Donnerstag, 7. Juni 2018
Mord an dem Landarbeiter Soumayla Sacko in Kalabrien: Und eine seltsame Kritik am italienischen Minister, der dazu aufgerufen hat
In der Nacht zum Sonntag, den 03. Juni 2018, ist in der kalabrischen
Kleinstadt Vito Valerba ein 29-jähriger Landarbeiter erschossen
worden: Unbekannte hatten das Feuer auf ihn und zwei Freunde eröffnet,
die gerade dabei waren, Material zu sammeln, um sich eine der
berüchtigten Notunterkünfte zu basteln, die das italienische
Agrarkapital zur Tomatenernte duldet – bisher jedenfalls. Soumayla
Sacko – 29 Jahre, verheiratet, Vater einer kleinen Tochter - Aktivist
der Landarbeiter im Gewerkschaftsbund USB, wurde von den Schüssen in
den Kopf getroffen und war sofort tot. Jenseits der Spekulation
darüber, dass die globale italienische Tomatenwirtschaft von der Mafia
durchsetzt sei, gibt es vor allem eine wachsende Kritik am neuen
Polizeiminister, der zu dem Mord bis zum heutigen Dienstag jedenfalls
sein Maul hält. Seltsame Kritik – hat er doch alles bereits gesagt,
was seine Position ausmacht: Die Party für die Illegalen sei vorbei,
so sein Motto zum Amtsantritt – und dem folgen nun seine Wähler.
Soumayla Sacko war weder illegal, noch hat er große Partys gefeiert,
sondern hat malocht unter Bedingungen, wie sie die „SterneLiga“ zwecks
Schaffung (billiger) Arbeitsplätze weiter verschärfen will. Aber die
Anhänger des Ministers Salvini nehmen das nicht so genau, dafür haben
sie ihn zu genau verstanden. Die Gewerkschaft USB hatte für Montag
zum Proteststreik aufgerufen, andere Gewerkschaften schlossen sich
diesem Aufruf an. Siehe zum Mord an Soumayla Sacko, dem Proteststreik
und der italienischen Regierungspolitik sieben aktuelle Beiträge, die
schnellst möglich um aktuelle Berichte über laufende Proteste ergänzt
werden
http://www.labournet.de/?p=133010
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