Sonntag, 4. Oktober 2015
[Chiapas98] [Reminder] Ein Jahr Straflosigkeit, ein Jahr Widerstand
26.09.15
Demo
Auftakt: 12.30 Uhr Geschwister-Scholl Platz, München
Abschluss: Wittelsbacherplatz
Veranstaltet von Pacta Servanda e. V. und #yosoy132Múnich.
Kundgebung gegen das Vergessen
Anläßlich der Mexikanischen Feier des Mexikanisch-Deutschen Kreises in
Bayern
Ab 18:00 Uhr
Gegenüber Waldheim 1, 81377 München
Veranstalter Öku-Büro München
27.09.15
19:00 Einewelthaus Schwanthalerstr. 80
R111-112
Filmvorf ührung "Ayotzinapa: Chronik eines Staatsverbrechens" von Xavier
Robles
Mex 2015, 101 Min. (OMU)
Danach
Vorstellung des Berichtes der Interdisziplinären unabhängigen
Expertengruppe der Interamerikanischen Menschenrechtskommision (GIEI)
Veranstalter Öku- Büro München
Ein Verbrechen, das nie hätte begangen werden können...
Täter, die nicht lange straflos hätten bleiben sollen...
… wenn man in einen Rechtsstaat leben würde.
Was soll man von einem Staat halten, der selbst das schwerste Verbrechen
seiner jungen Geschichte begeht? Denn in Ayotzinapa war der Staat der
Täter!
Das Massaker von Iguala ereignete sich in der Nacht vom 26. auf den 27.
September 2014 in Iguala im Bundesstaat Guerrero. Ein am 6. September 2015
veröffentlichter Bericht der GIEI (interdisziplinäre, unabhängige
Expertengruppe) dokumentiert die Angriffe durch Polizei und weitere
Uniformierte inkl. Militärangehörige auf unbewaffnete Studenten und
weitere Zivilpersonen in Iguala. 43 Studenten der Lehramtsschule Isidro
Burgos von Ayotzinapa wurden nachweislich durch Polizeieinheiten
festgenommen und Opfer gewaltsamen Verschwindenlassens. Sechs Personen
wurden illegal hingerichtet. Mehr als 40 Personen wurden in jener Nacht –
zum Teil schwer – verletzt. Die Expertengruppe weist nach, dass die
Ermittlungen der mexikanischen Regierung zu dem gewaltsamen
Verschwindenlassen von 43 Lehramtsstudenten aus Ayotzinapa unzureichend
waren, Beweise manipuliert und bewusst falsche Untersuchungsergebnisse
veröffentlicht wurden. Der gesamte Sicherheitsapparat (lokale Polizei,
Landes- und Bundespolizei sowie das Militär) waren in Echtzeit über die
ersten Angriffe, den Beschuss und die Festnahme unbewaffneter Studenten
sowie weiterer Zivilisten in Iguala informiert. Neben der lokalen Polizei
waren weitere Uniformierte an den Übergriffen beteiligt. Ermittelnde
Behörden und die Generalbundesanwaltschaft (PGR – Procuraduría General
de la República) haben ihre Beweisaufnahme unter Missachtung grundlegender
Standards durchgeführt. Das Militär ist trotz Präsenz vor Ort nicht
bereit, Dokumente offenzulegen oder Zeugenbefragungen durchführen zu
lassen. Die GIEI durfte weder Interviews mit Mitgliedern des Bataillons 27
führen, noch die Kaserne besichtigen. Die von der PGR vertretene These,
die Studenten seien Mitgliedern der organisierten Kriminalität übergeben
und auf der Müllhalde von Cocula verbrannt worden, sind nicht haltbar. Die
Studenten der Hochschule von Ayotzinapa, insbesondere jene, die die
Verbrechen in Iguala direkt als Betroffene miterlebten, sind traumatisiert
und haben erhebliche Schwierigkeiten, sich auf ihr Studium zu
konzentrieren. Erschwerend kommt hinzu, dass sie wiederholt Opfer von
Verbrechen werden, beispielsweise durch Drohanrufe. Angehörige der
festgenommen und verschwundenen Studenten haben körperliche und psychische
Erkrankungen. Die meist prekäre wirtschaftliche Situation der betroffenen
Familien hat sich deutlich verschlechtert, sowohl durch erhöhte Ausgaben
für die Suche, als auch durch Einkommensverluste. Auch die Familien der
verletzten Studenten sind direkt betroffen. Kosten für die Versorgung der
Verletzten wurden nur teilweise durch staatliche Behörden aufgebracht. Der
Filmemacher Xavier Robles hat zusammen mit einer Gruppe von weiteren 15
Filmemacher_innen ehrenamtlich den Film „Ayotzinapa: Chronik eines
Staatsverbrechens" realisiert. Im Film kommen u.a. Überlebende und
Angehörige der Verschwundenen zu Wort. Sie erzählen, wie der mexikanische
Staat durch seinen Sicherheitsapparat ein Verbrechen begangen hat und wie
er durch sein Justizsystem versucht, eine Strafe für dieses Verbrechen zu
unterbinden. Die international renommierten Mitglieder der GIEI haben
sechs Monate lang die bisherigen Ermittlungen zu den Verbrechen, die Suche
nach den Verschwundenen und die Betreuung der betroffenen
Familienangehörigen ausgewertet. Die Arbeit der GIEI war eine Forderung
der Eltern und durch eine Vereinbarung zwischen der Interamerikanischen
Menschenrechtskommission und der mexikanischen Regierung möglich geworden.
Nach der Filmvorführung wird der Bericht der internationalen
Expertengruppe vorgestellt.
Aktuelles zur Ayotzinapa unter:
--
Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia
Pariser Str. 13
D-81667 Muenchen
Alemania
Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673
EMail: info@oeku-buero.de
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