Fracking entlang der Drogenroute
Mexikos Kleinbauern wehren sich gegen Landvertreibung im Zuge von Megaprojekten zur EnergiegewinnungVon Kathrin Zeiske
31.01.2018
Die unendliche Weite der Wüste wird von einer schnurgeraden
Landstraße unterbrochen. Vor den Bergen am Horizont flimmert die
Luft, so dass sie über der Ebene zu schweben scheinen. Über die
Sandverwerfungen und niedrigen Dornenbüsche vor ihnen ziehen
vereinzelte Windhosen. Eine surreale Szenerie. Auch die Karawane
der Reiter hoch zu Pferd, die eine hohe Staubwolke aufwirbeln,
erscheint einer anderen Zeit entsprungen. Erst beim Näherkommen
werden die Traktoren erkennbar, die die zweite Staffel des
Demonstrationszuges bilden. Kein Wildwestfilm und kein
Science-Fiction-Movie wird hier gedreht. Es ist die größte
Bauernbewegung Chihuahuas, die ausgezogen ist, um für ihre Rechte
zu kämpfen.
»An Barzón kommt niemand vorbei«, sagt Martín Solís stolz und
schiebt sich den Cowboyhut in den Nacken. Der Bauernführer sitzt
im Westernsattel hoch zu Ross. »Wir wehren uns gegen den
Ausverkauf der mexikanischen Landwirtschaft ...«
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