Mittwoch, 23. September 2020

[Asgaard] Deutsche Sicherheitsfirma: Rechtes Netzwerk mit Behördenkontakten? Leitete Polizist geheime Daten weiter?

 


get out of controlEine Firma, die Personenschützer in den Irak entsendet, steht unter dem Verdacht, von Rechtsradikalen beeinflusst zu sein. Sie soll ein Netzwerk unterhalten, das weit in die Behörden hineinreicht. Mehrere deutsche Sicherheitsbehörden beschäftigen sich derzeit mit der in Hamm ansässigen Firma Asgaard – dies ergeben Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste in Kooperation mit dem Nachrichtenmagazin “Der Spiegel”. Die Behörden treibt die Sorge um, dass Asgaard enge Kontakte in die Bundeswehr sowie in mehrere deutsche Sicherheitsbehörden auf Bundes- und Länderebene hinein unterhält. Offenbar ist die Firma rechtsradikal beeinflusst. Das Geschäft von Asgaard besteht hauptsächlich aus dem Rekrutieren und Vermitteln von Sicherheitspersonal, meist ehemaligen Spezialkräften aus Bundeswehr und Polizei – für einen Auftrag, bei dem es um Objekt- und Personenschutz in der irakischen Hauptstadt Bagdad geht. Auf Fotos posieren die Asgaard-Mitarbeiter schwer bewaffnet mit Sturmgewehren und deutscher Fahne auf der Brust – optisch sehen sie aus wie eine militärische Spezialeinheit. (…) Geführt wird das Unternehmen aus Hamm von Dirk G., einem ehemaligen Fallschirmjäger der Bundeswehr. G., so bezeugen es mehrere Quellen gegenüber Kontraste, soll sich wiederholt rassistisch geäußert haben. Ein Foto, das Kontraste vorliegt, zeigt G. mit einer Büste eines Wehrmachtssoldaten, lachend zeigt er mit dem Finger auf ein Eisernes Kreuz auf der Büste. (…) Immer wieder, so berichten es ehemalige und aktive Mitarbeiter der Firma, soll G. in seiner Firma auch politisch agitiert haben. So soll er die Legitimität der Bundesrepublik Deutschland in Frage gestellt haben…” Beitrag von Georg Heil und Lisa Wandt vom 17.09.2020 bei tagesschau.de externer Link, siehe dazu weitere Informationen:

  • Rechtes Netzwerk? Umstrittene deutsche Sicherheitsfirma
    Eine private Sicherheitsfirma aus Deutschland wirbt hochspezialisierte Männer aus Polizei und Bundeswehr für den Personenschutz im Irak an. Kontraste-Recherchen zeigen: unter ihnen sind auch Männer, die aktuell noch im Dienst von Polizei und Bundeswehr stehen. Einem aktiven Polizeibeamten wird nun vorgeworfen, er habe sich bestechen lassen und Daten aus Polizeisystemen weitergegeben. Gegen einen Soldaten aus dem Umfeld der Firma wird ermittelt wegen Terrorverdachts. Womit haben wir es hier zu tun? Und welche Rolle spielt die rechtsradikale Gesinnung eines Geschäftsführers der Firma?…” Text und Video des Beitrags von Georg Heil und Lisa Wandt am 17.9.2020 in der Sendung Kontraste beim rbb externer Link 
  • Verbindung zu Sicherheitsfirma: Leitete Polizist geheime Daten weiter?
    Einem Polizisten aus Hessen wird vorgeworfen, Dienstgeheimnisse an eine private Sicherheitsfirma verraten zu haben. Der 41-Jährige soll zudem ohne Genehmigung für das Unternehmen gearbeitet haben. In Bagdad stationierte Mitarbeiter der Firma sind laut einem Bericht mehrfach rechtsextrem aufgefallen. Gegen einen 41 Jahre alten hessischen Polizisten läuft ein Ermittlungsverfahren wegen der Verletzung von Dienstgeheimnissen und der Bestechlichkeit. Der Beamte des Polizeipräsidiums Frankfurt soll für eine private Sicherheitsfirma aus Nordrhein-Westfalen gearbeitet haben, ohne sich diese Nebentätigkeit genehmigen zu lassen, teilten die Staatsanwaltschaft Frankfurt und das hessische Landeskriminalamt (LKA) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Zuvor hatten das ARD-Politikmagazin “Kontraste” und das Nachrichtenmagazin “Spiegel” darüber berichtet. Nach Angaben der Ermittler besteht zudem der Verdacht, dass der 41-Jährige unrechtmäßige Abfragen aus polizeilichen Datenbanken durchgeführt hat, um sich mit diesen Informationen bei seiner nicht genehmigten Nebentätigkeit persönlich zu bereichern. Dem Polizeibeamten sei als Konsequenz verboten worden, seine Dienstgeschäfte weiter durchzuführen. Außerdem sei ein Disziplinarverfahren gegen ihn eingeleitet worden. (…) Videoaufnahmen aus dem Jahr 2017, die dem “Spiegel” vorliegen, sollen belegen, wie die Mitarbeiter im Irak die Nazizeit verherrlichten. Demnach hängt in einem Aufenthaltsraum eine Reichskriegsflagge, während im Flur der Wehrmachtsspruch “Klagt nicht, kämpft” prangt. Zudem sollen Mitarbeiter der Firma mehrfach rechtsextreme Sprüche geäußert haben. Auch der nun beschuldigte Polizist aus Hessen soll für Asgaard in Bagdad gearbeitet haben.” Meldung vom 17. September 2020 bei n-tv.de externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=178288

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