Donnerstag, 8. Oktober 2015
Heidenauer senden mit Kunstprojekt klares Zeichen für Toleranz und respektvollen Umgang
Seit gestern steht im Zentrum von Heidenau ein riesiges Kunstwerk aus Stahl. Die Wortskulptur „MITEINANDER“ ist 2,27 Meter hoch, 15 Meter lang und 1,5 Tonnen schwer. Nach dem Aufstellen des Kunstwerkes bemalten und besprühten Kindergartenkinder, Schüler, Asylbewerber, Politiker und Bürger gemeinsam die Buchstaben. Initiiert wurde das Projekt von Künstlern und Unternehmern der Region. Künstler Olaf Stoy: „MITEINANDER haben wir die Idee entwickelt und umgesetzt. MITEINANDER haben wir das Werk aufgebaut und bemalt. MITEINANDER wollen wir es nutzen und so Menschen zueinander bringen.“
Geschaffen hat die Wortskulptur der deutsch-türkische Metallkünstler Hüseyin Arda aus Berlin, der regelmäßig in Dorfhain bei Freital arbeitet: „Wir wollen mit unserer Aktion eine Wertedebatte anstoßen, Stoff zum Diskutieren liefern, für Toleranz werben. Jeder ist Ausländer, fast überall. Wir wollen wieder in eine respektvolle Kommunikation finden, fernab von abwertenden Äußerungen und Beschimpfungen. Die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der weltweiten Flüchtlingsthematik lassen sich nur gemeinsam lösen.
Symbol für viele kleine Gesten und tatkräftiges ehrenamtliches Engagement
Heidenaus Bürgermeister Jürgen Opitz: „Wir haben uns sehr über die Anfrage gefreut, ob wir als Stadt einen zentralen Standort zur Verfügung stellen können. Die Skulptur symbolisiert unsere Überzeugung, die wir hier vor Ort leben: Wir können es nur MITEINANDER schaffen. Außerdem bildet das Projekt eine Klammer für viele kleine Gesten und Initiativen, auf denen wenig mediale Aufmerksamkeit liegt.“ Beispielsweise gibt es Patenschaften für Flüchtlingsfamilien und Deutschunterricht durch Ehrenamtliche in Heidenau. In den vergangenen Wochen hatte das Projekt eine beeindruckende Eigendynamik entwickelt. So stellte der Jugendbeirat zusammen mit der Werbeagentur Kuntzsch Schablonen her, mit denen MITEINANDER in 18 verschiedenen Sprachen auf die Skulptur gesprüht wurde.
Deutschlandweite Unterstützung
Unternehmer Jens Jähnig hat sich als Organisator um die Finanzierung gekümmert und Sponsoren akquiriert. „Ende August haben wir die Idee geboren und beschlossen, dass wir was tun wollen. Danach habe ich Geschäftspartner und befreundete Unternehmen angerufen und um Unterstützung gebeten. Nur zwei Wochen später hatte ich 15 Firmen aus ganz Deutschland zusammen, darunter die Dr. Köhler GeoPlan GmbH aus Weimar und die Friedr. Ischebeck GmbH aus Ennepetal , sowie eine Menge positiver Rückmeldungen. Das hat uns Kraft gegeben und Mut gemacht. Manchmal ist es eben wichtig, einfach loszulegen und anzupacken.“
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