„Hartz IV hat die Arbeitslosigkeit nicht verringert, sondern nur versteckt
und die Spaltung der Gesellschaft in Arm und Reich weiter vertieft“
12.10.2015
Aus diesem Anlass errichtet die Saarländische
Armutskonferenz am Weltarmutstag, dem 17. Oktober 2015, ab 11 Uhr, vor der
Europagalerie in Saarbrücken eine Mauer zwischen Arm und Reich. Sie ist
Bestandteil des bundesweiten Aktionstages der Landesarmuts-konferenzen aus
Baden-Württemberg, Niedersachsen und Saarland in Kooperation mit der Nationalen
Armutskonferenz.
Nach Einschätzung der Beteiligten erhält die skandalöse Spaltung der
Gesellschaft in Arm und Reich durch die aktuelle Flüchtlingssituation
zusätzliche Brisanz. Brandanschläge und offene Gewalt von Neonazis vor
Flüchtlingsunterkünften belegten: Finanziell benachteiligte Gruppen werden
gegeneinander ausgespielt und dieser Konflikt werde auf dem Rücken der
Schwächsten, von Flüchtlingen, ausgetragen. Damit werde die demokratische
Legitimation unserer Gesellschaft in ihrem Kern bedroht. Diese Konflikte seien
nur dann zu lösen, wenn Armut sowohl im Saarland als auch jenseits unserer
Grenzen nachhaltig bekämpft werde. Alles andere mildere nur die Symptome von
Armut.
Wolfgang Edlinger stellt als Vorsitzender der Saarländischen
Armutskonferenz fest: Der erste Arbeitsmarkt löst das Integrationsproblem selbst
in Zeiten eines wirtschaftlichen Aufschwungs nicht. Die Saarländische
Armutskonferenz fordere daher einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor
für Langzeitarbeitslose auf freiwilliger Basis zu tariflichen Bedingungen. Hier
seien alle Akteure gefordert, vor allem der Bund aber auch Land und Kommunen. In
diesen Prozess seien die Betroffenen mit einzubeziehen.
Am 3. Oktober war
der 25. Jahrestag der deutschen Einheit. Solange eine Mauer zwischen Arm und
Reich existiere, könne von der Einheit unserer Gesellschaft nicht die Rede
sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen