„Cyril Ramaphosa folgt auf Jacob Zuma, der in der Nacht zuvor nach
fast neun Jahren an der Macht seinen Rücktritt als Präsident erklärt
hatte. Ramaphosa, ein früherer Bergarbeiterführer und langjähriger
Vertrauter von Südafrikas verstorbenem Freiheitshelden Nelson Mandela,
hatte bereits im Dezember Zuma als ANC-Chef abgelöst. Partei und
Öffentlichkeit werfen Zuma vor, ein korruptes Herrschaftssystem um
sich und seine Familie herum aufgebaut zu haben, mit Unterstützung der
reichen Unternehmerfamilie Gupta. Zuma durch den als integer geltenden
bisherigen Vizepräsidenten Ramaphosa zu ersetzen, galt vielen im ANC
als letzte Chance, den verlorenen Ruf wiederherzustellen und eine
Wahlniederlage 2019 abzuwenden. Am Dienstag hatte der ANC nach einer
13-stündigen Vorstandssitzung Zuma vom Amt des Staatschefs abberufen
und ihn aufgefordert, das Amt niederzulegen. Zuma weigerte sich und
erklärte im Staatsfernsehen am Mittwoch, er wisse nicht, was er falsch
gemacht habe. Daraufhin beschloss die ANC-Parlamentsfraktion, ein
bereits von der linken Oppositionspartei EFF (Economic Freedom
Fighters) eingebrachtes Misstrauensvotum gegen Zuma zu unterstützen.
Die Geschäftsführung des Parlaments zog die Abstimmung darüber vom 22.
auf den 15. Februar vor. Parallel dazu ging die Polizei mit Razzien
und Festnahmen gegen die Gupta-Familie vor“ – aus dem Beitrag
„Südafrikas neuer Präsident“ von Dominic Johnson am 15. Februar 2018
in der taz, worin auch die Forderung nach Neuwahlen, wie sie von der
EFF und der konservativen DA gefordert wurden berichtet wird.
http://www.taz.de/Cyril-Ramaphosa-ist-vereidigt/!5482508/
Siehe zur neuen südafrikanischen Regierung und den gewerkschaftlichen
und sozialen Reaktionen der Opposition drei weitere aktuelle Beiträge
– und eine abermalige Erinnerung an Ramaphosas Rolle beim Massaker von
Marikana
http://www.labournet.de/?p=128196
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