Dienstag, 15. September 2020

Seit einer Woche Streik in Kolumbiens größer Kohlezeche (und größten Kohlelieferanten der BRD): Gegen die „Schicht des Todes“



Kolumbien ist der fünftgrößte Kohleexporteur der Welt – und die 
Einnahmen sind die zweitgrößten nach dem Ölexport. El Cerrejon im 
Nordosten des Landes im Department La Guajira ist die mit Abstand 
größte Zeche, bei der rund 6.000 Menschen arbeiten (plus jene bei der 
werkseigenen Eisenbahn und dem werkseigenen Hafen – und, modern, wie 
die Konzerne sind - rund weitere 6.000 sind als Leiharbeiter am 
malochen). Von den 6.000 fest Beschäftigten sind knapp 4.600 
gewerkschaftlich organisiert, davon etwa knapp unter 4.000 in der 
größten Betriebsgewerkschaft Sintracarbon. Das Unternehmen Cerrejon 
gehört drei Energiemultis gemeinsam: BHP Group, Anglo American und 
Glencore, die sich verhalten, wie es durchaus nicht nur in Kolumbien 
bei ihnen üblich ist. Heißt: Verweigerung weiterer Verhandlungen mit 
den Gewerkschaften, Verweigerung an dem Schlichtungsversuch des 
kolumbianischen Parlaments teilzunehmen – und, wie die Gewerkschaften 
betonen, auch Verweigerung, die Gesetze Kolumbiens zu befolgen. Dafür 
gab es finanzielle „Angebote“ an Gewerkschaftsmitglieder, wenn sie 
gegen einen Streik stimmten. Was in bezug auf Sintracarbon-Mitglieder 
sich als wenig wirksam erwiesen hat: von den über 3.600 Mitgliedern, 
die sich an der Urabstimmung beteiligten, stimmten knapp 99% für den 
Streik. Der letzte große Streik bei El Cerrejon im Jahr 2013 dauerte 
über einen Monat – und war erfolgreich (siehe den Verweis auf unser 
damaliges Dossier am Ende dieser Sammlung). Siehe zum aktuellen Streik 
in Kolumbien vier Beiträge und einen Hintergrundbeitrag sowie den 
Verweis auf unsere Beiträge zum Streik 2013
https://www.labournet.de/?p=177619

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