Dienstag, 15. September 2020

Die Proteste in Belarus gehen ungebrochen weiter – und die Einmischungsversuche der EU werden keineswegs einhellig begrüßt...



„... Obwohl Polizisten schon am frühen Morgen die Innenstadt 
großräumig abgesperrt und vier U-Bahn-Stationen im Stadtzentrum 
geschlossen hatten, gelangten die Demonstrierenden ins Zentrum der 
Hauptstadt Minsk. Bis Sonntagnachmittag waren es nach Angaben der 
Nachrichtenagentur Belapan 200.000 Demonstrierende, die mit 
weiß-rot-weißen Fahnen auf ihrem „Marsch für Frieden und 
Unabhängigkeit“ durch die Innenstadt den Rücktritt von Alexander 
Lukaschenko als Präsident und die Freilassung der politischen 
Gefangenen forderten. Auch in Brest, Gomel, Mogiljow und anderen 
Städten gingen erneut Tausende auf die Straße. Die Miliz, wie die 
Anti-Aufstands-Einheiten der Polizei genannt werden, war in Minsk 
stark präsent, Wasserwerfer und Gefangenentransportwagen waren 
deutlich sichtbar für die Demonstrierenden positioniert. Eine Stunde 
nach Beginn der Demonstration waren schon 30 Personen festgenommen, 
berichtet belaruspartisan.by; die russische Nachrichtenagentur RIA 
meldete am Nachmittag 125 Festnahmen, Tendenz steigend...“ – aus dem 
Demonstrationsbericht vom Sonntag „„Sascha, du bist entlassen!““ von 
Bernhard Clasen am 30. August 2020 in der taz online – dessen 
Überschrift von der Frauendemonstration am Freitag zuvor stammt, an 
der sich über 10.000 Menschen, eben v.a. Frauen, beteiligt hatten. 
Siehe dazu fünf weitere Beiträge zu den Positionen, die innerhalb der 
Protestbewegung vertreten werden und ihren Perspektiven, sowie zu den 
Ursachen (etwa im Vergleich zur Situation in Russland) der breiten 
Beteiligung – und den Hinweis auf den bisher letzten unserer 
zahlreichen Beiträge zur demokratischen Massenbewegung in Belarus
https://www.labournet.de/?p=177483

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