es gibt wieder ein spannendes Veranstaltungsprogramm aus Ton-Bilder-Schauen, Workshops und dann einem Direct-Action-Training, wo alle Menschen selbst lernen und üben können, wie kreativer Protest gehen kann.
Also: 4x die Ton-Bilder-Schau "Die Mischung macht's - erfolgreiche Strategien des Widerstandes (am Beispiel der Agrogentechnik)
- Di, 3.11. um 19.30 Uhr in Grafing (Kastenwirt, Marktplatz 21)
- Mi, 4.11. um 19.30 Uhr in Wasserburg (Sparkassensaal, Rosenheimer Str. 2)
- Do, 5.11. um 19.30 Uhr in Dillingen (Chili, Georg-Schmid-Ring 1)
- Mo, 9.11. um 20 Uhr im Gautinger Bahnhof (S-Bahnstation südwestlich von München)
Die Story: 2004 starteten Gentechnikkonzerne und Lobbygruppen eine neue Kampagne zur Durchsetzung ihrer Profitinteressen und zur Anlage von Feldern mit manipulierten Pflanzen. Ab 2005 entwickelte sich - wie schon Mitte der 90er Jahre - eine spannende Mischung des Widerstandes: Feldbefreiungen, Feldbesetzungen, Aktionen vor Konzernzentralen und -versammlungen, Recherchen hinter den Kulissen, brisante Veröffentlichungen und viele informative Veranstaltungen. Mit Erfolg: 2011 wurden die letzten Versuchsfelder in einer spektakulären Aktion zerstört. Monsanto, BASF & Co. kündigten ihren Abgang aus Deutschland an. Seit 2012 ist Deutschland gv-Felder-frei. Da lohnt sich der Rückblick: Was macht solche Widerstandsstrategien aus? Was lässt sich daraus für andere Kampagnen und Aktionen lernen, also für den Widerstand gegen Atom oder Kohle, Tierfabriken oder übergriffige Behörden, Nazis oder Sozialabbau, Militär oder Repression. Fotos, kurze Filme und ausgewählte Anekdoten machen die Ton-Bilder-Schau zu einer rasanten Erinnerung an vergangene Protestjahre - immer verbunden mit Tipps und Thesen für eine entschlossene Protestkultur überall. Am Ende besteht die Gelegenheit zur Debatte, Entwicklung eigener Ideen und für konkrete Verabredungen.
Das Direct-Action-Training:
Sa/So, 7./8.11. im frei*raum Passau (Innstraße 18-20)
Du findest, in der Welt läuft einiges verkehrt? Und fühlst Dich ohnmächtig, weil Du oft nicht weißt, wie das Bessere gelingen oder durchgesetzt werden kann? Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen in Zwangsanstalten, Diskriminierung und Ausbeutung - so vieles passiert täglich, aber kaum etwas hilft dagegen? Dann könnte dieses Direct-Action-Training (wahlweise: Workshop) helfen. Denn ganz so ohnmächtig, wie es scheint, sind wir nicht. Im Gegenteil: Es gibt viele Aktionsformen, die wir kennenlernen und üben können, um uns wirksamer wehren zu können, um lauter und deutlicher unsere Stimme zu erheben oder uns politisch einzumischen: Kommunikationsguerilla, verstecktes Theater, gezielte Blockaden oder Besetzungen, intelligente Störung von Abläufen und vieles mehr schaffen Aufmerksamkeit und bieten Platz für eigene Forderungen und Visionen. Wir werden konkrete Aktionsideen besprechen, den rechtlichen Rahmen durchleuchten und einiges ausprobieren. ++ Schon mal informieren? www.direct-action.de.vu
- Zusatzprogramm am Samstagabend um 20 Uhr (gleicher Ort): Filmvorführung "Aufstieg und Fall einer Patentlösung" (über den Widerstand gegen die Agrogentechnik), auch einzeln besuchbar
Und dann noch ein weiterer Workshop:
Fr, 6.11. um 20 Uhr im frei*raum Passau (Innstraße 18-20)
Vortrag und Diskussion "Die Mauer muss weg! Alternativen zu Knast und Strafe"
Strafe soll gewaltförmiges Verhalten von Menschen stoppen. Tatsächlich tut sie genau das Gegenteil. Wie jede andere autoritäre Struktur treten unter Kontrolle und Strafjustiz, in Polizeigewahrsam, Knästen und Zwangspsychiatrien deutlich mehr Gewalttätigkeiten als draußen auf. Gerichtsverfahren, Diagnosen und Urteile verhindern nicht Straftaten, sondern tragen zur Kriminalisierung bei. Das zeigt selbst eine Studie der Bundesregierung - und dennoch wird immer härter bestraft, mehr Überwachung, mehr Kontrolle und neue Knäste gefordert. Wenn es um Nazis geht, stimmen auch linke Gruppen in den Chor des Bestrafungs-„Fanblocks“ ein.
Der Wegfall von Atomkraft ist für viele noch vorstellbar, ohne grundsätzlich an den Rahmenbedingungen dieser Republik zu rütteln. In der Forderung nach Abschaffung von Strafe und Einsperren wird unmittelbar die grundsätzliche Herrschaftsfrage gestellt. Denn ohne Polizei, Zwangsanstalten und Gerichte ist kein Staat zu machen. Mit dieser Veranstaltung ist daher die Hoffnung verknüpft, spannende Debatten über eine Welt ohne Herrschaft zu führen, ohne Widersprüche auszublenden. Was sind die Alternativen zu Strafe, Knast/Zwangspsychiatrie und Kontrolle? Wie gehen Menschen in einer herrschaftsfreien Gesellschaft mit gewaltförmigen Verhalten um?
Also: Viele Möglichkeiten, sich zu informieren und zu motivieren, selbst zu üben für die eigenen Aktivitäten - und sich mal wieder zu treffen. Eine herzliche Einladung!!!
Gruß, Jörg Bergstedt
P.S. Weitere Trainings und Vorträge in den nächsten Wochen in Mannheim, Bochum, Dortmund, Köln ... und eine ganze Serie von Seminaren in der Projektwerkstatt in Saasen (siehe www.projektwerkstatt.de/termine)!
-- (Bitte bei Antworten lange Mailzitate wegschneiden ... spart Daten, Zeit und Unübersichtlichkeit :-) Projektwerkstatt Saasen, 06401/90328-3, Fax 03212-1434654 Ludwigstr. 11, 35447 Reiskirchen-Saasen (20 km östlich Giessen) www.projektwerkstatt.de/saasenPGP unter www.projektwerkstatt.de/feedback.html - Seminarhaus und politische Aktionswerkstätten - Archive, Bibliotheken und Gruppenräume (mit Bahnanschluss) Spannende Bücher und DVDs unter www.aktionsversand.de.vu! Angebote für Aktionstrainings, Workshops und Vorträge: www.vortragsangebote.de.vu und www.projektwerkstatt.de/termine. Die Projektwerkstatt lebt davon, was anderswo übrig ist, z.B.: Audio-Aufnahmegerät, PCIexpress-Grafikkarten, HD-Kamera mit Mikrofonanschluss, Obstpresse und viele Verbrauchsmaterialien (Gesamtliste unter www.projektwerkstatt.de/gesucht).
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