Neuer Rekord von Rücküberweisungen an mexikanische Familienangehörige
Von Gerold Schmidt
(Mexiko-Stadt, 3. Februar 2018, npl).- In den USA
lebende Mexikaner*innen und mexikostämmige
US-Bürger*innen überwiesen im vergangenen Jahr nach
Angaben der mexikanischen Zentralbank fast 29 Milliarden
US-Dollar an zurückgebliebene Familienangehörige. Die
unter dem Namen „remesas“ bekannten Zahlungen erreichten
damit im vierten Jahr hintereinander einen Rekordstand.
Nach Angaben der mexikanischen Zentralbank waren es 2016
noch 6,6 Prozent weniger. 2012 und 2013 hatten die
remesas bei gut 22 Milliarden Dollar stagniert, seitdem
nehmen sie erheblich zu.
Rassistische Politik, Abwertung des Pesos und
US-Wirtschaft führen zum remesa-Rekord
Die jüngste Steigerung ist, laut Expert*innen, auch mit
einem Trump-Effekt zu erklären: Die Mexikaner*innen ohne
gültige Papiere würden aus Unsicherheit über ihre
zukünftigen Arbeitsmöglichkeiten, ihren
Aufenthaltsstatus und drohende Deportation zum einen
mehr Geld sparen und zum anderen mehr Geld nach Mexiko
überweisen. Ein weiterer Aspekt ist die starke Abwertung
des mexikanischen Peso in den vergangenen Jahren. Jeder überwiesene Dollar bedeutet in
mexikanischen Pesos trotz Inflation mehr Kaufkraft als
noch beispielsweise 2015, hilft also
Familienangehörigen in Mexiko mehr. Die
derzeit relativ stabile wirtschaftliche Situation in den
USA führte zudem dazu, dass mehr in den USA geborene
Bürger*innen mexikanischer Abstimmung Arbeit fanden,
zitiert die Tageszeitung La Jornada einen Experten der
Bank Banorte Ixe. Auch das habe zu erhöhten remesas
geführt.
Mexiko ist in Lateinamerika der größte
remesa-Empfänger. Die Summe der remesas übertrifft die
ausländischen Direktinvestitionen (etwa 24 Mrd.) und ist
inzwischen deutlich höher als die Einnahmen durch
Erdölexporte (etwa 17,6 Mrd.) und durch den Tourismus.
Sie machen etwa 2,7 Prozent des mexikanischen
Bruttoinlandsproduktes aus.
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