere Verdienst von Leiharbeitern
um 42 Prozent niedriger als bei allen sozialversicherungspflichtigen
Vollzeitbeschäftigten…” Artikel von Jörg Kallmeyer vom 25. Februar 2018 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland RND , siehe dazu die Bundesagentur für Arbeit:
Aktuelle Entwicklungen in der Zeitarbeit
“Die Anzahl der Leiharbeitnehmer ist im langfristigen
Vergleich in der Tendenz mit hoher Dynamik gewachsen. Im gleitenden
Jahresdurchschnitt Juli 2016 bis Juni 2017 waren gut eine Million
Leiharbeitnehmer in Deutschland sozialversicherungspflichtig oder
ausschließlich geringfügig beschäftigt. Der Anteil der Leiharbeitnehmer
an der Gesamtbeschäftigung liegt bei knapp drei Prozent.
Leiharbeitnehmer arbeiten häufiger in Tätigkeiten, die mit einem
niedrigen Anforderungsniveau verbunden sind. Mehr als jeder Zweite übt
eine Helfertätigkeit aus (alle Beschäftigte: jeder Fünfte). Die Mehrzahl
der Zeitarbeitnehmer ist männlich und jünger. Personen ohne
Berufsabschluss sind anteilig deutlich häufiger vertreten als bei den
Beschäftigten insgesamt. Auch der Ausländeranteil ist in der Zeitarbeit
höher. Die hohe Dynamik der gesamten Zeitarbeitsbranche spiegelt sich
auch in einem überdurchschnittlich hohen Risiko, aus
sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung heraus arbeitslos zu
werden. Die Nachhaltigkeit von Beschäftigungsaufnahmen in der Zeitarbeit
ist niedriger als im Durchschnitt über alle Branchen. Nach sechs und
zwölf Monaten sind 64 Prozent der Arbeitslosen, die aus Arbeitslosigkeit
eine Beschäftigung in der Zeitarbeit aufgenommen haben,
sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Bruttoarbeitsentgelte in
der Zeitarbeit liegen deutlich unter den im Durchschnitt über alle
Branchen erzielten Entgelten. Die Zeitarbeitsbranche zeichnet sich durch
einen nach wie vor hohen Arbeitskräftebedarf aus…” Blickpunkt Arbeitsmarkt der Bundesagentur für Arbeit vom Februar 2018
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