Montag, 25. Juni 2018
Der Widerstand gegen die Bahnprivatisierung in Frankreich – Zwischenbilanz eines Aktivisten
„Lange soziale Auseinandersetzungen sind, genau wie Kriegsstimmungen,
unabwägbar. Eine schwere Niederlage ist durchaus möglich und die
Vergleiche mit Reagan und Thatcher werden in der französischen Presse
dieser Tage häufig gezogen. Doch Im Moment bleibt festzuhalten, dass
die Pläne der Regierung nicht so einfach aufgehen wie erwartet. Das
vermeintlich Alternativlose und Unabwendbare ist eben doch
aufzuhalten, bedenkt man den totalen Rückzug der Regierung Hollande im
Jahr 2016 und der Präsidialerlasse von Emmanuel Macron anno 2017 auch
nur vor einem Warnstreik oder der bloßen Streikdrohung des privaten
Transportsektors. Denn der Güterverkehr findet bereits überwiegend auf
der Straße statt. Dagegen ist die Hoffnung der Eisenbahner, dass die
Störungen im Güterverkehr auf der Schiene, die vor allem mittlere und
Kleinbetriebe betreffen, Wirkung zeigen, verhältnismäßig bescheiden.
Macron ist der Präsident der Superreichen und hört auf das
Finanzkapital. Die Chance der Lohnabhängigen, indirekten Druck über
mittelständische Unternehmen auszuüben, halte ich für geringfügig bis
illusorisch. Was den autokratisch-selbstherrlichen Stil Macrons
angeht, so reiht er sich in die weltweite Rückkehr autoritärer
Herrschaftsformen ein (siehe Trump, Putin oder Erdogan). Er ist
sozusagen seine französische Variante“ – aus dem Gespräch „Die Pläne
der Regierung Macron gehen nicht so einfach auf wie erwartet“ von
Andreas Schuchardt mit Thierry Robin (ursprünglich in gekürzter
Fassung am 18. Juni 2018 in der jungen welt, hier der ganze Text mit
Dank an den Autor). http://www.labournet.de/?p=133866
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen